Schweller (Kartenspiel)

Schweller, Schwellen oder Farbenjagd[1] ist ein Kartenspiel für 3 oder mehr Teilnehmer. Es wird auch Rolling Stone und Enfle genannt. Es ist mit Saunigeln eng verwandt.
Geschichte
Das eng verwandte Saunigeln tauchte schon 1814 in einem wienerischen Schauspiel auf.[2] Als Enfle wird das Spiel erst 1828 von Lebrun in seinem französischen Spielkompendium erwähnt.[3] 1853 wurden die ersten deutschen Spielregeln unter dem Namen Enfle oder Schwellen veröffentlicht.[4]
Spielregeln
Schweller wird mit 32 Karten gespielt, bei mehr als 4 Spielern mit 52. Ziel eines jeden Spielers ist es, seine Karten als erster vollständig abzulegen. Die Rangfolge der Karten ist As, König, Dame, Bube, 10, 9, 8, 7, (6, 5, 4, 3, 2). Jeder Spieler bedient die ausgespielte Karte mit einer Karte der gleichen Farbe. Wer die höchste Karte der Farbe ausspielt, legt den Stich verdeckt beiseite. Es gibt keine Trümpfe. Wer nicht bedienen kann, muss den Stich aufnehmen. Seine Hand „schwillt“ dabei an, deshalb der Name des Spiels. Wenn ein Spieler keine Karte mehr auf der Hand hat, ist das Spiel beendet.
Einzelnachweise
- ↑ Müller (1994), S. 24/25.
- ↑ Gewey (1814), S. 4. „und der Mezan muß fressen, und in ein' fort fressen, wie ein unglücklicher Sauniglspieler.“
- ↑ Lebrun (1828), S. 135–136.
- ↑ Von Alvensleben (1853), S. 215.
Literatur
- Schweller. In: Spielkartenfabrik Altenburg (Hrsg.): Erweitertes Spielregelbüchlein aus Altenburg. Verlag Altenburger Spielkartenfabrik, Leipzig 1983, S. 181 f.
- Enfle. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 5: Differenzgeschäfte–Erde. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1906, S. 784 (Digitalisat. zeno.org).
- Rolling Stone. In: Hugo Kastner, Gerald Kador Folkvord: Die große Humboldtenzyklopädie der Kartenspiele. Humboldt, Baden-Baden 2005, ISBN 3-89994-058-X, S. 359–360 (Auszug).
- Franz-Xaver-Carl Gewey: "Die" Jungfrau von Wien. Vienna: Wallishausser, 1814.
- M Lebrun: Manuel des Jeux de Calcul et de Hazard. 2nd edn. Roret, Paris, 1828.
- Reiner F. Müller: Die bekanntesten Kartenspiele. Neff, Berlin, 1994, ISBN 3-8118-5856-4.
- Ludwig von Alvensleben: Encyclopädie der Spiele enthaltend all bekannten Karten-, Bret-, Kegel-, Billard-, Ball-, Würfel-Spiele und Schach. Leipzig: Otto Wigand, 1853.