Schleicher K 11
Die Schleicher K 11 (gelegentlich auch „Ka 11“) ist ein einzigartiger motorisierter Einsitzer-Motorsegler, entwickelt von Rudolf Kaiser im Jahr 1964 bei der Alexander Schleicher GmbH & Co. in Poppenhausen, Deutschland.
Entwicklung und Einsatz
- Entstanden als persönliches Projekt von Rudolf Kaiser aus Komponenten der erfolgreichen Segelflugzeuge Ka 6, K 8 und Ka 9. Sie wurde nie in Serie produziert, es existiert nur ein einziges Exemplar.
- Ziel war, mit einem eingebauten Motor thermische Lücken („Gap Filler“ bzw. Lückenbüßer) zu überbrücken, wenn reine Segelflüge nicht möglich waren.
- Als Vorläufer der auf folgender Entwicklung basierenden K 12, später als ASK 14 bekannt, gilt die K 11 als wichtige Entwicklungsstufe.
- Nach Jahren der Einlagerung in Österreich wurde das Einzelstück von Klaus Seemann wieder reaktiviert und fliegt heute (Stand: veröffentlichte Berichte) in der Rhön bei Bad Neustadt.
Technische Daten
| Merkmal | Wert |
|---|---|
| Klasse | Motorsegler (Selbststart) |
| Sitzplätze | 1 |
| Erstflug | August 1964 |
| Modellbezeichnung | K 11 |
| Stückzahl | 1 |
| Konstrukteur | Rudolf Kaiser |
| Spannweite | 12,84 m |
| Rumpflänge | 6,50 m |
| Höhe | ca. 1,60 m |
| Flügelfläche | 12,6 m² |
| Streckung | 13,1 |
| Flügelprofil | Joukowsky-Tropfen mit NACA-Mittelprofil |
| Leermasse | ca. 200 kg |
| Max. Startmasse | ca. 320 kg |
| Max. Flächenbelastung | ca. 25,4 kg/m² |
| Minimaler Sinksatz | ca. 1,0 m/s |
| Beste Gleitzahl | ca. 19 |
| Motor | Göbler-Hirth F 10A-1a, 2-Zylinder-Zweitakt, Selbststart |
| Startleistung | 19 kW (≈25 PS) bei 5000 1/min |
| Propeller | Kaiser 560-74-134, Ø ca. 1,30 m |
(Technische Daten entstammen der offiziellen Herstellerangaben und Historienquellen).
Konstruktion und Besonderheiten
- Der Rumpf sowie die Flügel stammten zum Teil aus bestehenden Komponenten der Ka-Familie, was einen schnellen und pragmatischen Aufbau erlaubte.
- Das Flugzeug kombiniert reine Segelflugtechnologie mit einem eingebauten Motor, was besonders in Zeiten schlechten Wetters eine fortgesetzte Flugmöglichkeit ermöglichte – daher die informelle Bezeichnung „Lückenbüßer“.
- Die kompakte Konfiguration erlaubt einen Selbststart ohne externe Einrichtung – ungewöhnlich für die Zeit.
Bedeutung und Erhalt
- Die K 11 gilt als historisch bedeutsames Einzelstück, sowohl technisch als auch wegen ihrer Rolle als Prototyp für spätere ASK-Entwürfe.
- Während zahlreiche anderen Modelle von Rudolf Kaiser wie die Ka-6, K 8 oder Ka-10 in Serie gebaut wurden, blieb die K 11 ein exklusiver Einzelfall; ein funktionierendes Exemplar existiert bis heute und wird fliegerisch betreut.
Kontext im Kai-Programm von Alexander Schleicher
- Rudolf Kaiser entwarf mehrere erfolgreiche Ka-Modelle (z. B. Ka-6, K 8, Ka-9, Ka-10), bei denen die Abkürzung „Ka“ für seine Initialen steht; später wurden Serienentwicklungen unter „ASK“ (Alexander Schleicher Kaiser) weitergeführt.
- Die ASK 14 (ursprünglich K 12) baute auf Erfahrungen der K 11 auf und wurde Schleichers erster motorisierter Seriensegler.
Literatur und Quellen
- Alexander Schleicher GmbH & Co. Angaben zur K 11 / K 11, Historienseite
- Sekundärquellen wie scale RC-Model websites mit Daten zur Entstehung und Nutzung