St. Peter und Paul (Chotěvice)

St. Peter und Paul (2014)

St. Peter und Paul (tschechisch Kostel sv. Petra a Pavla) ist eine ehemalige Pfarrkirche, heute Filialkirche, in Chotěvice (deutsch Kottwitz) im Okres Trutnov in Tschechien.

Geschichte

Das erste hölzerne Gotteshaus stammte aus der Gründerzeit. Geistliche sind für die Zeit von 1362 bis 1415 bezeugt. Die Kirche wurde 1424 von den Hussiten zerstört, 1494 und 1565 ist die Kirche wieder erwähnt. Der steinerne Turm stammt von 1494. Seelsorger sind wieder von 1542 bis 1624 namentlich bekannt, die Matriken beginnen mit dem Jahre 1664. Danach war die Kirche bis 1787 Filiale von Arnau. Später Lokalkaplanei, wurde die Kirche 1855 Sitz einer eigenständigen Pfarrei. 1613 wurde die steinerne Kirche renoviert oder auch umgebaut. 1832 brannte sie nach einem Blitzschlag bis auf die Mauern nieder. Von 1832 bis 1833 erfolgte der Wiederaufbau, wobei das Kirchenschiff eingewölbt wurde. 1861 wurde der ganze Bau bis auf den Turm abgetragen und von 1861 bis 1863 ein neues Kirchengebäude im Stil der Neuromanik erbaut. In den Jahren 1945 bis 1946 wurden die deutschen Einwohner vertrieben, nur etwa zehn ursprüngliche Familien blieben im Dorf zurück. Bis 1964 wurden regelmäßig Gottesdienste gefeiert, danach nur noch selten und die Kirche verfiel. Nach der Samtenen Revolution wurde beschlossen, die Kirche zu renovieren. Es gelang jedoch zunächst nur, Dach und Dachstuhl zu sanieren. Nach 2022 wurde der Bau von einer Stiftung restauriert.[1]

Bauwerk

Die Kirche ist ein dreischiffiger orientierter Bau mit im Osten angebauter Sakristei. Das Gewölbe im Inneren ist von vier profilierten Vierkantsäulen mit Maßwerk und Blattornamenten getragen. An den Fassaden sind Mittelpfeiler ausgebildet. Die Wölbungen laufen halbkreisförmig bis zu den Säulen bzw. Pilastern an den Wänden. Das Hauptportal befindet sich im westlich vorgebauten Turm, die Seitenschiffe haben Seiteneingänge. Der nach dem Brand erhöhte Turm trägt eine schlanke achteckige Spitze mit Laterne, Knauf und Kreuz. An das hohe vierseitiges Dach schließt sich das niedrigere Dach des Chors an, das ein Sanctustürmchen trägt.

Ausstattung

Die neuromanischen Seitenaltäre sind in Holzarchitektur gestaltet, ebenso die Beichtstühle. Das Altarbild Königin der Apostel mit den beiden Apostelfürsten Peter und Paul aus dem Jahr 1850 stammt von Joseph von Führich. Die Seitenaltäre sind dem Heiligsten Herz Jesu und dem Unbefleckten Herz Mariä gewidmet. Die Orgel wurde von Johann Borth geschaffen.

Umgebung der Kirche

Um die Kirche wurde der Friedhof angelegt. Im Süden liegt der Pfarrhof, der 1567 erbaut oder umgebaut wurde. 1787 wurde ein weiteres Stockwerk aufgesetzt und die unteren Räume gewölbt. Der Sgraffitoschmuck wurde freigelegt.

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Literatur

  • Franz Schöbel, Beda Menzel: Gotteshäuser der Heimat: ein Heimatbuch des Riesengebirges und Braunauer Ländchens. Riesengebirgs-Heimatverlag Renner, Kempten 1970

Einzelnachweise

  1. Kostel sv. Petra a Pavla. Abgerufen am 1. September 2025 (tschechisch).

Koordinaten: 50° 31′ 19,6″ N, 15° 46′ 5,1″ O