Schwarzschwanztrogon
| Schwarzschwanztrogon | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schwarzschwanztrogon | ||||||||||
| Systematik | ||||||||||
| ||||||||||
| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
| Trogon melanurus | ||||||||||
| Swainson, 1838 |

Der Schwarzschwanztrogon (Trogon melanurus) ist eine Vogelart aus der Familie der Trogone (Trogonidae).[1][2]
Manchmal wurde die Unterart (Ssp.) Trogon massena australis als Unterart des Schwarzschwanztrogons angesehen und dann als Trogon melanurus australis bezeichnet oder als eigenständig betrachtet.[3]
Der Vogel kommt von Panama östlich der Panamakanalzone bis nördliches Südamerika bis Westecuador und äußersten Nordwesten Perus vor bis 550 m Höhe.[4]
Der Lebensraum umfasst feuchte Wälder, Waldränder, Sekundärwald, auch Mangrovenwald, Galeriewald, Terra Firme und Várzea bis 1000 m in Panama, bis 2200 m in Kolumbien. Im Amazonasbecken ist die Art mitunter zusammen mit dem Pfauentrogon (Pharomachrus pavoninus) und dem Jungferntrogon (Trogon collaris) anzutreffen.[4][5]
Der Artzusatz kommt von altgriechisch μέλας, μέλανος mélas, mélanos, deutsch ‚schwarz‘ und altgriechisch οὐρά ourá, deutsch ‚Schwanz‘.[6]
.jpg)

Merkmale
Die Art ist 28–33 cm groß und wiegt zwischen 52 und 122 g. Merkmale sind der gelbe Schnabel, beim Weibchen mit überwiegend schwärzlichem Oberschnabel, der orangerote Augenring, das schwärzliche Gesicht und die schwärzere Kehle und das weiße Brustband zwischen grüner Brust und roter Unterseite. Kopfkappe bis Nacken, Oberseite und Brust sind grün, der Flügelspiegel ist zart marmoriert und sieht silbrig aus, die Schwanzoberseite dunkelblau, manchmal mit etwas Grün. Die Unterseite bis zu den Unterschwanzdecken ist rot, die Schwanzunterseite schiefergrau. Das Weibchen ist dunkel schieferfarben an Kopf, Oberseite, Flügeln und Schwanz, blasser an Kehle und Brust, die übrige Unterseite ist rot bis zu den Unterschwanzdecken. Die Iris ist dunkel, die Beine und Füße sind schmutzig braun. Bei beiden Geschlechtern findet sich kein Weiß am Schwanz.
Die Art unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Schieferschwanztrogon (Trogon massena) durch Schnabelfarbe und das weiße Brustband, beim Weibchen durch den gelben Unterschnabel. Mit dem ähnlichen Sperberschwanztrogon (Trogon clathratus) besteht keine räumliche Überlappung.[4][5][7][8]
Geografische Variation
Es werden folgende Unterarten anerkannt:[1][5][9]
- Trogon melanurus macroura (Gould, 1838)[10] – von Ostpanama über die Kanalzone bis Nordkolumbien, diskret größerer Schnabel, längerer Flügel und Schwanz, gröbere Zeichnung auf dem Flügelspiegel und mehr türkisfarbene Oberschwanzdecken. Diese Unterart wurde mitunter als eigenständige Art vorgeschlagen.[5]
- Trogon melanurus eumorphus (J. T. Zimmer, 1948)[11] – vom Süden Kolumbiens bis Ecuador, Peru, Bolivien und Amazonasbecken in Brasilien, Männchen mit dunkleren Flügeldecken, Schwungfedern und äußeren Rändern der Armschwingen, schmaleres weißes Brustband, etwas blauerer Schwanz. T. m. occidentalis Pinto, 1950[12] wird als Syn. betrachtet.[13]
- Trogon melanurus melanurus Swainson, 1838, Nominatform – vom Osten Kolumbiens bis Guyana und Norden Boliviens und Osten Brasiliens
Die vormalige Unterart Trogon melanurus mesurus wurde als selbständig abgetrennt[14][15] mit dem Namen Guayaquiltrogon (Trogon mesurus) (Cabanis und Heine, 1863)[16]
Mitunter wird die Unterart T. m. australis (Chapman, 1915)[17] des Schieferschwanztrogon (Trogon massena) als Unterart des Schwarzschwanztrogens betrachtet.[18] Bei dieser Unterart im Nordosten Südamerikas, auch als „Chapman’s Trogon“ bezeichnet, könnte es sich um Hybride zwischen Schwarzschwanztrogon und Schieferschwanztrogon handeln.[5]
Stimme
Der Gesang wird als Folge tief miauenden Pfeifens „cow cow cow cow“, auch als mehr dumpfes Johlen „woo woo woo woo“ beschrieben, tiefer, miauender als bei anderen Trogons, auch als Folge gleichmäßig lauter „kwow kwo-kwo“-Laute, höher, schneller und weiter tragend als beim Schieferschwanztrogon (Trogon massena).[4][8][5]
Lebensweise
Die Art ist ein Standvogel, in Bolivien verlassen einige Vögel in der Regenzeit trockene Waldgebiete in Richtung Regenwald. Der Vogel ist in den Wipfeln oder etwas darunter zu finden, höher als andere Trogone.[7]
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Früchten, Blüten, auch Insekten wie Heuschrecken, Käfer, Gespenstschrecken, seltener Raupen. Die Nahrung wird auch zusammen mit Gemischten Jagdgemeinschaften in den Baumwipfeln, auch in mittlerer Wuchshöhe gesucht.
Die Brutzeit variiert zwischen März in Panama, Januar bis Mai in Kolumbien, Juli bis Oktober in Französisch-Guayana, September bis Oktober in Peru und Juni bis Juli im Amazonasbecken. Die Nester werden in Termitenbauten meist von Nasutitermes corniger angelegt, seltener in Baumhöhlen. Die Nester werden wohl nicht wieder genutzt. Das Gelege besteht aus 2–3 weißlichen Eiern.[5]
Gefährdungssituation
Der Bestand gilt als „nicht gefährdet“ (least Concern).[19]
Literatur
- W. J. Swainson: Trogon melanurus. In: Animals in Menageries. In: The Cabinet Cyclopædia conducted by the Rev. Dionysius Lardner, S. 329, 1838, Biodiversity Library
- J. M. DaCosta, J. Klicka: The Great American Interchange in birds: a phylogenetic perspective with the genus Trogon. In: Molecular ecology. Band 17, Nummer 5, März 2008, S. 1328–1343, doi:10.1111/j.1365-294X.2007.03647.x, PMID 18302692.
Weblinks
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Schwarzschwanztrogon (Trogon melanurus)
- Schwarzschwanztrogon (Trogon melanurus) auf eBird.org
- Datazone.Birdlife
- Oiseaux.net
- Macaulay Library Multimedia
- Schwarzschwanztrogon auf Briefmarken
Einzelnachweise
- ↑ a b Schwarzschwanztrogon (Trogon melanurus) bei Avibase. Abgerufen am 10. Januar 2025.
- ↑ P. H. Barthel, C. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Die Vögel der Erde - Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen, 3. ergänzte Auflage, 2022, PDF
- ↑ W. E. C. Todd: Critical remarks on the trogons. In: Proceedings of the Biological Society of Washington, Band 56, S. 3–15, 1943
- ↑ a b c d G. R. Angehr, R. Dean: The Birds of Panama. Ithaca: 2010 ISBN 978-0-8014-7674-7
- ↑ a b c d e f g N. Collar und G. M. Kirwan: Black-tailed Trogon (Trogon melanurus), version 1.1. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2024, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Trogon melanurus
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ a b M. McMullan: Field Guide to the Birds of Colombia Rey Naranjo Editores, 2018, ISBN 978-958-8969-77-0
- ↑ a b Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, 2007, ISBN 978-0-691-04915-1
- ↑ IOC 15.1 Mousebirds, Cuckoo Roller, trogons, hoopoes, hornbills
- ↑ J. Gould: Trogon macroura. In: A monograph of the Trogonidae, or family of trogons. 1. Auflage, Band 3, Abbildung 4, 1838,Biodiversity Library
- ↑ J. T. Zimmer: Trogon melanurus eumorphus. In: American Museum Novitates, Nummer 1380, S. 1–56, 1948, Digitallibrary
- ↑ O. M. O. Pinto: Trogon melanurus occidentalis. Da classificação e nomenclatura dos surucuás brasileiros (Trogonidae). In: Papéis Avulsos do Departamento de Zoologia, Secretaria da Agricultura, São Paulo, Band 9, S. 103, 1950, Revistas
- ↑ N. J. Collar: Family Trogonidae (Trogons). In: J. del Hoyo, A. Elliott und J. Sargatal (Herausgeber): Handbook of the Birds of the World, Band 6, S. 80–127, 2001, Barcelona
- ↑ R. S. Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Status, Distribution, and Taxonomy, Band 1, 2001, ISBN 0-8014-8720-X (a).
- ↑ Van Remsen: Recognize Trogon mesurus as a separate species from Trogon melanurus. Proposal (#380) to South American Classification Committee, 2008, SACC 380
- ↑ J. L. Cabanis, F. Heine: Trogon mesurus. In: Museum Heineanum. Verzeichniss der orithologischen Sammlung des Oberamtmann Ferdinand Heine, Band 4, Heft 1, S 202, 1863, Biodiversity Library
- ↑ F. M. Chapman: Curucujus massena australis. In: Bulletin of the American Museum of Natural History, Band 34, S. 384, 1915, Digitallibrary
- ↑ W. E. C. Todd: Critical remarks on the trogons. In: Proceedings of the Biological Society of Washington, Band 56, S. 3–15, 1943
- ↑ Trogon melanurus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: BirdLife International, 2021. Abgerufen am 2025-Juli-10.
