Sirmian

Blick über St. Apollonia und die darunterliegenden Gehöfte von Sirmian

Sirmian (italienisch Sirmiano) ist eine zur Gemeinde Nals gehörende Ortschaft im Etschtal in Südtirol. Sie nimmt auf der westlichen Talseite Mittelgebirgsterrassen in Höhenlagen von 550–1000 m ein, die sich oberhalb des Nalser Dorfzentrums zum Mendelkamm hochziehen. Die Ortschaft ist in zwei Ortslagen unterteilt: In Untersirmian befinden sich die 1843 errichtete Herz-Jesu-Kirche[1] und die mittelalterliche Burg Payrsberg; in Obersirmian thront auf einem Hügel die romanische St.-Apollonia-Kirche.[1]

Die älteste Nennung des Ortsnamens stammt aus dem späten 8. Jahrhundert: Paulus Diaconus zählte in seiner Historia Langobardorum eine Reihe von Festungen auf, die durch die Franken 590 n. Chr. zerstört worden waren, darunter auch das auf Sirmian zu beziehende „Sermiana“.[2] Seit dem Spätmittelalter bildete Sirmian einen Teil (Drittel bzw. Untergemeinde) des ehemaligen Landgerichts Maienberg-Tisens.[3] 1964 wechselte Sirmian seine Gemeindezugehörigkeit von Tisens zu Nals.[4]

Zu den historischen Hofstellen der weitgehend rural geprägten Siedlungslandschaft zählen Talmühl, Resch, Rauch, Mair (bereits 1305 urkundlich erwähnt), Stocker, Finner, Buoch, Sattl, Ebner, Hauser, Mösen und Rainer.[5]

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Einzelnachweise

  1. a b Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols. Band 4, Teil 1: Das Burggrafenamt. Teil 2: Vintschgau. Hölzel [u. a.], Wien 1930, S. 24 (online).
  2. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, Lib. III, Cap. 31
  3. Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung von Tirol. 2. Teil: Südtirol (= Schlern-Schriften. Band 40). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1937/39, S. 167.
  4. Wenn Grenze Bad und Klo trennt. In: Dolomiten, 27. Februar 2025, S. 11.
  5. Josef Tarneller: Die Hofnamen im Burggrafenamt und in den angrenzenden Gemeinden (Meraner Gegend, Schnals, Passeier, Tschögglberg, Sarntal, Gericht Neuhaus, Gericht Maienburg, Deutschgegend auf dem Nons, Ulten und Martell) (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 100). Wien 1909, S. 589–591 (online).

Koordinaten: 46° 32′ N, 11° 12′ O