Schloss Sonnewalde

Schloss Sonnewalde. 2015.
Wappenfedl. 2015.

Das ehemalige Schloss Sonnewalde steht in Sonnewalde, einer Stadt im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg. Es war die Residenz der Standesherrschaft Sonnewalde.

Beschreibung

Nach einem Brand wurde um 1470/77 von Botho von Ileburg eine Burg neu errichtet, deren Ausbau zum Schloss in der Architektur der Renaissance von 1577 bis 1592 unter den Grafen zu Solms vermutlich nach einem Entwurf von Christof Tendler unter Einbeziehung des spätgotischen Vorläufers erfolgte. Sie war ursprünglich ein von Wassergraben und Mauer mit acht Türmen umgebenes Bauensemble mit vier Gebäudetrakten, von denen der größte Teil 1949 ausbrannte. Erhalten blieben das zweigeschossige, von Nebengebäuden flankierte Torhaus, das mit einem Schweifgiebel bedeckt ist, und der mit Volutengiebeln versehene Anbau im Westen. Über dem als Ädikula mit von Rustikapilastern getragenem Gebälk mit Attika gestalteten Tor befindet sich das mit einem Pelikan bekrönte Allianzwappen derer zu Solms und von Nassau.

Der Herrensitz war Mittelpunkt der Standesherrschaft Sonnewalde. In der Besitzesfolge bilden die Solms die genealogische Familienlinie zu Solms-Sonnenwalde heraus. Um 1929 betrug die Gesamtgröße etwa 5054 ha.[1] Damit gehörte die Begüterung um Schloss Sonnewalde Anfang des 20. Jahrhunderts zu den zwanzig größten Besitzungen in der Provinz Brandenburg.[2]

Als Nebenbesitzungen erwarben und führten die Grafen zu Solms-Sonnenwalde die Güter um Schloss Pouch und Schloss Wurschen.

Das Schloss und der sich daran anschließende Schlosspark kann virtuell mit dem Schlossparkführer Sonnewalde erkundet werden.

Besitzer (Auswahl)

Zeitweise hielten weitere Familienmitglieder Anteile am Besitz,[11] u. a. der ehemalige Gesandte in St. Petersburg Victor Friedrich Graf Solms-Sonnenwalde (1730–1783), preußischer Oberhofmarschall und Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler. Diplomat[12] war ebenso Eberhard zu Solms-Sonnenwalde.

Literatur

Quellen

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Einzelnachweise

  1. Ernst Seyfert, Hans Wehner, GF Hofgrefe: Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Band Provinz Brandenburg. [1929]. Verzeichnis. Reg.-Bez. Frankfurt a. d. Oder, Kreis Luckau, In: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher, Band VII, 4. Auflage, Selbstverlag, Leipzig 1929, S. 255.
  2. Vgl. Standesherrschaft Baruth-Golßen-Kasel-Golzig der Fürsten zu Solms-Baruth, Schloss Boitzenburg-Grafen von Arnim, Schloss Lieberose der Grafen von der Schulenburg, Schloss Straupitz-Freiherren von Houwald, Schloss Stülpe der Familie von Rochow-Plessow-Stülpe, etc. etc.
  3. Friedrich Ludwig von Solms-Wildenfels: IX. Erste Sonnewaldische Linie. In: Von der ausgestorbenen Sonnewaldischen Linie. In: Fragmente aus der Solmsischen Geschichte. Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, Leipzig/Dresden 1785, S. 227 ff.
  4. Siehe Lit.: Rudolph zu Solms-Laubach: Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms. Verlag C. Adelmann, Frankfurt am Main 1865, S. 295 f., S. 297. § 46.
  5. Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. 38. Band, Johann Heinrich Zedler, Leipzig/Halle a.S. 1743, S. 612.
  6. Siehe Lit.: Rudolph zu Solms-Laubach: Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms. Verlag C. Adelmann, Frankfurt am Main 1865, S. 297 f. § 47.
  7. Landes- und Erbhuldigung über die Herrschaft Sonnewalde durch den Grafen Friedrich Joseph zu Solms, Braunfels und Tecklenburg, In: BLHA Rep. 37 Sonnewalde 1888, Hrsg. Deutsche Digitale Bibliothek.
  8. Fortgesetzte Neue Genealogisch-Historische Nachrichten von den Vornehmsten Begebenheiten, welche sich an den Europäischen Höfen zutragen. 19. Band (Theil), Johann Samuel Heinsius Erben, Leipzig 1764, S. 703.
  9. J. Conrad: Die Fideikommisse in den östlichen Provinzen Preußens. Verlag H. Laupp, Tübingen 1889, S. 31.
  10. Erbe: Alfred Graf zu Solms-Sonnenwalde (1932–2022). In: Alfred Graf zu Solms-Sonnenwalde verstorben - er hat viele Spuren hinterlassen., In: Lausitzer Rundschau. Sonnewalde/Finsterwalde/Cottbus 23. Februar 2022.
  11. Eduard Maria Oettinger: Moniteur des Dates. Biographisch-genealogisch-historisches Welt-Register enthaltend die Personal-Akten der Menschheit. Verlag Ludwig Denicke, Leipzig 1869, S. 70 f.
  12. Portrait, In: Ueber Land und Meer. Deutsche Illustrierte Zeitung, I. Band, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/Leipzig 1887/88, S. 45 f.

Koordinaten: 51° 41′ 45,1″ N, 13° 38′ 39,3″ O