Schuttfluren Tafamunt

Schuttfluren Tafamunt
Schuttfluren Tafamunt

Schuttfluren Tafamunt

Lage Gaschurn, Bezirk Bludenz, Vorarlberg, Österreich
Region Montafon
Verwall Gebirge
Fläche 68,43 ha
Kennung 41382
WDPA-ID 555578045
Natura-2000-ID AT3422000
FFH-Gebiet 68,43 ha
Geographische Lage 46° 58′ N, 10° 4′ O
Schuttfluren Tafamunt (Vorarlberg)
Schuttfluren Tafamunt (Vorarlberg)
Meereshöhe von 1046 m bis 1802 m
Einrichtungsdatum 2002
Verwaltung Amt der Vorarlberger Landesregierung/Abt. Umwelt- und Klimaschutz (IVe);

Bezirkshauptmannschaft Bludenz; Regionsmanagement Europaschutzgebiete Montafon-Klostertal

Rechtsgrundlage Fauna-Flora-Habitat-Gebiet nach Richtlinie 92/43/EWG;

Verordnung der Landesregierung zur Durchführung des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftsentwicklung

f6

Die Schuttfluren Tafamunt sind ein Europaschutzgebiet in der Gemeinde Gaschurn, im österreichischen Bundesland Vorarlberg.

Lage

Das Natura-2000-Gebiet liegt im hinteren Montafon, nördlich der Gaschurner Ortschaft Partenen.

In Bezug auf das Gebirge liegt es am südlichen Ende des Valschavielkammes, einer Bergkette im westlichen Verwall.

In Bezug auf den Naturschutz liegt es in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Europaschutzgebieten Verwall, Wiegensee und Rifa. Das Europaschutzgebiet Spona ist 5 km talauswärts.[1]

Beschreibung

Das Schutzgebiet ist ein steiler südexponierter Hang mit zahlreichen Steinschlagschneisen und Lawinenzügen. Damit wird der Wald immer wieder durchbrochen, auf den Steinfluren mit Silikatgestein, unter anderem Amphibolit (ein basenreiches Silikatgestein), wachsen Pionierpflanzen, Gräser, Heidegewächse, Hochstauden und Zwergsträucher. Besondere Schutzgüter sind sowohl die Silikatschutthalden, als auch die bodensauren Fichtenwälder.[2]

Im Schutzgebiet gibt es keine Wanderwege. Ein Forstweg führt an den unteren Rand des Gebietes.[1]

Pflanzen und Tiere

Das Gebiet ist reich an Pflanzen- und Tierarten. Allein 180 Schmetterlingsarten wurden in der benachbarten Täliwand nachgewiesen.[3][4]

Auch mehrere gefährdete Vogelarten sind hier zu finden:

  • Steinrötel (Monticola saxatilis)[3]
  • Uhu (Bubo bubo)[3]
  • Steinadler (Aquila chrysaetos)[3]
  • Birkhuhn (Lyrurus tetrix)[3]
  • Alpenmauerläufer (Tichodroma muraria)[3]

Unter anderem kommen folgende Pflanzen vor:

  • Giftwacholder (Juniperus sabina)[3]
  • Besenheide (Calluna vulgaris)[3]
  • Immergrüne Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi)[3]
  • Zwergmispel (Cotoneaster integerrima)[3]
  • Schildampfer (Rumex scutatus)[4]
  • Fleischers Weidenröschen (Epilobium fleischeri)[4]
  • Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)[4]
  • Alpen-Steinquendel (Acinos alpinus)[4]
  • Wundklee (Anthyllis)[4]

Gefährdete Pflanzenarten in diesem Gebiet sind:

  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria)[5]
  • Kleine Wiesenraute (Thalictrum minus)[5]
  • Turmkraut (Turritis glabra)[5]
  • Wollkopf-Kratzdistel (Cirsium eriophorum)[5]

Managementplan

Im Jahr 2021 wurden die Pflanzenarten, die Vegetationszusammensetzung, die aktuellen landwirtschaftlichen Nutzungen, Verbuschungen, Verwaldungen und Aufforstungen erfasst und Maßnahmenempfehlungen erstellt.[5]

Einzelnachweise

  1. a b Schutzgebiete. In: Vorarlberg Atlas. Land Vorarlberg, abgerufen am 15. März 2025.
  2. Europaschutzgebiet Schuttfluren Tafamunt - Schutzgüter und Erhaltungsziele. In: naturvielfalt.at. Abgerufen am 15. März 2025.
  3. a b c d e f g h i j Großraumbiotop Tafamunt -Wiege - Versal. In: Biotopberichte. Land Vorarlberg, abgerufen am 15. März 2025.
  4. a b c d e f Schuttfluren Tafamunt. In: naturvielfalt.at. Abgerufen am 15. März 2025.
  5. a b c d e Georg Amann, Maria Aschauer: Grundlagenerhebungen, Monitoring und Maßnahmenempfehlungen im und um das Europaschutzgebiet „Schuttfluren Tafamunt“. Land Vorarlberg; Regionsmanagement Europaschutzgebiete Montafon-Klostertal, abgerufen am 16. März 2025.