Sibylle Canonica

Sibylle Canonica (2014)

Sibylle Canonica (* 26. April 1957 in Bern) ist eine Schweizer Schauspielerin.

Leben

Ausbildung und Theater

Canonica verliess das Gymnasium kurz vor der Matura, um an der Zürcher Kunstakademie Fotografie zu studieren und am Schauspielhaus als Statistin zu arbeiten. Nach einem Jahr ging sie an die Folkwangschule in Essen und studierte dort von 1976 bis 1979 Schauspiel.[1][2] Sie wurde 1981 für ihr erstes Theaterengagement an das Staatstheater Oldenburg engagiert. 1985 erhielt sie den Förderpreis der Berliner Akademie der Künste für Darstellende Kunst. Über das Staatstheater Stuttgart und das Düsseldorfer Schauspielhaus kam sie 1985 an die Münchner Kammerspiele zu Dieter Dorn, der sie 2001 mit ans Bayerische Staatsschauspiel nahm.[3] Darüber hinaus trat sie immer wieder als Gast bei den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen auf. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie mit Regisseuren wie Franz Xaver Kroetz, Thomas Langhoff, Hans Lietzau, George Tabori und Peter Zadek.

Film und Fernsehen

Nach Rollen in Hans-Christian Schmids Nach Fünf im Urwald und Caroline Links Oscar-nominierten Jenseits der Stille verkörperte sie 1999 in Egon Günthers Film Die Braut Charlotte von Stein. 2002 wurde sie für Bella Martha mit einer Nominierung als Beste Darstellerin für den Schweizer Filmpreis bedacht und war in der Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans der Schriftstellerin Anita Lenz mit dem Titel Wer liebt, hat Recht neben Iris Berben und Robert Atzorn zu sehen. 2006 verkörperte sie die böse Hexe in dem Märchenfilm Hänsel und Gretel von Anne Wild. 2009 stand sie neben Henry Hübchen und Burghart Klaußner für den Kinofilm Alter und Schönheit vor der Kamera, in dem sie die ehemalige Geliebte des sterbenskranken Schauspielers Manni, Peter Lohmeyer, spielte. In Matti Geschonnecks Zweiteiler Entführt war sie im selben Jahr als Gattin des von Friedrich von Thun dargestellten Industriellen Targensee zu sehen. In den Verfilmungen der Romane Rubinrot (2013) und Saphirblau (2014) aus der Buchreihe Liebe geht durch alle Zeiten von Kerstin Gier übernahm sie die Rolle der Glenda Montrose. In der Filmkomödie Die Goldfische war sie 2019 an der Seite von Tom Schilling in einer Nebenrolle als Saphira zu sehen.

Wiederholt übernahm sie Gastrollen in Krimiserien wie Der letzte Zeuge, Der Alte, Stolberg und Der Kriminalist. Seit 2005 ist sie mehrfach in Episodenrollen im Tatort zu sehen.

Canonica ist Mitglied der Deutschen Filmakademie.[4]

Filmografie (Auswahl)

Theater (Auswahl)

Residenztheater München

Hörspiele

Auszeichnungen

Literatur

Commons: Sibylle Canonica – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Sibylle Canonica im Munzinger-Archiv, abgerufen am 25. März 2022 (Artikelanfang frei abrufbar).
  2. Sibylle Canonica bei Filmmakers, abgerufen am 14. September 2024.
  3. Sibylle Canonica beim Residenztheater München, abgerufen am 14. September 2024.
  4. Sibylle Canonica. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 7. März 2019.
  5. Harter Brocken: Der Geheimcode. Das Erste, 19. Dezember 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Dezember 2019;.
  6. Dantons Tod von Georg Büchner. In: https://www.residenztheater.de/. Bayerisches Staatsschauspiel, abgerufen am 23. Juni 2025.
  7. Gabriella Lorenz: »Dantons Tod«: Das Rad der Geschichte walzt alle nieder. In: https://www.muenchner-feuilleton.d/. MÜNCHNER FEUILLETON, 28. Januar 2021, abgerufen am 23. Juni 2025.
  8. Egbert Tholl: Aufstand in der Bildungsanstalt. In: https://www.sueddeutsche.de/. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 1. November 2020, abgerufen am 24. Juni 2025.
  9. Agnes Bernauer von Franz Xaver Kroetz. In: https://www.residenztheater.de. Bayerisches Staatsschauspiel, abgerufen am 7. Juni 2025.
  10. Sabine Leucht: Selig ist die Armenpflege. In: https://nachtkritik.de. 19. November 2021, abgerufen am 8. August 2025.
  11. Erinnerung eines Mädchens von Annie Ernaux. In: https://www.residenztheater.de/. Bayerisches Staatsschauspiel, abgerufen am 8. Juni 2025.
  12. Der Stiefel und sein Socken von Herbert Achternbusch. In: https://www.residenztheater.de. Bayerisches Staatsschauspiel, abgerufen am 11. September 2025.
  13. Residenztheater München: "Der Stiefel und sein Socken" von Herbert Achternbusch. In: theaterkompass.de. 8. November 2022, abgerufen am 11. September 2025.
  14. Alexander Altmann: Irrwitz mit Anmut. In: https://www.merkur.de. Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG, 14. November 2022, abgerufen am 11. September 2025.
  15. Yvonne Poppek: Spiel mir das Spiel vom Tod. In: https://www.sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 22. November 2022, abgerufen am 11. September 2025.
  16. Die Ärztin von Robert Icke sehr frei nach «Professor Bernhardi» von Arthur Schnitzler. In: https://www.residenztheater.de. Bayerisches Staatsschauspiel, abgerufen am 8. Juli 2025.
  17. Martin Thomas Pesl: Identität: weiß nicht. In: https://nachtkritik.de. 22. November 2024, abgerufen am 8. Juli 2025.
  18. Gabriella Lorenz: Die Macht des Shitstorms. In: https://www.muenchner-feuilleton.de. MÜNCHNER FEUILLETON, 7. Januar 2025, abgerufen am 8. Juli 2025.
  19. Die Ärztin. In: https://www.aufderbuehne.de. AUF DER BÜHNE - Poyraz Türkay, abgerufen am 8. Juli 2025.
  20. Yvonne Poppek: Schnitt durch die Wucherungen unserer Zeit. In: https://www.sueddeutsche.de. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 22. November 2024, abgerufen am 8. Juli 2025.
  21. Lapidarium von Rainald Goetz. In: https://www.residenztheater.de/. Bayerisches Staatsschauspiel, abgerufen am 27. Juni 2025.