Sommer, Sonne, Kaktus! (Album)

Sommer, Sonne, Kaktus! ist das zwölfte Studioalbum des deutschen Musikers und Komikers Helge Schneider, das im August 2013 erschien und zum Nummer-eins-Erfolg avancierte.

Die Erstveröffentlichung erfolgte am 9. August 2013 bei den Musiklabels Polydor und We Love Music. Das Album erschien in seiner Originalausführung als CD sowie zum Download und Streaming mit 14 Titeln (Katalognummer: 06025 3744727).^[1] Als Vorabsingle erschien das gleichnamige Titellied Sommer, Sonne, Kaktus!, das Platz 31 der deutschen Singlecharts belegte.^[2] Das Werk wurde außerdem als Deluxe-Edition mit Bonus-DVD veröffentlicht.^[3]

Inhaltlich kombiniert das Album Schneiders charakteristischen Humor mit Blues-, Chanson- und Jazz-Elementen. Neben Eigenkompositionen enthält es mehrere Coverversionen.

Standardversion^[1]

1. Sommer, Sonne, Kaktus! – 3:39
2. Nachtigall, huh (Es zittert unser Haus, was ist nur draußen los?) – 4:20
3. Offenes Hemd – 4:08
4. Mr. Bojangles – 4:59 (Jerry Jeff Walker)
5. To Be a Man – 4:22
6. Somewhere over the Rainbow – 3:27 (Harold Arlen, E. Y. Harburg)
7. With Love in My Fingers (Say It with Love) – 3:02
8. Drinking Blues – 3:18
9. Love for Sale – 4:00 (Cole Porter)
10. To Be a Man (Extended Version) – 5:20
11. Catwalk Melodie – 2:49
12. Scrubble Di Bubble – 1:49
13. I’m Coming from the USA – 2:08
14. It Ain’t Necessarily So – 5:14 (George Gershwin, DuBose Heyward, Ira Gershwin)

Deluxe-Edition^[4] Die Deluxe-Edition enthält zusätzlich eine Bonus-DVD:

1. Sommer, Sonne, Kaktus! – Musicclip – 4:50
2. 18 Minutes Large Musicclip With 3 Songs From Spain! (The Longest!) – 18:20
3. Interview & Recordingparts From Mülheim (Spain) – 5:15

Der Musikexpress lobte die Mischung aus Blues, Country, Samba, Tango und Bar-Jazz und betonte Schneiders Fähigkeit zur Improvisation.^[5]

Sven Kabelitz von Laut.de resümierte, dass Schneider nicht der Verlockung erliege, nach der Single Sommer, Sonne, Kaktus! ein Album voller Schenkelklopfer nachzuschieben. Viel mehr verstecke sich hinter dem vordergründigen Schabernack ein zurückgelehntes Alterswerk, das sich lohne, es mit Geduld und Spucke zu erarbeiten. Wie dieser Mann seit Jahrzehnten auf Erwartungen pfeife und sein eigenes Ding durchziehe, suche in der deutschen Medienlandschaft seinesgleichen und verdiene Hochachtung.^[6]

Der Tonspion führte dazu aus, dass ein Album herausgekommen sei, dem der alberne Titelsong (bekannt aus Funk und Fernsehen) nicht annähernd gerecht werde. Helge Schneider präsentiere sich auf Sommer, Sonne, Kaktus! vielmehr als ein deutscher Tom Waits, croone sich durch einige Klassiker der Musikgeschichte wie „Mr. Bojangles“ oder „Somewhere Over the Rainbow“, dass es eine Freude sei. Und er zeige mit Songs wie To Be a Man auch, dass er nicht nur albern, sondern auch ganz gefühlvoll könne. So schmuggele Schneider mit seiner Platte dem deutschen Pro7-Zuschauer heimlich Jazz aufs iPhone, eine Musik, die wie seine Konzerte und seine Filme von der Improvisation lebe und die man eigentlich nur noch in einigen wenigen alten Jazzclubs finde.^[7]

Philipp Holstein von der Rheinischen Post fand, dass Sommer, Sonne, Kaktus! hinreichend unentschlossen zwischen Dada und Gaga pendele. Die größten Momente habe diese Platte jedoch im letzten Drittel, wenn Helge Schneider vergesse, dass er lustig sein möchte, und ein Stück spanische Folklore auf der akustischen Gitarre spiele oder das Saxofon sanft jazzen lasse und im Hintergrund schnurre und knurre wie Tom Waits mit geschlossenen Augen. An diesen Stellen begreife man, dass ein Ausflug im Sommer auch dann schön sein könne, wenn man gar kein Ziel habe.^[8]

2014 wurde das Album für den Echo in der Kategorie Crossover national/international nominiert.

ChartsChart­plat­zie­rungen	Höchst­platzie­rung	Wo­chen
Deutschland (GfK)[9]	1 (8 Wo.)	8
Österreich (Ö3)[1]	12 (5 Wo.)	5
Schweiz (IFPI)[10]	66 (1 Wo.)	1

• Sommer, Sonne, Kaktus! bei Discogs