Saryarka
| Saryarka – Steppe und Seen von Nordkasachstan | |
|---|---|
| UNESCO-Welterbe
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| Landschaft in der Nähe von Astana | |
| Vertragsstaat(en): | |
| Typ: | Natur |
| Kriterien: | (ix)(x)
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| Fläche: | 450.344,0 ha |
| Pufferzone: | 211.147,5 ha |
| Referenz-Nr.: | 1102
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| UNESCO-Region: | Asien und Pazifik |
| Geschichte der Einschreibung | |
| Einschreibung: | 2008 (Sitzung 32) |
Saryarka – Steppe und Seen von Nordkasachstan (kasachisch Сарыарқа Saryarqa, deutsch ‚Gelber Rücken‘) ist eine UNESCO-Welterbestätte im Norden Kasachstans. Am 7. Juli 2008 wurde sie in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen, weil sie die einzigartigen Ökosysteme der zentralasiatischen Steppen und Feuchtgebiete schützt und zugleich ein Rückzugsgebiet für bedrohte Tierarten darstellt.[1]
Geographische Lage
Das Schutzgebiet liegt westlich der Hauptstadt Astana in der abwechslungsreichen Hügellandschaft der Kasachischen Schwelle. Zur Welterbestätte gehören zwei großflächige Reservate: das Naurzum-Naturreservat in der Region Qostanai und das Korgalzhyn-Naturreservat in der Region Aqmola. Zusammen nehmen sie eine Fläche von rund 450.000 Hektar ein, die durch einen Pufferbereich von über 210.000 Hektar ergänzt wird.[1]
Naturräume und Ökosysteme
Die Stätte verbindet zwei unterschiedliche, aber eng miteinander verflochtene Ökosysteme.
- Steppenlandschaften: Die weitläufigen Steppen sind Lebensraum unter anderem für die bedrohte Saiga-Antilope und zahlreiche andere Säugetiere.
- Feuchtgebiete: Rund um den Korgalzhyn- und den Tengissee liegt ein Mosaik aus Süß- und Brackwasser, salzhaltigen Flachseen und Sumpflandschaften. Diese Vielfalt schafft ein artenreiches Refugium von internationaler Bedeutung.
Bedeutung für die Vogelwelt
Die Seenlandschaften zählen zu den bedeutendsten Rast- und Brutplätzen für Zugvögel in Eurasien. Jährlich rasten bis zu 15 Millionen Vögel in der Region, Hunderttausende bleiben zur Brut. Am Korgalzhyn- und Tengissee nisten etwa 250.000 Tiere, während in den Naurzum-Seen bis zu eine halbe Million gezählt werden. Besonders bemerkenswert ist die Kolonie des Rosaflamingos, die die nördlichste bekannte Brutstätte dieser Art bildet.[2]
Schutz und Gefährdung
Die UNESCO bewertete die Stätte nach den Kriterien (ix) und (x). Damit gilt Saryarka als herausragendes Beispiel ökologischer und biologischer Prozesse in den Steppen- und Feuchtgebietssystemen Zentralasiens und zugleich als entscheidender Lebensraum für seltene Arten.
Die Seenlandschaften sind zusätzlich durch die Ramsar-Konvention als Feuchtgebiete von weltweiter Bedeutung anerkannt. Dennoch ist das Gebiet zunehmend Bedrohungen ausgesetzt, darunter Überweidung, Gewässerverschmutzung und problematisches Wassermanagement.[3]
Forschung und internationale Zusammenarbeit
Neben ihrer ökologischen Bedeutung ist die Region ein wichtiger Standort für wissenschaftliche Forschung in den Bereichen Ökologie, Ornithologie und Klimawandelsfolgen. Internationale Organisationen wie BirdLife International leisten durch Monitoring-Programme und Schutzprojekte einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Erhaltung der Stätte.[4]
Weblinks
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- ↑ SARYARKA - STEPPE AND LAKES OF NORTHERN KAZAKHSTAN. In: unep-wcmc.org. IUCN, 22. Mai 2017, abgerufen am 9. September 2025 (englisch).
- ↑ SARYARKA - Steppe and Lakes of Northern Kazakhstan - Nomination dossier. (PDF; 31,5 MB) In: UNESCO World Heritage Centre. Januar 2007, S. 48–49, abgerufen am 9. September 2025 (englisch).
- ↑ SARYARKA - Steppe and Lakes of Northern Kazakhstan - Nomination dossier. (PDF; 31,5 MB) In: UNESCO World Heritage Centre. Januar 2007, S. 58, abgerufen am 9. September 2025 (englisch).
Koordinaten: 50° 26′ 0″ N, 69° 11′ 20″ O

