Schakla (Sängersklavin)

Schakla (arabisch شكلة, DMG Šakla), geb. im 8. Jahrhundert, gest. im 8. oder 9. Jahrhundert, war eine Sängersklavin und Konkubine des dritten Abbasiden-Kalifen Al-Mahdi (um 744–785, reg. 775–785) und Mutter des berühmten Abbasiden-Prinzen Ibrahim ibn al-Mahdi (779–839).

Leben

Schakla war ein dunkelhäutiges Kind.[1] Sie hatte einen Bruder namens Humaid.[2] Sie gehörte zum Harem des Persers Ustadhsis, der im Jahr 767 in Chorasan gegen die Abbasiden rebellierte.[1][3] 767/768 schlug der Abbasiden-Kalif al-Mansur die Revolte unter Führung seines al-Mahdi und General Khazim ibn Khuzayma al-Tamimi nieder.[1][3][4] Die Mitglieder von Ustadhsis Harem gerieten in Kriegsgefangenschaft und wurde als Sklaven nach Bagdad gebracht.[1][3] Unter den versklavten Kindern waren sowohl Schakla[1] als auch Maradschil,[5][6] die spätere Konkubine Harun al-Raschids und Mutter des siebten Abbasiden-Kalifen al-Ma'mun.[7]

So kam Schakla noch als Kind in den Besitz al-Mahdis, der sie seiner Konkubine Muhayyat gab.[1] Muhayyat erkannte Schaklas musikalisches Talent und schickte sie auf die berühmte Musikschule von Taif im Hidschaz im heutigen Westen Saudi-Arabiens, wo Schakla zu einer Sängersklavin ausgebildet wurde.[1] Schließlich präsentierte al-Muhayyat sie al-Mahdi, inzwischen Kalif, der an ihr Gefallen als Konkubine fand.[1]

Im Jahr 779 gebar sie al-Mahdi den dunkelhäutigen Prinzen Ibrahim ibn al-Mahdi,[1] der das musikalische Talent seiner Mutter erbte und zu einem der bekanntesten Dichter, Musiker und Musikgelehrten im Abbasiden-Kalifat wurde.[1]

Rezeption

In der klassisch-arabischen Literatur findet Schakla unter anderem Erwähnung im Taʾrīḫ aṭ-Ṭabarī – Taʾrīḫ ar-Rusūl wa-l-Mulūk von al-Tabari (839–923),[8] im Kitab al-Aghani von Abū l-Faradsch al-Isfahānī (897–967) und bei Ibn Challikān (1211–1282).[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Nabia Abbott: Two Queens of Baghdad: Mother and Wife of Hārūn Al Rashīd, University of Chicago Press, Chicago, 1946, S. 33f.
  2. Al-Tabari: The History of al-Tabari, Vol 31: The War between Brothers, State University of New York Press, New York 1992, S. 187.
  3. a b c Arezou Azad: The Beginnings of Islam in Afghanistan – Conquest, Acculturation, and Islamization (S. 41–55). In: Nile Green (Hrsg.): Afghanistan's Islam, University of California Press 2016, S. 49.
  4. Al-Tabari: The History of al-Tabari, Vol 29: Al-Mansur and al-Mahdi, State University of New York Press, New York 1990, S. 44–49.
  5. Mausu'a al-mudschiza fi tarikh al-islam (الموسوعة الموجزة في التاريخ الإسلامي), 2019, S. 1062 f.
  6. Ibn al-Athir: Al-Kamil fi al-tarikh muradschi'a (الكامل في التاريخ، مراجعة), 2005, S. 828.
  7. Nabia Abbott: Two Queens of Baghdad: Mother and Wife of Hārūn Al Rashīd, University of Chicago Press, Chicago, 1946, S. 141.
  8. Al-Tabari: The History of al-Tabari, Vol 31: The War between Brothers, State University of New York Press, New York 1992, S. 187.