Baumgarten (Warnow)

Wappen Deutschlandkarte
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Baumgarten (Warnow)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Baumgarten hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 49′ N, 11° 53′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Amt: Bützow-Land
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 39,18 km²
Einwohner: 810 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 21 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 18246,
18249 (Katelbogen, Laase, Qualitz)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 038462
Kfz-Kennzeichen: LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 009
Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 1
18246 Bützow
Website: www.Amt-Bützow-Land.de
Bürgermeisterin: Astrid Peters (SPD)
Lage der Gemeinde Baumgarten im Landkreis Rostock
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Karte

Baumgarten ist eine Gemeinde im Westen des Landkreises Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Bützow-Land mit Sitz in der Stadt Bützow verwaltet.

Geografie

Die Gemeinde Baumgarten liegt zwischen den Städten Bützow, Warin, Neukloster und Brüel am Südostrand einer Moräne, die den Fluss Warnow, von Süden kommend, in Richtung Osten zwingt. Das waldreiche Gebiet weist Höhen bis zu 90 m ü. NHN auf (Kiesenberg). Umgeben wird Baumgarten von den Nachbargemeinden Bernitt im Norden, Rühn im Osten, Warnow im Süden sowie Warin im Westen.

Ortsteile

  • Baumgarten
  • Gralow
  • Katelbogen
  • Laase
  • Qualitz
  • Schependorf
  • Wendorf

Geschichte

In einem Bogen zwischen dem Ortsteil Katelbogen und der Gegend westlich des Ortsteiles Laase findet man die Reste sogenannter Hünengräber aus dem 3. Jahrtausend vor der Zeitrechnung.

Baumgarten: In der Gründungsurkunde des Zisterzienserinnenklosters Rühn wird der Ort 1233 als Bomgarde genannt.
Die spätgotische Feldsteinkirche entstand 1233.[2] Der Kirchturm hat einen Unterbau aus Feldsteinen, ein Fachwerkmittelteil und einen vierseitigen Pyramidenhelm. Im Turm befindet sich eine für Mecklenburg seltene Kirchturmuhr mit Stundenglocke. Die Vorhalle an der Südseite des Chores entstand im 19. Jahrhundert. Im Inneren gibt es einen Altar und eine Kanzel aus dem 19. Jahrhundert. An der Orgelempore ist der Schrein eines spätgotischen Schnitzaltars aus dem 15. Jahrhundert angebracht.

Gralow: Die erste Erwähnung war 1264. Hier gab es Ende des 17. Jahrhunderts eine Ziegelei sowie etwas später eine Glashütte.

Gut Katelbogen

Katelbogen: Erste Zeugnisse im Ort sind die Großsteingrab von Katelbogen.
Das Gut Katelbogen wurde erstmals 1348 erwähnt. Der Besitzer war Theze von Zernin. Im Spätmittelalter wurde eine Burg vermutlich als Raubritterburg genutzt. 1549 erhält der Bützower Stiftshauptmann, Jürgen von Wackerbarth den Ort als Stiftsland. 1606, 1634 und 1653 finden in Katelbogen Hexenprozesse statt. 1631 verpfändete Jürgen Wackerbarth das Gut Katelbogen inklusive Sagsdorf an den Rostocker Bürger Joachim Lohrmann. Wenig später verloren die Wackerbarths endgültig den Besitz. Von 1662 bis 1798 befand sich das Gut mit kurzzeitiger Unterbrechung im Besitz des Adelsgeschlechts Plessen, gefolgt von der Familie von Plüskow und seit 1856 der Familie von Jasmund. Das Gutshaus stammt aus dem Jahr 1895/1898 und wurde für die Familie von Voß, für den späteren Oberst Fritz von Voß[3] gebaut, der das Gut[4] von November 1894 bis etwa 1932 besaß und weitere Güter in Mecklenburg bewirtschaftete.[5] Zuletzt, nach 1932, gehörte das Gut bis 1945 den Freiherren von dem Bussche-Haddenhausen, nachdem es Hilmar von dem Bussche-Haddenhausen erworben hatte. Zwischen 1956 und 1991 wurde im Herrenhaus eine landwirtschaftliche Berufsschule mit Internat betrieben. In den folgenden Jahren wurde das Gebäude zweimal privatisiert. Im Gutshaus entstanden Wohnungen und Ferienquartiere.
In Katelbogen war ferner am Anfang des 18. Jahrhunderts eine Glashütte. Die Eingemeindung Katelbogens erfolgte am 1. Januar 1999.[6]

Laase: Die erste Erwähnung war 1248. Das Gut gehört der Familie von Stralendorff.[7] Laase wurde am 1. Juli 1950 eingemeindet. Im Dachstuhl der Dorfkirche Laase sind Teile der einzigen nachgewiesenen hölzernen Dorfkirche in Mecklenburg aus der Zeit um 1243 erhalten.

Qualitz: Hier steht das Großsteingrab von Qualitz. Die erste Erwähnung des Ortes war 1329. Die Eingemeindung fand am 1. Januar 1999 statt.[6]

Schependorf wurde 1339 erstmals erwähnt. Gutsbesitze waren u. a. die Familien von Lützow (bis 1636), von Bülow (bis 1699), von Schack (bis 1750), von Kosboth (bis 1779), Schröder, Lorenz (bis 1803), Engel (bis 1823), von Schnackenburg (bis 1832) und Ortmann (bis 1939). Das Gutshaus stammt von um 1800 und ist seit nach 2002 ein Ferienwohnhaus.

Wendorf wurde 1401 erstmals erwähnt. Wendorf wurde am 1. Juli 1950 eingemeindet. Die Brücke über die Warnow bei Wendorf entstand 1957.

Politik

Gemeindevertretung und Bürgermeister

Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeisterin) aus 9 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[8]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze
Wählergemeinschaft Baumgarten 92,69 7
CDU 7,31 1

Bürgermeisterin der Gemeinde ist Astrid Peters (SPD), sie wurde mit 74,59 % der Stimmen gewählt.[9]

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Gemeindegebiet wird von landwirtschaftlich genutzten Flächen und Wäldern geprägt. In den letzten Jahren entwickelte sich auch der Tourismus (Ferienhäuser).

Verkehrsanbindung

Durch das Gemeindegebiet führen die Verbindungsstraßen von Bützow nach Neukloster bzw. von Warnow nach Neukloster. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in der etwa zehn Kilometer entfernten Stadt Bützow.

Literatur

  • Katelbogen, In: Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 22–23.
  • Laase, In: Margot Krempien: Laase. Zur Geschichte eines ehemaligen mecklenburgischen Stifts- und Gutsdorfes. Demmler Verlag, Ribnitz-Damgarten 2023. ISBN 978-3-944102-97-9.
  • Schependorf, In: F. Wigger, u. a.: Jahrbücher und Jahresbericht des Vereins für Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Sechsundvierzigster Jahrgang, Stiller, Selbstverlag, Schwerin 1881, S. 224 f.
  • Qualitz, In: Ewald Schuldt: Die große Kammer von Qualitz, Kreis Bützow. In: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg. Jahrbuch. 1967. Verlag DVW, Rostock 1969, S. 67–77.
Commons: Baumgarten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise und Gemeinden 2024 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. 53 historische Kirchen der Flusslandschaft Warnow, Bützow 2007.
  3. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow, u. a.: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel). 1957. Band III, Band 15 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Glücksburg (Ostsee) 1957, ISSN 0435-2408, S. 486–487.
  4. VI. Lehn- und Fideikommißsachen, In: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Amtliche Beilage. Jahrgang 1894, №. 1–53, Bärensprung, Schwerin 1894, S. XXIII.
  5. Großherzogliches Statistisches Amt (Hrsg.): Groszherzoglicher Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalender. 1916. Hunderteinundvierzigster Jahrgang, Bärensprung, Schwerin 1916, S. 154.
  6. a b Gebietsänderungen in Mecklenburg-Vorpommern 1990 bis 1999. (PDF; 71 kB) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, 12. Januar 2005, S. 15, abgerufen am 6. Juli 2015.
  7. Gut Laase, In: Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern., Hrsg. QM3 UG (haftungsbeschränkt), Klein Kordshagen, Lüssow.
  8. Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (ZKO)
  9. Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (ZKO)
  10. Vgl. Fritz von Voß-Katelbogen, In: Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Jahrgang 1894, Stück 12, Hempel & Co., Berlin, am 18. Dezember 1894, S. 137.
  11. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Teil A (Uradel). 1942. 41. Jg., Justus Perthes, Gotha 1941, S. 563 f. Siehe: FamilySearch (Kostenfrei).
  12. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1907. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 433.