Soroimono

Soroimono (jap. 揃物, wörtlich „Set“, „Serie“ oder „Sammlung“). Das japanische Wort wird gelegentlich in der westlichen Literatur über japanische Holzschnitte verwendet. Es bezeichnet eine Serie thematisch, formal und gestalterisch zusammengehöriger Farbholzschnitte. Soroimono wurden vor allem als kommerzielle Serienwerke produziert, die in loser Folge oder als Set in gebundener Form verkauft wurden. Sie erfreuten sich im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit, insbesondere auch während der Meiji-Zeit.

Merkmale und typische Themen

Soroimono bestehen aus mindestens drei Einzelblättern; einzelne Serien umfassen 100 oder sogar mehr als 100 Einzelblätter. Die Drucke der Serien haben sehr häufig, aber nicht immer einen gemeinsamen Titel, der auf jedem Blatt genannt ist. Sie müssen aber immer durch bestimmte Kriterien verbunden sind. Beispiele:

  • Einheitliches Thema (z. B. Orte, Ereignisse)
  • Einheitliches Format und Gestaltungsstil
  • Zusammengehörigkeit als visuelle Sammlung

Typische Themen von Soroimono sind:

  • Zwölf Monate (Jūnikagetsu, 十二ヶ月)
  • Die vier Jahreszeiten (Shiki, 四季)
  • Berühmte Orte (Meisho, 名所)
  • Schnee, Mond und Blumen (Setsugekka, 雪月花)
  • Szenen aus Literatur, Geschichte oder Theater
  • Helden und Feldherren der japanischen Geschichte, insbesondere auch der 47 Rōnin (Chūshingura)
  • Darstellung einzelner Schauspieler in unterschiedlichen Theaterrollen
  • Idealbildnisse von Frauen (Bijinga, 美人画)
  • Kindliche Tugenden oder mythologische Themen

Nicht zu verwechseln sind Soroimono mit Surimono (摺物), den oft luxuriösen Holzdrucken für private Zwecke, die in kleiner Auflage produziert wurden (jedoch auch als Serien erscheinen konnten). Soroimono wurden in größeren Auflagen für den öffentlichen Verkauf hergestellt.

Literatur

  • Amy Reigle Newland (Hrsg.): The Hotei Encyclopedia of Japanese Woodblock Prints. Hotei Publishing, Amsterdam 2005, ISBN 90-74822-65-7, Volume 2, Seite 489.