Schwarzenstein (Schwarzenbach am Wald)
Schwarzenstein Stadt Schwarzenbach am Wald
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|---|---|
| Koordinaten: | 50° 16′ N, 11° 36′ O |
| Höhe: | 587 (512–609) m ü. NHN |
| Einwohner: | 232 (31. Dez. 2020)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
| Postleitzahl: | 95131 |
| Vorwahl: | 09289 |
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Schwarzenstein ist ein Gemeindeteil der Stadt Schwarzenbach am Wald im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Schwarzenstein hat eine Fläche von 7,456 km². Sie ist in 318 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 2344,64 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Rauschengrund und Rauschenhammermühle.[4]
Geografie
Das Pfarrdorf bildet mit Rauschenhammermühle im Süden eine geschlossene Siedlung. Diese liegt im tief eingeschnittenen Tal der Wilden Rodach und des Rosenbachs, der dort als rechter Zufluss in die Wilde Rodach mündet, und ist allseits von Waldgebieten umgeben. Der Rodachsrangen im Süden musste neuerdings wegen des Borkenkäfers abgeholzt werden. Die Staatsstraße 2211 führt nach Schwarzenbach am Wald (2 km nordöstlich) bzw. nach Löhmarmühle (2,6 km südwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Löhmar (2,5 km südwestlich), die Bundesstraße 173 unterquerend nach Gottsmannsgrün (0,6 km westlich), nach Schwarzenbach zur St 2211 (1,7 km nordöstlich) und nach Schönbrunn (1 km südwestlich). Ein Anliegerweg führt nach Dorschenmühle (0,3 km östlich).[5]
Geschichte
Eine Erbteilung unter den Reitzensteinern führte 1519 zu einer Teilung in Oberschwarzenstein und Unterschwarzenstein. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde zwischen den beiden Orten unterschieden.[6]
Zur Realgemeinde Schwarzenstein gehörte Rauschenhammermühle. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Schwarzenstein aus 47 Anwesen, zwei Schlössern und einem Brauhaus. Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten das Rittergut Schwarzenstein, das Rittergut Schwarzenbach am Wald und das Rittergut Lippertsgrün gemeinschaftlich. Grundherren waren
- das Rittergut Schwarzenstein, Oberes Schloss: 33 Häuser, 2 halbe Häuser, 3 Tropfhäuser;
- das Rittergut Schwarzenstein, Unteres Schloss: 7 Häuser, 1 Tropfhaus, 1 Wirtshaus.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand Schwarzenstein dem Justiz- und Kammeramt Naila. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Schwarzenstein dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Schwarzenbach zugewiesen.[8] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Schwarzenstein, zu der Rauschengrund und Rauschenhammermühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Naila zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Lichtenberg (1919 in Finanzamt Lichtenberg umbenannt, seit 1955 Finanzamt Naila). Ab 1862 gehörte Schwarzenstein zum Bezirksamt Naila (1939 in Landkreis Naila umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Naila (1879 in Amtsgericht Naila umgewandelt). 1964 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 0,713 km²[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Schwarzenstein am 1. Mai 1978 nach Schwarzenbach am Wald eingemeindet.[10][11]
Baudenkmäler
- ehemalige Baudenkmäler
- katholische Pfarrkirche St. Josef, Neubau 1962/63 nach Plänen von Franz Raith. Von der Vorgängerkirche sind Holzfiguren und Gemälde erhalten.[13]
- Haus Nr. 2: Ehemaliges zum Schloss Oberschwarzenstein gehörige Schmiede. Eingeschossiges, verputzt massives Satteldachhaus; reich profiliertes Granittürgewände mit Wappen von Reitzenstein, bezeichnet „1795“.[13]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Schwarzenstein
| Jahr | 1819 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 199 | 383 | 423 | 403 | 476 | 471 | 485 | 489 | 509 | 488 | 479 | 484 | 497 | 480 | 512 | 513 | 593 | 656 | 657 | 742 | 745 | 743 | 602 | 591 |
| Häuser[14] | 59 | 61 | 48 | 65 | 72 | 91 | 106 | |||||||||||||||||
| Quelle | [8] | [15] | [15] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [15] | [23] | [15] | [24] | [15] | [25] | [15] | [15] | [15] | [26] | [15] | [9] | [27] |
Ort Schwarzenstein
| Jahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 1199 | 2459 | 3373 | 4479 | 484 | 545 | 648 | 546 | 533 | 429 | 232 |
| Häuser[14] | 459 | 63 | 67 | 83 | 98 | 113 | |||||
| Quelle | [8] | [16] | [18] | [21] | [23] | [25] | [26] | [9] | [27] | [28] | [1] |
Religion
Schwarzenstein ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Protestanten sind nach Schwarzenbach am Wald gepfarrt,[7] die Katholiken nach St. Josef (Schwarzenstein).[9]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schwarzenstein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 256 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Ober- und Unterschwarzenstein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 857 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Schwartzenstein. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 293 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 610–612.
- Matthias Körner: Kooperation – Koexistenz – Konkurrenz: Herrschaftskräfte und Herrschaftsformen im Raum Naila vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Dissertation. Erlangen 2010, DNB 1066268703 (PDF; 6,4 MB).
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Naila (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 27). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 453135234, S. 66–67.
Weblinks
- Schwarzenstein in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 1. Mai 2025.
- Schwarzenstein in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 1. Mai 2025.
- Schwarzenstein im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 1. Mai 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Schwarzenbach am Wald – Einwohnerzahlen. In: schwarzenbach-wald.de. Abgerufen am 7. September 2021.
- ↑ Stadt Schwarzenbach a.Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Gemarkung Schwarzenstein (091921). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 1. Mai 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Mai 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 610.
- ↑ a b M. Körner: Naila, S. 306.
- ↑ a b c A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 89 (Digitalisat). Für Oberschwarzenstein und Unterschwarzenstein (S. 130).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 717 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Schwarzenbach am Wald > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 1. Mai 2025.
- ↑ Denkmalliste für Schwarzenbach am Wald (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b K.-L. Lippert: Landkreis Naila, S. 66. Denkmalschutz aufgehoben, ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 920, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 56 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 161 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1042 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1092–1093 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 975 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 157 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).