Schwarzer Schneeschimmel
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Schwarzer Schneeschimmel an Latschenkiefer (Pinus mugo) | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Herpotrichia juniperi | ||||||||||||
| (Sacc.) Petr. |
Der Schwarzer Schneeschimmel (Herpotrichia juniperi) ist ein Vertreter der Schlauchpilze, der eine Pflanzenkrankheit an Nadelbäumen verursacht. Die Nadeln der befallenen Bäume sind von einem schwarzen Myzel miteinander verklebt.
Biologie
Herpotrichia juniperi ist in schneereichen Lagen der Gebirge verbreitet. Der Befall erfolgt in Hohlräumen unter der winterlichen Schneedecke, wobei zunächst nur ein oberflächliches Mycel gebildet wird. Später dringen die Hyphen in die Epidermiszellen und in einer weiteren Entwicklungsphase durch die Spaltöffnungen in das Innere der Nadeln ein, wodurch diese absterben. Der Pilz ist besonders an die kleinklimatischen Verhältnisse unter der Schneedecke angepasst. Er stellt im Sommerhalbjahr sein Wachstum ein und überdauert mit einem trockenresistenten Myzel. Die optimale Wachstumstemperatur bei hoher Feuchtigkeit beträgt 0 °C, ein Wachstum ist jedoch noch bei −5 °C möglich. Die kleinen kugelförmigen Fruchtkörper (Perithecien) werden erst im zweiten Jahr gebildet.
Bedeutung
Der Schwarze Schneeschimmel ist einer der bedeutendsten Schadpilze auf jungen Fichten (Picea abies). Er befällt ebenfalls Latschenkiefer (Pinus mugo), Waldkiefer (Pinus sylvestris), Zirbelkiefer (Pinus cembra), Weiß-Tanne (Abies alba) und den Gemeinen Wacholder (Juniperus communis).
Literatur
- Markus Möslinger: Phytoparasitische Kleinpilze am Tamischbachturm – ein erster Einblick. In: Schriften des Nationalparks Gesäuse. Band 4. Admont 2009, S. 79 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 7. September 2025]).
