St. Marien (Leißling)

St.-Marien-Kirche in Leißling

Die evangelische St.-Marien-Kirche ist eine denkmalgeschützte Kirche im Ortsteil Leißling der Stadt Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Sie gehört zum Pfarramt Weißenfels-Südost im Kirchenkreis Merseburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Gebäude unter der Erfassungsnummer 094 15399 als Baudenkmal verzeichnet.[1] Die Kirche kann in der Regel nicht besichtigt werden.[2]

Geschichte und Architektur

Namenspatron der Kirche ist die Heilige Maria. Die Kirche wurde als romanische Chorturmkirche erbaut. Während der Barockzeit erfolgte ein Umbau der Kirche. Der Kirchturm wurde um einen achteckigen Aufsatz erhöht. Das in den Jahren 1713 bis 1716 errichtete Kirchenschiff reicht fast bis an die Dachhaube. Das Innere ist mit einer einst farbig bemalten Bilderdecke abgeschlossen. Die barocke Ausstattung ist weitgehend erhalten geblieben. Der Raum ist von doppelten, marmorierten Emporen eingefasst, die in 54 einander typologisch gegenübergestellten Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament in Grisailletechnik bemalt sind; diese Gestaltung erinnert an die Kapelle im Schloss Neu-Augustusburg (Weißenfels). Im Eingang und unter der Orgelempore sind perspektivische Architekturdarstellungen vermutlich nach italienischem Vorbild zu finden.

Ausstattung

Das Hauptstück der Ausstattung ist ein Kanzelaltar mit seitlichen Patronatslogen, der Kanzelkorb ist von ionischen Säulen gerahmt, im Giebelfeld darüber ist die Kreuzigung dargestellt. Geschwungene Aufsätze mit bewegtem Akanthuslaub sind auf den Herrschaftsemporen zu finden, die Rokoko-Ornamente in den Spiegeln der Brüstung sind vermutlich eine spätere Übermalung. Darunter befindet sich die Frauenempore mit durchbrochenem Rankengitter. Die vorschwingende Westempore zeigt einen aufwendigen barocken Orgelprospekt, der an der Brüstung mit einer Inschriftkartusche auf das Jahr 1779 datiert ist; darunter befinden sich die Zahl 1760 (oder 1766), die sich vermutlich auf eine Restaurierung der Kirchenausstattung bezieht. Die heutige Orgel ist ein Werk des Orgelbauers Winter aus Zeitz aus dem Jahr 1858.[3] Auffallend ist die teilweise Überschneidung von Brüstungsgemälden im westlichen Bereich, offenbar durch eine spätere neue Zusammenstellung des Emporengerüsts.

Von der mittelalterlichen Ausstattung ist ein spätgotischer Kruzifixus erhalten, der einst mit Rosshaar versehen war. Eine Bronzeglocke stammt aus dem Jahr 1445.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt II. Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4, S. 414–415.
Commons: St. Marien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. März 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt (Memento des Originals vom 28. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/padoka.landtag.sachsen-anhalt.de (PDF-Datei, 4733 Seiten)
  2. Information auf architektur-blicklicht.de (mit Innenaufnahme)
  3. Informationen zur Kirche auf der Website von Leißling

Koordinaten: 51° 10′ 57,9″ N, 11° 54′ 47,5″ O