Gullinborsti

Gullinborsti (auch Gullinbursti, Gullinbyrsi, Gúlimborsti oder Sliðrugtanni), altnordisch „der mit den goldenen Borsten“, heißt der Eber des germanischen Gottes Freyr.
Der Name Gullinborstis wird vom altisländischen Skalden/Dichter und Historiker Snorri Sturluson in seinen Werken Gylfaginning 48 und Skáldskaparmál 7 schriftlich genannt. Gullinborsti ist nach der germanischen Mythologie der ständige Begleiter Freyrs und zieht dessen Fuhrwerk durch die Luft, über Wasser bei Tag und Nacht. In der Dunkelheit versprühen seine goldenen Borsten Feuerfunken, die die Dunkelheit erhellen. Gullinborsti wurde von den Zwergen Sindri und Brokkr gefertigt.
Eber und Pferd sind dem Freyr besonders geheiligte Tiere. Ihm wurde wohl in alter Zeit das Eberopfer für Erntesegen dargebracht. Auch in anderen Mythologien tritt der Eber als verehrtes Tier auf.
Siehe auch
- Hildisvini, „Kampfschwein“ der germanische Göttin Freya
- Sæhrímnir, Eber der Edda-Saga, der jede Nacht in der Walhall als Mahl vorgesetzt wird.
Literatur
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 2., ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1995, ISBN 3-520-36802-1.