Schlüter (Amt)

Schlüter (mittelniederdeutsch: sluiter, lateinisch: claviger) ist eine regionale Bezeichnung für den mit der Erhebung landesherrlicher Domanialeinkünfte beauftragten Beamten innerhalb der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lokalverwaltung eines Territoriums. Die Bezeichnung Schlüter war beispielsweise im Herzogtum Kleve gebräuchlich. Der Schlüter entspricht dem Rentmeister oder Keller (bzw. Kellner) in anderen Territorien.

In einigen Gegenden hatten sie die Gerichtsgewalt, stellten Feuerpolizei, kontrollierten Heeresaufgebote sowie den Abschluss von Verträgen mit auswärtigen Mächten und hatten die Zuständigkeit für das Deichwesen.

Von dem Amt leitet sich der Familienname Schlüter her.

Literatur

  • Elisabeth Knecht: Die Verwaltungsorganisation im Territorium Kleve und ihre Reformen unter dem Grafen und späteren Herzog Adolf (1394–1448). Diss. Köln 1958, S. 122–125.
  • Manuel Hagemann: Herrschaft und Dienst. Territoriale Amtsträger unter Adolf II. von Kleve (1394–1448) (= Schriften der Heresbach-Stiftung Kalkar 17). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2020, ISBN 978-3-7395-1217-4.
  • Bert Thissen: Die Schlüter zu Uedem in der Zeit bis 1609. Ein klevischer Domanialbeamter auf lokaler Ebene und seine Rechnungslegung. In: Margret Wensky (Hg.): Uedem - eine kleine Stadt im Herzogtum Kleve II, Heimat- und Verkehrsverein Uedem, Uedem 2024, S. 91–237, ISBN 978-3-00-081145-6.