Sarra Benzionowna Barngolz
Sarra Benzionowna Barngolz (russisch Сарра Бенционовна Барнгольц; * 1. Dezemberjul. / 14. Dezember 1908greg. in Kiew; † 29. März 2002 in Moskau) war eine sowjetische bzw. russische Ökonomin und Hochschullehrerin.[1][2]
Leben
Barngolz stammte aus einer jüdischen Familie. Die Eltern, der Chefbuchhalter Benzion Moische-Leibowitsch (Lwowitsch) Barngolz (1876–1950) und Reisja Mejerowna (Rosa Markowna) geborene Perelman (1882–1957), kamen im März 1908 nach Kiew, wo Barngolz mit ihren beiden jüngeren Schwestern aufwuchs.[3][4]
Das Studium am Kiewer Institut für Finanzwirtschaft schloss Barngolz 1932 ab.[1] Sie studierte weiter am Kiewer Institut für Geschichte und Philologie, um nach dreieinhalb Jahren das Studium aufzugeben und als Ökonomin zu arbeiten.
Im Kiewer Oblast-Kontor der Gosbank leitete Barngolz die Abteilung für Kreditvergabe an gewerbliche Genossenschaften. Sie wurde 1936 zur Aspirantur in das Moskauer Institut für Kreditwirtschaft geschickt, das später das Moskauer Finanz-Institut (MFI) wurde.[2] Dort verteidigte sie 1940 zum Abschluss der Aspirantur ihre Kandidat-Dissertation mit Erfolg für die Promotion zur Kandidatin der ökonomischen Wissenschaften. Darauf war sie Mitarbeiterin des Experten-Büros der Geschäftsführung der Gosbank der UdSSR (bis 1949). Sie war an der Vorbereitung und Durchführung der Währungsreform 1947 beteiligt.
Ab 1947 lehrte Barngolz als Dozentin am Lehrstuhl für Buchhaltung des Moskauer Instituts für Wirtschaftsstatistik.[2] Sie wechselte 1954 zum Lehrstuhl für Buchhaltung des Allunions-Fernstudien-Ökonomie-Instituts. Sie verteidigte am Institut für Wirtschaftsstatistik 1965 erfolgreich ihre Doktor-Dissertation über das Umlaufvermögen von Industrieunternehmen und Analyse der Verwendung für die Promotion zur Doktorin der ökonomischen Wissenschaften.[5] Anschließend wurde sie zur Professorin ernannt.
Ab 1968 war Barngolz Professorin des Lehrstuhls für Analyse wirtschaftlicher Tätigkeiten des MFI und leitete ab 1970 den Lehrstuhl, um 1977 als beratende Professorin emeritiert zu werden.[2] Neben ihrer Lehrtätigkeit war sie an Projekten für Beschlüsse der Gosbank und des Gosplan der UdSSR beteiligt.
Als nach dem Zerfall der Sowjetunion das MFI eine Universität und dann eine Akademie wurde, war Barngolz 1994–1998 Professorin des Lehrstuhls für Buchhaltung, ökonomische Analyse und Audit und danach wieder beratende Professorin.[2]
Ehrungen, Preise
- Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“[2]
- Medaille „Veteran der Arbeit“
- Verdiente Wissenschaftlerin der Russischen Föderation
- Ehrenarbeiterin der Höheren Bildung der Russischen Föderation
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Российская Еврейская Энциклопедия: БАРНГОЛЬЦ Сарра Бенциановна (abgerufen am 25. August 2025).
- ↑ a b c d e f Биография.ру - наиболее полное собрание биографий: Барнгольц Сарра Бенционовна (abgerufen am 25. August 2025).
- ↑ Запись о рождении в канцелярии киевского городского раввина 1 декабря 1908 года (abgerufen am 24. August 2025).
- ↑ Запись о бракосочетании в канцелярии киевского городского раввина (abgerufen am 24. August 2025).
- ↑ Барнгольц С. Б.: Оборотные средства промышленных предприятий и анализ их использования : Автореферат дис. на соискание учен. степени доктора экон. наук. Моск. экон.-стат. ин-т., Moskau 1965.