Obersimten
| Wappen | Deutschlandkarte | |
|---|---|---|
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 49° 10′ N, 7° 35′ O | |
| Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
| Landkreis: | Südwestpfalz | |
| Verbandsgemeinde: | Pirmasens-Land | |
| Höhe: | 410 m ü. NHN | |
| Fläche: | 2,26 km² | |
| Einwohner: | 616 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 273 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 66957 | |
| Vorwahl: | 06331 | |
| Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
| Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 036 | |
| Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 19 66953 Pirmasens | |
| Website: | www.pirmasens-land.de | |
| Ortsbürgermeisterin: | Silke Rink | |
| Lage der Ortsgemeinde Obersimten im Landkreis Südwestpfalz | ||
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Obersimten ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land an.
Geographie
Obersimten liegt westlich des Pfälzerwalds am Rand des Zweibrücker Hügellandes zwischen Pirmasens im Nordosten und Vinningen im Südwesten. An die Gemarkung von Obersimten grenzen zudem das östlich gelegene Lemberg sowie südwestlich Trulben.
Geschichte
Mittelalter
Das Dorf Obersimten lag im Amt Lemberg der Grafschaft Zweibrücken-Bitsch und dort in der Amtsschultheißerei Vinningen.[2]
Frühe Neuzeit
1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Das Amt Lemberg erbte seine Tochter, Ludovica Margaretha von Zweibrücken-Bitsch, die mit dem (Erb-)Grafen Philipp (V.) von Hanau-Lichtenberg verheiratet war. Ihr Schwiegervater, Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, gab durch die sofortige Einführung des lutherischen Bekenntnisses dem streng römisch-katholischen Herzog Karl III. von Lothringen Gelegenheit, militärisch zu intervenieren, da dieser die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Erbe gehörende Herrschaft Bitsch besaß. Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft. Da Philipp IV. der lothringischen Übermacht nicht gewachsen war, wählte er den Rechtsweg. Beim anschließenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen, das Amt Lemberg dagegen – und somit auch Obersimten – wurde der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zugesprochen.
1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort.
Neuzeit
Im Zuge der Französischen Revolution fiel der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Lemberg und Obersimten – 1794 an Frankreich. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft kam Obersimten zum bayerischen Rheinkreis.[3]
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Obersimten innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Lange Zeit unter dem Namen Simten mit Niedersimten zu einer Kommune vereinigt, verlor die Gemeinde diesen Ortsteil im Rahmen der Gebietsreform zum 7. Juni 1969 an die Stadt Pirmasens. Am gleichen Tag wurde die Gemeinde in Obersimten umbenannt.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Obersimten besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
| Wahl | SPD | CDU | LS * | FWG | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| 2024 | – | 5 | 7 | – | 12 Sitze[5] |
| 2019 | 4 | 8 | – | – | 12 Sitze[6] |
| 2014 | 4 | 8 | – | – | 12 Sitze |
| 2009 | 4 | 8 | – | – | 12 Sitze |
| 2004 | 4 | 6 | – | 2 | 12 Sitze |
Bürgermeister
Silke Rink (Liste Seebach) wurde am 28. August 2024 Ortsbürgermeisterin von Obersimten.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 hatte sie sich mit einem Stimmenanteil von 55,4 % gegen ihren Vorgänger durchgesetzt.[9]
Ihr Vorgänger Thorsten Höh (CDU) hatte das Amt seit August 2019 ausgeübt. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er für fünf Jahre gewählt worden. Höhs Vorgänger Bernd Gehringer (CDU) war bei der Wahl 2019 nicht erneut angetreten.[10][11]
Wappen
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Blasonierung: „Durch silbernen Göpelschnitt von Rot und Grün und Grün geteilt, oben rechts drei goldene Sparren, oben links ein schrägliegender goldener Krummstab beseitet von den goldenen Buchstaben A und S und unten ein silberner Pflug.“ |
| Wappenbegründung: Die Sparren entstammen dem Wappen von Hanau-Lichtenberg. Der Stab und die Buchstaben „A“ und „S“ stehen für das bis Ende des 18. Jahrhunderts im Ort begüterte Kloster Stürzelbronn, der Pflug auf grünem Feld symbolisiert den landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2025) sind die Evangelische Kirche, ein Saalbau aus dem Jahr 1938, sowie zwei aus dem 18. Jahrhundert stammende Häuser in der Hauptstraße als Kulturdenkmäler ausgewiesen.[12]
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
In Obersimten selbst besteht die Kindertagesstätte „Sonnenblume“ mit zwei Gruppen.[13] Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Konrad-Adenauer-Schule im benachbarten Vinningen, die eine Grundschule und eine Realschule plus umfasst.[14]
Verkehr
Westlich des Ortes führt die Landesstraße 484 an Obersimten vorbei.
Literatur
- Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz. Speyer 1870.
- Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
- Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
Weblinks
- Ortsgemeinde Obersimten auf den Seiten der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land
- Literatur über Obersimten in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Bevölkerungsstand von Land, Landkreisen, Gemeinden und Verbandsgemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Knöpp, S. 12; Matt, S. 9.
- ↑ Beamtenverzeichniß.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 205 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Obersimten, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Obersimten. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ „Gemeinsam für Obersimten“ Liste Seebach. In: Amtsblatt VG Pirmasens-Land, Ausgabe 18/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ 1. Sitzung des Gemeinderates Obersimten. In: Rats- und Bürgerinfosystem. Verbandsgemeinde Pirmasens-Land, 28. August 2024, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Obersimten, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Obersimten. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Daniela Schröder: Obersimten: Neues Trio an Gemeindespitze startet. Amtsübergabe. Die Rheinpfalz, 22. August 2019, abgerufen am 6. April 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Pirmasens-Land, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 6. April 2020.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Südwestpfalz. Mainz 2025, S. 36 (PDF; 8,7 MB).
- ↑ Unsere KiTa. Ortsgemeinde Obersimten, abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ Konrad-Adenauer-Schule Vinningen. Konrad-Adenauer-Schule GRSplus, Vinningen, abgerufen am 1. März 2025.



