Der Satz von Kunugui besagt, dass sich jeder metrische Raum isometrisch in einen Banachraum einbetten lässt.
Sei
ein metrischer Raum.
Falls
leer ist, so lässt sich
trivial einbetten, andernfalls sei
ein fest gewählter Punkt.
Für jedes
sei nun durch
eine reelle Funktion auf
erklärt.
Dann ist die Abbildung
eine Isometrie von
in den Banachraum
der beschränkten Funktionen.
Anmerkungen
Die obige Aussage besteht aus zwei Teilen, zum einen muss gezeigt werden, dass die
alle (bzgl. der Supremumsnorm) beschränkt sind und, dass die Zuordnung
tatsächlich eine Isometrie ist.
Beides folgt aus der umgekehrten Dreiecksungleichung.
Es gilt per Definition
.
Nach der Dreiecksungleichung ist der letzte Ausdruck höchstens
und da
fest gewählt ist, ist
beschränkt.
Außerdem gilt für zwei Punkte
, dass
.
Der letzte Term ist höchsten
und wenn man für
z. B. den Punkt
einsetzt, sieht man, dass sogar die Gleichheit
gilt.
Das Bemerkenswerte am Satz von Kunugui ist die einfache Idee, von dem intuitiv einleuchtenden Abstand
den Term
abzuziehen, und somit die Beschränktheit der Abbildung
zu erreichen.
Aus der Tatsache, dass sich ein metrischer Raum isometrisch in einen vollständigen Raum einbetten lässt, folgt nicht, dass er selbst vollständig ist.
Beispielsweise ist der Raum
mit der euklidischen Metrik unvollständig – unter anderem konvergiert die Cauchy-Folge
nicht – aber er lässt sich dennoch durch die Inklusion isometrisch in den vollständigen Raum
einbetten.
Literatur
- Kinjirô Kunugui: Applications des espaces à une infinité de dimensions à la théorie des ensembles. In: Proceedings of the Imperial Academy. 11, 9, 1935, ISSN 0369-9846, S. 351–353.