Seelenhaus

Als Seelenhaus bezeichnet man kleine tönerne Modelle von Häusern, die im Mittleren Reich (etwa 2000 bis 1650 v. Chr.) des Alten Ägyptens als Grabkennzeichen und Opferkultstelle vor allem für ärmere Bevölkerungsschichten dienten.[1]
Seelenhäuser kamen bei Ausgrabungen an vielen Orten in Ägypten zum Vorschein, besonders viele und gut erhaltene Exemplare stammen aus Rifeh.[2] Die Seelenhäuser haben meist einen Hof mit Opfergaben. Das eigentliche Haus zeigt eine Front mit Säulen. Dahinter befinden sich Räume, in denen sich auch Modelle von Betten und Stühlen befinden können. Einige Häuser enthalten auch Tonfiguren von Menschen. Zahlreiche Seelenhäuser haben auch ein weiteres Stockwerk. Eine vereinfachte Form sind Opfertafeln ohne Haus, aber mit der Darstellung von Opfergaben.[3]
Weblinks
- Artecfacts of Excavations: Marisol Solchaga: Petrie´s soul houses. Provenance: Rifeh. Location: Western Institutions. Auf: egyptartefacts.griffith.ox.ac.uk vom 6. Juni 2019; zuletzt abgerufen am 8. März 2025.
Einzelnachweise
- ↑ Andrzej Niwinski: Seelenhaus In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Lexikon der Ägyptologie. Band 5: Pyramidenbau – Steingefässe. Harrassowitz, Wiesbaden 1984, ISBN 3-447-02489-5, S. 805–813.
- ↑ William Matthew Flinders Petrie: Gizeh and Rifeh. With chapters by Herbert Thompson and Walter Ewing Crum. Quaritch, London 1907 (British School of Archaeology in Egypt and Egyptian Research Account. Band 13, ZDB-ID 1240593-0); Neuauflage: Adamant Media Corporation, Boston (MA) 2005, ISBN 1-4212-1681-7, S. 14–29.
- ↑ Marisol Solchaga: The Earthly Realm: ‘Offering-trays’ as material traces of the encounter between the living and the dead in Egypt, ca. 2200–1650 BC. Golden House Publications, London 2024, ISBN 978-1-906137-89-2.