Schellingstraße (München)
| Schellingstraße | |
|---|---|
| Blick von der Schellingstraße auf St. Ludwig | |
| Basisdaten | |
| Landeshauptstadt | München |
| Stadtbezirk | Maxvorstadt |
| Name erhalten | 1857 |
| Querstraßen | Ludwigstraße, Amalienstraße, Türkenstraße, Barer Straße, Schraudolphstraße, Arcisstraße, Luisenstraße, Augustenstraße, Schwindstraße, Zentnerstraße, Schleißheimer Straße, Winzererstraße, Cranachstraße, Lothstraße |
| Nummernsystem | Orientierungsnummerierung |
| Bauwerke | Ludwig-Maximilians-Universität |
| U-Bahnhof | U-Bahnhof Universität (U3, U6) |
| Nutzung | |
| Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr, ÖPNV |
| Straßengestaltung | Asphalt |
| Technische Daten | |
| Straßenlänge | 1,9 km |
Die Schellingstraße ist eine etwa 1,9 km lange Straße in der Maxvorstadt in München.
Beschreibung
Sie verläuft von der Ludwigstraße (gegenüber St. Ludwig) bis zur Lothstraße in ost-westlicher Richtung. An ihr liegen u. a. Institute bzw. Hörsaalgebäude (3, 4 und 12) und Cafeteria (3) der Ludwig-Maximilians-Universität München, die Gaststätte Atzinger (9), das Schall & Rauch (22), die TUM School of Education (Technische Universität München) (33), der Schelling-Salon (54), die Osteria Italiana (62), das ehemalige Café Altschwabing (56; seit Juni 2022 Restaurant Mozzamo)[1] sowie das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (155). Zahlreiche Gebäude der Straße sind als Baudenkmäler gelistet (5, 7, 9, 17, 19, 21, 23, 26, 28a, 32, 44, 47, 54, 58, 60, 62, 122, 124, 133 und 135), siehe auch: Liste der Baudenkmäler in der Maxvorstadt.

Geschichte
Die Straße wurde 1857 nach dem Naturphilosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854; ab 1807 in München Generalsekretär der Akademie der Bildenden Künste, sowie ab 1827 Dozent an der Universität) benannt.
Um 1900 hatte die Schellingstraße eine Holzpflasterung, die einige Jahre als „der letzte Schrei“ des Straßenbelags galt.[2]
Die Traditionsrestaurants der Straße waren bekannte regelmäßige Treffs für Künstler, Schriftsteller und andere Persönlichkeiten wie: Bertolt Brecht, Wassily Kandinsky, Rainer Maria Rilke, Lenin, Adolf Hitler,[3] Franz Josef Strauß im Schelling-Salon[4] sowie Thomas Mann, Frank Wedekind, Joachim Ringelnatz, Stefan George, Franz Marc, Paul Klee und Lenin im Café Altschwabing.[5]
1909 mietete Joachim Ringelnatz in der Schellingstraße 23 einen Tabakladen, das Tabackhaus Zum Hausdichter, in dessen Schaufenster er ein menschliches Skelett legte.[6] Heute befinden sich dort mehrere Geschäfte.
Im Hinterhof der Schellingstraße 50 befand sich zeitweise die Parteizentrale der NSDAP.[7] Außerdem hatte hier der NS-Fotograf Heinrich Hoffmann sein Atelier.[8]
Das traditionsreiche Buchantiquariat J. Kitzinger, das seit 1892 ein Ladengeschäft im Haus Schellingstraße 25 hatte, zog 2021 in die Amalienstraße um.[9]
Die Schellingstraße gehört zum Uni-Viertel mit zahlreichen Restaurants und Bars. Seit den 2020er-Jahren entstanden dort Spätkauf-Läden. Nach Lärmbeschwerden wurde im August 2025 ein Alkoholverbot ab 22 Uhr eingeführt.[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Julian Limmer: Münchner Gastro-Institution wird nach 150 Jahren umbenannt - „Hängen so viele Erinnerungen dran“. In: www.merkur.de. 29. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2022.
- ↑ Wolfgang Görl: München: So sah die Stadt um 1900 aus. Abgerufen am 5. Januar 2021.
- ↑ Schelling-Salon: Die Wirtsleute, abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Lokalgeschichte - Die Geschichte des Schelling-Salons. In: www.schelling-salon.de.
- ↑ Helen Rappaport: Conspirator: Lenin in Exile. Random House via Google Books, 6. Oktober 2009.
- ↑ Rudolf Reiser: Alte Häuser - Große Namen - München. Bruckmann Verlag, München 1978, ISBN 3 765417122, Seite 79.
- ↑ Jakob Wetzel: Braune Besetzung der Gartenstadt, Süddeutsche Zeitung, 29. April 2015, abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Sebastian Peters: Heinrich Hoffmann. Verlag nationalsozialistischer Bilder. In: Historisches Lexikon Bayerns, abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Lea Kramer: Antiquariat Kitzinger verlässt die Schellingstraße - nach 129 Jahren. In: www.sueddeutsche.de. 10. Juni 2021, abgerufen am 22. April 2022.
- ↑ Jacqueline Lang: Uni-Viertel in München: Spätis sollen nachts kein Bier mehr verkaufen dürfen. 6. August 2025, abgerufen am 11. August 2025.
Koordinaten: 48° 9′ 7,7″ N, 11° 34′ 9,6″ O
