St. Johannes der Evangelist (Köln-Stammheim)
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St. Johannes der Evangelist war eine römisch-katholische Kirche im Kölner Stadtteil Stammheim, die 1969–1970 nach Entwurf det Architekten Karl und Gero Band erbaut wurde. Die Kirche gehörte zur Pfarrgemeinde St.Hubertus und Mariä Geburt, die 2010 aus drei separaten Gemeinden hervorging[1], und wurde nach der 2018[2] genehmigten Profanierung im Sommer 2025 abgerissen.[3]
Baubeschreibung
Das Gebäude ist eine sehr klare Umsetzung der architektonischen Idee vom „Zelt Gottes“ (Offb 21,3 ): Das mit grün patiniertem Kupferblech eingedeckte Dach[4] reicht nach Art eines Nurdachhauses bis zum Boden, der Bau hat keine vertikalen Wände. An den Giebelseiten aus Ziegel-Mauerwerk treten innen und außen an der Chorseite drei senkrechte Mauerstreifen hervor, die die Wand strukturieren. Am gegenüberliegenden, hell verglasten Giebel führt eine zylindrisch gemauerte Treppe zu Empore und Glockenstube, die leicht aus dem Giebel hervortreten und mit Holz verkleidet sind.
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An den Dachseiten wird das „Zelt“ von je vier spitzen Gauben geöffnet, deren First tief heruntergezogen ist, woraus sich eine kräftig gefaltete Dachform ergibt. Die Gauben öffnen sich am oberen Ende mit Fenstern in den Innenraum. Dieser ist an den Dach- bzw. Wandflächen mit hellem Holz verkleidet und lichtdurchflutet.[5] Der Altar steht leicht erhöht und asymmetrisch zur Raumachse leicht nach rechts versetzt. Die Altarwand wird entlang der Giebelkante (Ortgang) von einem schmalen Lichtband abgeschlossen. Außerdem finden sich im Altarraum drei senkrecht übereinander gesetzte schmale Fensterschlitze seitlich der Mittelachse, zwei größere rechteckige Fenster auf Augenhöhe sowie ein horizontaler Lichtstreifen über der Altarwandnische.[6]
Ausstattung
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Sämtliche farbig verglasten Fenster an der Altarwand wurden 1972 von Will Thonett gestaltet. Unterhalb der kleinen Fensterschlitze hing ein emailliertes Altarkreuz von Egino Weinert. Zwei Skulpturen an den seitlichen Mauervorsprüngen der Altarwand – den Kirchenpatron und eine Pietà darstellend – wurden von dem Stammheimer Künstler Herbert Labusga geschaffen.[4]
Ergänzt wurde die Ausstattung durch eine Digitalorgel der Allen Organ Company aus dem Jahr 2000 mit zwei Manualen und 28 Registern.[5]
Ein Geläut gab es nicht.[5]
Weblinks
- Abbildungen und Erläuterungen zu den Fenstern auf den Internetseiten der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e. V.
- Privat geführte Website des Pfarrgemeinderats mit animierter Bildergalerie zur bevorstehenden Profanierung
Einzelnachweise
- ↑ Amtsblatt des Erzbistums Köln. Nr. 1. Köln 1. Januar 2011, S. 3 (erzbistum-koeln.de [PDF]).
- ↑ Der Pfarrgemeinderat berichtet: Profanierung Sankt Johannes Evangelist. In: Pfarrgemeinderat »Christen am Rhein«. 20. November 2018, abgerufen am 11. April 2020 (deutsch).
- ↑ Investor gesucht! In: Pfarrgemeinderat „Christen am Rhein“. 5. Juni 2019, abgerufen am 11. April 2020.
- ↑ a b Monika Schmelzer: Sankt Johannes der Evangelist. In: Manfred Becker-Huberti, Günter A. Menne (Hrsg.): Kirchen in Köln. Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Köln. J. P. Bachem, Köln 2004, ISBN 3-7616-1731-3, S. 79.
- ↑ a b c Helmut Fußbroich, Dierk Holthausen: Architekturführer Köln. Sakralbauten nach 1900. J. P. Bachem, Köln 2005, ISBN 3-7616-1683-X, S. 240 f.
- ↑ Köln-Stammheim, Kath. Kirche St. Johannes der Evangelist. In: glasmalerei-ev.net. Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e.V., 8. Juli 2008, abgerufen am 10. April 2020.
Koordinaten: 50° 59′ 9,7″ N, 6° 59′ 53″ O