St. Michael (Münster, Hessen)

St. Michael in Münster (Hessen)

Die römisch-katholische, denkmalgeschützte Pfarrkirche St. Michael steht in Münster, einer Gemeinde im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen. Die Kirchengemeinde gehört zum Dekanat Dieburg im Bistum Mainz.

Beschreibung

Blick von der Orgelempore zum Altar

Die spätbarocke Saalkirche wurde 1785–86 in Nord-Süd-Richtung nach Plänen von Johann Peter Jäger östlich an den ehemaligen Kirchturm des mittelalterlichen Vorgängerbaus angefügt. Der alte Kirchturm wurde 1842 durch einen Neubau mit mehrfach gestufter, schiefergedeckter Haube ersetzt. Das bisherige Kirchenschiff wurde 1910 durch zwei Seitenschiffe nach einem Entwurf von August Greifzu ergänzt. Sie sind im Innern mit Kreuzgratgewölben überspannt, das Mittelschiff und der eingezogene Chor dagegen mit einem Spiegelgewölbe.

Die Kirchenausstattung im Empirestil, wie die drei Altäre, die Kanzel, die vier Beichtstühle und die Kirchenbänke, stammt aus den Jahren 1802–03. Über dem Hochaltar ruht ein Ziborium. Der Volksaltar und der Ambo stehen zwischen Langhaus und Chor.

Orgel

Orgel im historischen Dreymann-Gehäuse von 1839

Die Orgel wurde 1839 von Bernhard Dreymann gebaut. 1971 wurde sie von der Firma Oberlinger aus Windesheim unter Verwendung des Pfeifenbestandes und der Windladen umgebaut und renoviert. Das Instrument hat Schleifladen mit mechanischer Spiel- und Registertraktur. Die Orgel verfügt über 27 Register auf zwei Manualen und Pedal, wobei hier die in Bass und Diskant getrennte Hauptwerks-Trompete entsprechend der Nummerierung auf den Manubrien als 2 Register zählt. Dreymanns schwellbare Aeoline 8′ mit durchschlagender Zunge hat Oberlinger mit einem Zinn/Blei-Register in Principal-Mensur ersetzt und zur Schwebung höher gestimmt.[1][2]

Disposition von 1971:
Pedal C–f1
1. Violonbass 16′
2. Subbass 16′
3. Principal 08′
4. Octavbass 04′
5. Posaune 16′
II Nebenmanual C–g3
06. Gedackt 8′
07. Traversflöte 8′
08. Spitzflöte 8′
09. Principal 4′
10. Kleingedackt 4′
11. Flageolett 2′
12. Mixtur III
13. Aeoline
I Manual C–g3
14. Bordun 16′
15. Principal 08′
16. V.d.Gamba 08′
17. Salicional 08′
18. Gedackt 08′
19. Quinte 06′
20. Octave 04′
21. Gemshorn 04′
22. Kleingedackt 04′
23. Waldflöte 02′
24. Cornett Disk. IV
25. Mixtur IV
26. Trompete Baß 08′
27. Trompete Disk. 08′

Literatur

Commons: St. Michael Münster (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Achim Seip: Die Orgelbauwerkstatt Dreymann in Mainz 1993, ISBN 3-921-848-21-0.
  2. Münster (Hessen), St. Michael. In: organindex.de. Abgerufen am 13. September 2025.

Koordinaten: 49° 55′ 37,7″ N, 8° 51′ 32,8″ O