St. Monika (Ingolstadt)

Kirche und Gemeindezentrum St. Monika, Ingolstadt

St. Monika war ein römisch-katholisches Gemeindezentrum mit Filialkirche in der Pfarrei St. Augustin, welche zum Dekanat Ingolstadt im Bistum Eichstätt gehört. Die Kirche ist namensgebend für das Ingolstädter Monikaviertel und wurde am 14. Januar 2024 profaniert.

Architektur

Kirche St. Monika
Innenansicht

Architekt des Kirchenzentrums für das neue Monikaviertel war der Münchner Erhard Fischer. Das Zentrum umfasst eine Kirche mit freistehenden Glockenturm, einen Kindergarten, ein Pfarrheim und ein Pfarrhaus. Der Kirchenraum ist quadratisch mit einer halbrunden Apsis. Sie bietet Platz für 100 Gottesdienstteilnehmer.[1] Die Anlage ist von Ziegelstein und Holz, sowohl von Außen als auch von Innen geprägt.[2] Die Münchner Bauingenieure Sailer Stepan planten das Tragwerk.

Blasius Gerg entwarf das liturgische Gerät und Wilhelm Reissmüller das Vortragekreuz.[3] Das 1988 fertiggestellte Bauwerk wurde im selben Jahr von Sigrid Neubert fotografisch dokumentiert.[4]

Geschichte

Am 29. Juni 1985 wurde von Domkapitular Alois Brandl der Grundstein gelegt und am 18. Oktober 1986 durch Diözesanbischof Karl Braun die Weihe statt.[5]

Am 29. April 2010 zelebrierte Ottmar Breitenhuber hier den Gottesdienst im ZDF.[6]

Um die Sanierung von St. Augustin zu finanzieren, wurde St. Monika am 14. Januar 2024 profaniert.[7] Das Grundstück soll durch Erbbaurecht an die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt gegeben werden.[8]

Orgel

Orgel

Die Orgel mit 19 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde 1957 von Ludwig Plößl aus Großmehring als rein mechanisches Schleifladenwerk ursprünglich für die Kirche St. Maria de Victoria gebaut. Dort stand es in dem historischen Gehäuse. Vor Einbau einer Nachfolgeorgel dort wurde das Werk 1986 von WRK Orgelbau hierher transferiert und mit einem neuen Prospekt versehen. Das Instrument wurde am 18. Oktober 1986 von Karl Braun gesegnet.[9]

I Schwellwerk
Gedackt 8′
Prinzipal 4′
Salicet 4′
Sifflöte 2′
Terz 135
Quinte 113
Cymbel III 12
II Hauptwerk
Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Oktave 4′
Spitzflöte 4′
Nasat 223
Oktave 2′
Mixtur IV 113
Pedal
Subbaß 16′
Holzprinzipal 08′
Zink 513
Rohrpommer 04′
Hintersätzlein III 02′

Glocken

Schlagton Glockengießer Gussjahr
d2 Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei 1986[10]
f2

Zitate

  • Siegfried Hofmann: „Der Raum wird moduliert, man fühlt sich an basilikale Abstufungen erinnert, dennoch bleibt er als Einheitsraum mit seinen Ziegelwänden bis in die Details präsent, ablesbar. Spätestens angesichts dieses Zusammenklangs zweier architektonischer Leitbilder – des quadratischen Zentralraums aus sichtbaren Ziegelwerk und einer hängenden Konstruktion aus Holz – wird einem bewusst, dass diese kleine Kirche ein Kabinettstück zeitgenössischer Architektur darstellt.“[11]

Literatur

Commons: St. Monika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pfarrverband Ingolstadt St. Augustin-St. Canisius: Filialkirche St. Monika. Abgerufen am 2. Februar 2023.
  2. Pfarrverband Ingolstadt St. Augustin-St. Canisius: Ausstattung. Abgerufen am 2. Februar 2023.
  3. Pfarrverband Ingolstadt St. Augustin-St. Canisius: Ausstattung. Abgerufen am 28. November 2023.
  4. Werk, Bauen + Wohnen 12/1988
  5. Pfarrverband Ingolstadt St. Augustin-St. Canisius: Geschichte St. Augustin. Abgerufen am 28. November 2023.
  6. ZDF-Fernsehgottesdienst aus Ingolstadt. Abgerufen am 11. Februar 2023.
  7. Entweihung: In St. Monika ist das Ewige Licht erloschen. Neuburger Rundschau, 15. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
  8. Christian Fischer: Die Kirche St. Monika in Ingolstadt wird profaniert. 3. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
  9. Die Orgel von St. Monika auf der Website der Pfarrei St. Augustin, Ingolstadt, abgerufen am 22. Juli 2025.
  10. Ingolstadt, Filialkirche St. Monika. Abgerufen am 2. Februar 2023.
  11. Gerd Treffer (Hrsg.) in: Ingolstädter Kirchen. 2006, S. 162–163.

Koordinaten: 48° 45′ 34,8″ N, 11° 27′ 8″ O