Simon Mack

Simon Mack (* 1992 in Schrobenhausen[1]) ist ein deutscher Musiktheoretiker, Jazzpianist, Arrangeur und Komponist.[2][3][4] Er ist Mitglied der Improvisionstheatergruppe Fastfood Theater.[5]

Biographie

Mack studierte Schulmusik, Gehörbildung, Musiktheorie und Jazzpiano an der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM). Nach einem Lehrauftrag an der Universität Augsburg sowie einer Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück unterrichtete er die Fächer Musiktheorie und Gehörbildung als Senior Lecturer am Mozarteum Salzburg (Department Innsbruck) sowie schulpraktisches Klavierspiel an der HMTM.[2][3][4]

Zum 15. März 2025 wurde er zum Professor für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater München berufen.[2]

Ballermann-Projekt

Für einen Bunten Abend während seines Studiums arrangierte Mack zunächst den Schlager Saufen morgens, mittags, abends von Ingo ohne Flamingo als barocke Arie nach Bach[6][7]. Faszinierend war für ihn dabei „die Kombination aus Stumpfsinn, Witz und Selbstreflexion“ der Ballermann-Hits.[8] Ein YouTube-Video mit Macks Bearbeitung, in dem der Tenor Magnus Dietrich von Anna Gebhardt am Klavier begleitet wird, ging Anfang 2022 viral.

Im Rahmen des daraus entstandenen Ballermann-Projekts[4][9] vertonte Mack weitere Partyschlager im Stil klassischer Musik, so etwa den Song Geh mal Bier hol'n von Mickie Krause nach der Art eines hochromantischen Kunstliedes.[3], Hulapalu von Andreas Gabalier als Schubertlied und Zehn nackte Friseusen von Mickie Krause als Zwölftonlied.[8] Mack setzt sich auch mit den teils misogynen Texten der Lieder auseinander. Aus diesem Grund entschied er sich dazu, seine Version von Geh mal Bier hol'n bewusst für eine Frauenstimme zu komponieren. Mack übernimmt die Texte der Partyschlager nicht immer wörtlich, sondern wählt sie so aus, dass sie für ihn „am ehesten zu einer bestimmten Stillage passen“.[3]

Aus dem Projekt entstand das Singspiel Exportschlager in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Augsburg, für das Mack die Musik beisteuerte.[10][11]

Rezeption

Macks Vertonung von Saufen ist laut der Berliner Zeitung eine „seelenkundige Elegie der Weltflucht, Einsamkeit und systematischen Selbstzerstörung“.[7] Laut dem Südwestrundfunk hat Mack „den ersten Schritt getan, um dem zu Unrecht geschmähten Genre [des Partyschlagers] zu neuer Anerkennung zu verhelfen“.[12]

Preise und Auszeichnungen

2016 erhielt Mack den Jazzförderpreis der Stadt Ingolstadt.[1] Als Komponist wurde er 2024 mit dem Maria-Ladenburger-Förderpreis bedacht, der in Kooperation mit der Stiftung Cusanuswerk und der Deutschen Bischofskonferenz sowie dem WDR verliehen wird.[13]

Werke

Singles

  • 2022: "Saufen" als barocke Arie
  • 2022: "Zehn nackte Friseusen" im Schönbergstil
  • 2023: "Geh mal Bier holen" als romantisches Kunstlied
  • 2023: "Hulapalu" als romantisches Kunstlied
  • 2023: "Ich schwanke noch" im impressionistischen Stil
  • 2023: "Ich bin ein Döner" als Oper(ette)narie
  • 2024: "Joana" als Kunstlied im schwülstig-neudeutschen Stil
  • 2024: "Ein Stern (der deinen Namen trägt)" als Kunstlied im Stil von Olivier Messiaen

Singspiel

  • 2025: Exportschlager

Einzelnachweise

  1. a b Redaktion JazzZeitung: Ingolstädter Jazzförderpreis 2016 geht an Simon Mack. 1. August 2016, abgerufen am 10. Mai 2025.
  2. a b c Nadine Gerold: Simon Mack zum Professor für Musiktheorie und Gehörbildung berufen. In: HMTM. 22. Januar 2025, abgerufen am 10. Mai 2025 (de-de-formal).
  3. a b c d Bayerischer Rundfunk: Schlager-Arrangements von Simon Mack: Ballermann als Barock-Kantate | BR-Klassik. 9. Februar 2023, abgerufen am 10. Mai 2025.
  4. a b c Simon Mack - About. Abgerufen am 10. Mai 2025.
  5. Simon Mack - Fastfood-Theater München. Abgerufen am 10. Mai 2025.
  6. deutschlandfunkkultur.de: "Saufen" - Eine barocke Kantate. 4. Februar 2022, abgerufen am 10. Mai 2025.
  7. a b Ulrich Seidler: „Saufen“: Ein Ballermannhit als Barock-Kantate. In: Berliner Zeitung. 19. Januar 2022, abgerufen am 10. Mai 2025.
  8. a b Christian Schmidt: Schlagerhits als Klassikwerke. In: concerti.de. 20. Februar 2023, abgerufen am 10. Mai 2025 (deutsch).
  9. Fußball und Musik. In: Eichstätter Kurier. 18. September 2024, S. 15.
  10. „Exportschlager“ feiert Uraufführung: Am Staatstheater Augsburg trifft Ballermann auf Hochkultur. 9. April 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  11. Michael Stallknecht: Ballermann-Hits auf der Klassik-Bühne: das Phänomen der Vollsuff-Kunstlieder. 9. Mai 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  12. S. W. R. Kultur: „Geh mal Bier holen“ nur scheinbar schlicht? Warum sich Ballermann-Schlager und Kunstlied näher sind als gedacht. 13. Februar 2024, abgerufen am 10. Mai 2025.
  13. Maria-Ladenburger-Förderpreis für Musik 2024 vergeben. In: Cusanuswerk. 28. Juni 2024, abgerufen am 11. Mai 2025.