Seveso

Seveso
Seveso (Italien)
Seveso (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Monza und Brianza (MB)
Lokale Bezeichnung Séves
Koordinaten 45° 39′ N, 9° 9′ O
Höhe 211 m s.l.m.
Fläche 7,34 km²
Einwohner 23.977 (31. Dez. 2024)[1]
Postleitzahl 20822
Vorwahl 0362
ISTAT-Nummer 108040
Bezeichnung der Bewohner Sevesini
Schutzpatron Gervasius und Protasius
Website Gemeinde Seveso

Lage der Gemeinde Seveso in Provinz Monza und Brianza

Seveso ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Monza und Brianza der Region Lombardei.

Lage und Einwohner

Die Stadt Seveso liegt rund 17 km nordwestlich von der Provinzhauptstadt Monza und 21 km nördlich von Mailand. Das eher ländlich geprägte Territorium von Seveso hat 23.977 Einwohner (Stand 31. Dezember 2024). Durch den Ort fließt der gleichnamige Fluss Seveso, der die Gemeinde in Nord-Süd-Richtung durchquert.

Die Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinden Barlassina, Meda und Seregno, im Süden die Gemeinde Cesano Maderno und im Westen die Gemeinde Cogliate

Bevölkerungsentwicklung

Verkehrsanbindung

Seveso liegt an der Staatstrasse 35, die Mailand mit Como sowie mit den Autobahnen Mailand–Como und Turin–Venedig verbindet. Sie ist zudem durch das Eisenbahnunternehmen Ferrovie Nord Milano an das Bahnnetz angeschlossen.

Die Kirche Santi Gervaso und Protaso

Geschichte

Die Ursprünge von Seveso gehen zurück auf die gallisch-römische Periode um das dritte Jahrhundert v. Chr. Gegen 780 wurde das Kloster von Meda gegründet, dessen Rechtsprechung sich auch auf das Territorium von Seveso ausdehnte. 1252 wurde die Peterskirche (S. Pietro Martire) erbaut, dies markiert den Ausgangspunkt der unabhängigen Entwicklung der Stadt.

Neuzeit

Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt von zwei Hungersnöten und einer Pest-Epidemie (1524 und 1576) heimgesucht. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde sie von mehreren Familien gelenkt (darunter die Familie Arese), welche bedeutende Monumente hinterließen. 1798 befahl der Fürst Giuseppe II den Dominikanern, das Kloster aufzugeben. Bei der Vereinigung des Königreichs Italien kam das Territorium von Barlassina zu Seveso. Die Bevölkerung lehnte diese Entscheidung ab, seit 1901 sind die beiden Gemeinden wieder getrennt.

Umweltkatastrophe

Am 10. Juli 1976 ereignete sich in der Stadt ein Dioxin-Unfall, der als Sevesounglück bekannt wurde. Der Name steht seitdem für eine der größten Umweltkatastrophen Europas und war Ausgangspunkt für die Richtlinie 96/82/EG (Seveso-II-Richtlinie).

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Stadt steht traditionell mit der Möbelindustrie in Zusammenhang. Andere industrielle Sektoren in Seveso sind die mechanische Industrie und die Produktion von Konstruktions-, Verteilungsmaterialien.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Carlo Confalonieri (1893–1986), Kardinal der römisch-katholischen Kirche
  • Antonio Comi (* 1964), Fußballspieler[2]
Commons: Seveso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Seveso – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2024. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2024).
  2. Antonio Comi auf transfermarkt.it