Schmuckmuseum Pforzheim
Das Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus ist ein Spezialmuseum zur Geschichte des Schmucks. Aufbauend auf im 19. Jahrhundert angelegten Sammlungen beherbergt es Tausende von historischen Schmuckstücken: Originale aus fünf Jahrtausenden, von Beispielen aus vor- und frühgeschichtlichen Kulturen bis zum Schmuck der Gegenwart.
Sammlungen
Schwerpunkte bilden Kleinodien aus der griechischen und etruskisch-römischen Antike, aus der Renaissance und dem Jugendstil. Von hohem Rang sind die umfangreiche Ringsammlung und die wohl einzigartige Kollektion zeitgenössischer Schmuckkunst. Auch ethnografischer Schmuck sowie eine Taschenuhrensammlung sind zu sehen. Darüber hinaus ist eine Abteilung des Museums der Geschichte der Stadt Pforzheim als Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie gewidmet.
Wechselausstellungen
Es finden regelmäßig Sonderausstellungen zu historischen, ethnologischen und modernen Themen des Schmuckes und der Goldschmiedekunst statt.
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Schlangenarmreif, griechisch-hellenistisch, 3.- 2. Jh. v. Chr. -
Armreif, Peter Chang, Glasgow 1998 -

Kontroversen
Im März 2023 reichte die polnische Regierung beim Museum ein Restitutionsgesuch ein, in dem sie die Rückgabe eines Renaissance-Rings verlangte, der König Sigismund I. dem Alten gehörte und in September 1939 von NS-Truppen aus dem Czartoryski-Museum in Krakau entwendet wurde. Im Oktober 2024 ersuchte Polen auch die deutsche Regierung um die Rückgabe des Rings. Im Jahr 2007 konnte die Kunsthistorikerin Professorin Ewa Letkiewicz von der Maria-Curie-Skłodowska-Universität den Ring bis zum Schmuckmuseum Pforzheim zurückverfolgen, das ihn 1963 aus der Sammlung von Heinz Battke erworben hatte.[1][2]
Literatur
- Heinz Battke: Ringe aus vier Jahrtausenden. Insel Verlag, Frankfurt a. M. 1963 (Insel-Bücherei 780)
- Cornelie Holzach, Tilman Schempp; auf der Grundlage der Texte von Fritz Falk, mit einem Beitrag von Christoph Timm: Schmuckmuseum Pforzheim. Museumsführer. Arnoldsche Verlagsanstalt. Engl./Dt. Stuttgart 2006, ISBN 3-89790-238-9.
Weblinks
- Homepage des Schmuckmuseums Pforzheim
- Schmuckmuseum Pforzheim bei Google Arts & Culture
- Literatur von und über das Schmuckmuseum Pforzheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Polskie Radio: Poland presses Germany to return King Sigismund I’s WWII-looted ring. 22. Juni 2025, abgerufen am 14. September 2025 (englisch).
- ↑ Letkiewicz, Ewa: Domniemany pierścień Zygmunta I. In: Biuletyn Historii Sztuki. Jahrgang 69, Heft 1–2, 2007, S. 109–114. Verfügbar unter: <https://doi.org/10.11588/diglit.35031#0114>
Koordinaten: 48° 53′ 9,8″ N, 8° 41′ 51,2″ O