Sara Fattahi
Sara Fattahi (* 1983 in Damaskus) ist eine syrisch-österreichische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit Trauma, Kriegserfahrungen, Exil und weiblicher Perspektive. Fattahi lebt und arbeitet in Wien.
Leben und Ausbildung
Sara Fattahi wurde 1983 in Damaskus, Syrien, geboren. Sie studierte Jura an der Universität Damaskus und graduierte anschließend am Fine Art Institute Damascus. In Syrien arbeitete sie als Storyboard Artist, Animatorin (u. a. für Al Jazeera Kids und Spacetoon) und Art Director für Seifenopern.[1] Seit 2010 ist sie als unabhängige Filmemacherin und Produzentin tätig. 2015 emigrierte sie nach Österreich und lebt seither in Wien.[2][3]
Werk
Sara Fattahis Arbeiten gelten als poetisch, introspektiv und formal unkonventionell. Ihr Film Coma (2015) wurde mit Familienmitgliedern in Damaskus während des Syrienkriegs gedreht. Der Film wurde auf internationalen Festivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet.[4][5]
2019 feierte ihr Film Chaos bei der Diagonale in Graz Premiere und gewann dort den Großen Diagonale-Preis als bester österreichischer Spielfilm.[6] Der essayistische Film verhandelt die Lebensrealität dreier Frauen aus Damaskus, die sich im Exil befinden, darunter auch die Regisseurin selbst.[7][8][9] Bei den Internationalen Filmfestspielen von Locarno wurde der Film mit dem Goldenen Leoparden in der Sektion „Cineasti del Presente“ ausgezeichnet.[10] Produziert wurde der Film von der Wiener Produktionsfirma Little Magnet Films.[11][12]
2023 folgte ihr Film Anqa, der bei der Viennale lief und für seine künstlerische Montage ausgezeichnet wurde.[13]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2015: Regard Neuf Award for the Best First Feature Film (Visions du Réel) für Coma[14]
- 2019: Pardo d’oro (Locarno) für Chaos[15][16]
- 2019: Großer Diagonale-Preis für den besten Spielfilm für Chaos
- 2019: Erste Bank ExtraVALUE Film Award (Viennale) für Chaos
- 2019: Best Feature Film – Altered States Competition (Mar del Plata)
- 2023: Beste künstlerische Montage Preis der Diagonale für Anqa[17]
Weblinks
- Sara Fattahi bei IMDb
Einzelnachweise
- ↑ Filmemacherin Sara Fattahi: "Die Entfremdung trage ich immer in mir". Abgerufen am 13. Juli 2025 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Interview with Sara Fattahi. Abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Die Siegerfilme fragen, was bleibt. 24. März 2019, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Donatella Della Ratta: A New Wave of Syrian Films Exposes the Failure of Images. 16. September 2016, abgerufen am 13. Juli 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Richard Brody: What’s Missing from the German Cinema. In: The New Yorker. 16. Februar 2016, ISSN 0028-792X (newyorker.com [abgerufen am 13. Juli 2025]).
- ↑ Diagonale 19: Ganz Graz war in Filmfestival-Laune. 26. März 2019, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Filmarchiv. Abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Barbara Fohringer: Diagonale-Tagebuch 2019, Teil 1: Liebesbekundungen, Traumata und Empathie – Seite 2 von 2. 21. März 2019, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Tiroler Tageszeitung: „Chaos“-Regisseurin Fattahi: „Filme machen ist wie ein Bild malen“. 7. August 2018, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Richard Brody: A Syrian Filmmaker’s Urgent, Intimate View of Exile Deserves a U.S. Release. In: The New Yorker. 11. September 2018, ISSN 0028-792X (newyorker.com [abgerufen am 13. Juli 2025]).
- ↑ ORF at/Agenturen red: Filmfestival Locarno: Spartenpreis für Wiener Produktion. 11. August 2018, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ jojo101: Filmfestival Locarno: Wiener Beitrag "Chaos" holt Spartenpreis. 11. August 2018, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Diagonale Awards 2024: Das sind die Preisträgerinnen und Preisträger. 9. April 2024, abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ Art and Time | Media |. Abgerufen am 13. Juli 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ CHAOS | a Film by Sara Fattahi. Abgerufen am 13. Juli 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Chaos. Abgerufen am 13. Juli 2025.
- ↑ The Diagonale rewards Sleeping with a Tiger threefold. 9. April 2024, abgerufen am 13. Juli 2025 (englisch).