Schauroth (Adelsgeschlecht)

Schauroth (vormals auch Scowenrat, Schuinrod, Scurode, Schuderode, Schwinrod, Schwinrad, Schowenrad, Schavinrod und Schauenroth) ist der Name eines alten vogtländischen oder thüringischen Adelsgeschlechts.[1]
Geschichte
Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich mit Henricus dictus Scowenrat († 23. Februar 1287).[2] und beginnt seine Stammreihe mit dem 1279 urkundlich erwähnten Henricus de Schuderode. Die Familie hat 1301 zu Großenstein im Altenburgischen gesessen und später zahlreiche Besitzungen erworben. Durch Hans von Schauroth, der 1526 unter den Pfalzgrafen am Rhein im Kampfe gegen die Türken das Reichsbanner rettete, kam der Titel Semperfrei an die Familie. Johann von Schauroth auf Hartmannsdorf war 1684 Domdechant von Naumburg.
Wappen
Der gespaltene Schild hat rechts in Silber einen schwarzen Balken, links in Schwarz einen silbernen Balken. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Helmdecken ein von Schwarz und Silber gevierter Ballen (Kugel), besteckt mit fünf (rechts 2, links 3) Hahnenfedern verwechselter Farbe.
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Wappen in Siebmachers Wappenbuch, 1856 -
Wappen in Siebmachers Wappenbuch, 1857
Besitz
Folgende Dörfer wurden durch den damals Mansfeldischen Ritter von Schauroth zu Beginn des 12. Jh. im Auftrag des Klosters Bosau kolonisiert und in seinen Besitz übernommen:[3]
- Rubitz – verblieb bis ca. 1500 im Besitz derer von Schauroth
- Söllmnitz
- Röpsen
- Dorna als Ausgangspunkt der Kolonisation nordöstlich von Gera
- Markersdorf (Hundhaupten)
- 7. Februar 1610: Juncker Heinrich von ßyhenroth (Schauenroth) zu Marckerstorff (Markersdorf im Kirchenkreis Gera) wird mit der Edlen Jungfrau Christina von Werderin (Werder) von MittelPolnitz (Mittelpöllnitz) in der Kirche zu Markersdorf copuliret (verheiratet)

Angehörige
- Athos von Schauroth (1854–1924), Generalleutnant
- Carl Friedrich von Schauroth (1818–1893), deutscher Geologe und Paläontologe
- Delphine von Schauroth (verheiratete Hill-Handley; 1813–1887), deutsche Pianistin u. Komponistin
- Eberhard Christian Wilhelm von Schauroth (1720–1766), württembergischer Diplomat u. Publizist
- Friedrich Ernst von Schauroth (1747–1815), preußischer Generalmajor
- Karl August von Schauroth (1755–1810), österreichischer Reitergeneral
- Lina von Schauroth (1874–1970), deutsche Künstlerin
- Theodor von Schauroth (1815–1891), preußischer Generalmajor
Literatur
- Valentin König: Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung [...], Theil I, Wolfgang Deer, Leipzig 1727, S. 857 ff. (Genealogisch-historische Beschreibung [...] Derer von Schauroth)
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1862. Zwölfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1861, S. 696 ff. Hist. Abriss
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1902. Dritter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1901, S. 746 ff.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Teil A (Uradel). 1942. Jahrgang 92, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 443–444.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Teil A (Uradel). 1942. Jahrgang 41, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 464–467. Siehe: FamilySearch.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, u. a.: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser. A (Uradel). Band I, Band 5 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Glücksburg (Ostsee) 1953, ISSN 0435-2408, S. 433–439.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Walter von Hueck, Johann Georg von Rappard, u. a.: Genealogisches Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser. A (Uradel). Band V, Band 30 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1963, ISSN 0435-2408, S. 324–325.
- Walter von Hueck, Hans Friedrich von Ehrenkrook, Erik Amburger, Dick van Duin, Johann Georg von Rappard, u. a.: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser. A (Uradel). Band VIII, Band 38 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1966, ISSN 0435-2408, S. 433–439.
- Christoph Franke, Klaus von Andrian-Werburg. Et. al.: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band XII, Band 125 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2001, ISSN 0435-2408, S. 349–350.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ SLUB Dresden. (?)
- ↑ Sächsisches Haupt-Staatsarchiv Dresden 64, fol. 68
- ↑ Internet Archive: Die Christianisierung der Fürstentümer Reuss [microform Inaugural-Dissertation ..].