Schiffshalter
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Remora brachyptera | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Echeneidae | ||||||||||||
| Rafinesque, 1810 |



Die Schiffshalter (Echeneidae) sind eine Familie der Stachelmakrelenverwandten (Carangiformes). Es sind schlanke Fische, die sich mit Hilfe einer Saugplatte, die sich aus dem Vorderteil der Rückenflosse gebildet hat, rücklings an größere Fische, zum Beispiel Haie oder Meeressäuger, anheften, um sich so mitnehmen zu lassen. Ein solches Verhalten wird als Phoresie bezeichnet. Ihre Vorteile sind: Schiffshalter können an den Mahlzeiten des Wirtstieres teilnehmen, profitieren vom Schutz durch den größeren Wirt und die höhere Geschwindigkeit, außerdem befreien sie ihn wahrscheinlich im Gegenzug von Parasiten. Gelegentlich versuchen die Tiere auch, sich an Tauchern festzusaugen.
Merkmale
Schiffshalter haben einen langgestreckten, von kleinen Schuppen bedeckten Körper und werden 30 Zentimeter bis 1,10 Meter lang. Ihr Kopf ist abgeflacht und trägt auf der Oberseite das aus dem ersten, hartstrahligen Teil der Rückenflosse gebildete Saugorgan. Das Saugorgan besteht aus 10 bis 28 beweglichen Lamellen, die von einem fleischigen Rand umgeben sind. Es ist schon bei Jungfischen von 27 mm Länge ausgebildet. Der Unterkiefer ist länger als der Oberkiefer („Maul oberständig“). Rücken- und Afterflosse stehen sich symmetrisch gegenüber und werden von 18 bis 45 Flossenstrahlen gestützt. Sie haben keine Hartstrahlen. Eine Schwimmblase fehlt. Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei acht bis elf, die Anzahl der Wirbel bei 26 bis 41.
Äußere Systematik
Die Schiffshalter gehören zu den Stachelmakrelenverwandten (Carangiformes). Ihre Schwestergruppe ist eine Klade, bestehend aus dem Cobia (Rachycentron canadum) und den Goldmakrelen (Coryphaena). Die wahrscheinlichen verwandtschaftlichen Beziehungen gibt folgendes Kladogramm wieder:
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Arten
Es gibt acht Arten in drei Gattungen:
- Echeneis
- Gestreifter Schiffshalter (Echeneis naucrates Linnaeus, 1758)
- Echeneis neucratoides Zuiew, 1786
- Phtheirichthys
- Lausfisch (Phtheirichthys lineatus (Menzies, 1791))
- Remora
Aus dem unteren Oligozän von Glarus in der Schweiz ist die ausgestorbene Art Echeneis glaronensis bekannt[1].
Schiffshalter und Menschen
Schiffshalter sind schon seit der Antike bekannt. Sie haben die Angewohnheit, sich auch an Schiffsrümpfen festzusaugen, wodurch auch ihr Name entstanden sein dürfte. Diverse antike Schriftsteller berichten von ihnen, darunter Aristoteles und Plinius der Ältere. Plinius berichtet beispielsweise, dass sich während der Entscheidungsschlacht bei Actium zwischen dem späteren Kaiser Augustus und seinem Rivalen Marcus Antonius Schiffshalter an das Admiralsschiff des Antonius geheftet und dadurch Einfluss auf dessen Niederlage in der Schlacht genommen hätten.[2] Diese und weitere Bemerkungen und Geschichten in der antiken Literatur sorgten dafür, dass Schiffshalter auch im Mittelalter und in der Neuzeit in der Literatur aufgegriffen und diskutiert wurden.[3]
In dem zu Joanne K. Rowlings Harry-Potter-Universum gehörenden Buch Phantastische Tierwesen & wo sie zu finden sind kommt ein magischer Fisch namens Remora vor. Er wird als silberner Fisch mit starker magischer Kraft beschrieben, der im Indik beheimatet ist und Schiffe sicher vor Anker legen kann, wodurch er die Schiffe und ihre Seefahrer beschützt.
Siehe auch
Literatur
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. Wileys, Hoboken 2006, ISBN 0-471-25031-7.
- Kurtis N. Gray, Jan R. McDowell, Bruce B. Collette, and John E. Graves: A Molecular Phylogeny of the Remoras and their Relatives. In: Bulletin of Marine Science. Bd. 84, Nr. 2, 2009, S. 183–198 (PDF-Datei).
Einzelnachweise
- ↑ Karl Albert Frickhinger: Fossilien Atlas Fische. Mergus-Verlag, Melle 1999, ISBN 3-88244-018-X, S. 818.
- ↑ Plinius der Ältere, Naturalis historia 32,1.
- ↑ Isabelle Jouteur: L’Histoire du rémora. À quoi voulez-vous croire? (= Études et essais sur la Renaissance. Band 131). Classiques Garnier, Paris 2023, ISBN 978-2-406-14880-7.
Weblinks
- Schiffshalter auf Fishbase.org (englisch)
