Seitenbuch
Seitenbuch Markt Burghaslach
| |
|---|---|
| Koordinaten: | 49° 42′ N, 10° 30′ O |
| Höhe: | 425 m ü. NHN |
| Einwohner: | 88[Ohne Beleg] |
| Postleitzahl: | 96152 |
| Vorwahl: | 09167 |
Seitenbuch (fränkisch: Saidlbuch[1]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Burghaslach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Seitenbuch hat eine Fläche von 10,497 km². Sie ist in 1115 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 9413,90 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Kirchrimbach, Rosenbirkach und Unterrimbach.[4]
Lage
Das Dorf liegt in einer Waldlichtung des Schwarzenberger Waldes in einer Talmulde eines dort entspringenden Quellbaches des Haselbachs. Eine Anliegerstraße führt zur Staatsstraße 2261 (0,3 km östlich), die nordöstlich nach Rosenbirkach bzw. südlich nach Thierberg verläuft.[5]
Geschichte
Der Ort wurde 1341 als „Seydenbuch“ erstmals urkundlich erwähnt. Der zugrundeliegende Flurname bedeutet ‚zum Buchenwald eines Sīdilīn, Sīdo‘. Seitenbuch lag im Fraischbezirk der Castell’schen Cent Burghaslach.[6] Das Bambergische Amt Schlüsselfeld hatte mehrere lehen- und steuerbare Grundstücke.[7]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Seitenbuch dem Steuerdistrikt[8] und der Ruralgemeinde Kirchrimbach zugeordnet.[9] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Seitenbuch am 1. Januar 1972 nach Burghaslach eingegliedert.[10]
Bau- und Bodendenkmäler
- Burgstall Schloss Pank[11]
- Haus Nr. 9: Ehemaliges Castell’sches Forsthaus[11]
- Ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: Kleines erdgeschossiges Wohnstallhaus mit Traufseite zur Straße, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Verputzter Fachwerkbau von vier zu zwei Achsen, mit verputztem Westgiebel.[12]
- Haus Nr. 21⁄2: An der Innentreppe bezeichnet „C. U.[lrich] 1854“. Erdgeschossiges verputztes Wohnstallhaus aus Sandsteinquadern, von drei zu fünf Achsen im Wohnteil. Giebel zur Straße mit geknickten Eckpilastern; Satteldach auf profiliertem Traufgesims.[12]
- Haus Nr. 10: Erdgeschossiges Wohnstallhaus mit Traufseite zur Straße, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Verputzter Massivbau von fünf zu zwei Achsen. Im Satteldach drei Schleppgaupen.[12]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 92 | 80 | 80 | 86 | 97 | 100 | 65 | 85 | 72 | 76 | 72 |
| Häuser[13] | 13 | 16 | 18 | 18 | 12 | 17 | 17 | 18 | |||
| Quelle | [8] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] |
Religion
Seitenbuch ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Mauritius (Kirchrimbach) gepfarrt.[21]
Veranstaltungen
Alljährlich wird in Seitenbuch immer am vierten Augustwochenende die Kirchweih gefeiert.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Seidenbuch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 280 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 307–308.
- Georg Paul Hönn: Seidenbuch. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 425 (Digitalisat).
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 185–186.
Weblinks
- Ortsteile > Seitenbuch. In: burghaslach.de. Abgerufen am 12. Juni 2025.
- Seitenbuch in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 27. September 2021.
- Seitenbuch in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. November 2023.
- Seitenbuch im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 17. November 2023.
Fußnoten
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 185. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „saidḷbux“.
- ↑ Markt Burghaslach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Oktober 2023.
- ↑ Gemarkung Seitenbuch (091197). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. November 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 155 f.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Bd. 5, Sp. 280.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 85 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Burghaslach > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 12. Juni 2025.
- ↑ a b Denkmalliste für Burghaslach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b c G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 307. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 267 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1079, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1246, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1182 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1254 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1291 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1118 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 820 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
