Sant’Antonino TI
| TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Sant’Antonino zu vermeiden. |
| Sant’Antonino | |
|---|---|
![]() | |
| Staat: | |
| Kanton: | |
| Bezirk: | Bezirk Bellinzona |
| Kreis: | Kreis Sant’Antonino |
| BFS-Nr.: | 5017 |
| Postleitzahl: | 6592 |
| Koordinaten: | 719008 / 112485 |
| Höhe: | 226 m ü. M. |
| Höhenbereich: | 201–1107 m ü. M.[1] |
| Fläche: | 6,55 km²[2] |
| Einwohner: | 2671 (31. Dezember 2024)[3] |
| Einwohnerdichte: | 408 Einw. pro km² |
| Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
26,8 % (31. Dezember 2024)[4] |
| Gemeindepräsidentin: | Simona Zinniker |
| Website: | www.santonino.ch |
![]() Blick über S.Antonino
| |
| Lage der Gemeinde | |
![]() | |
Sant’Antonino, im lombardischen Ortsdialekt Sant’Antunin ,[5] ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Tessin. Sie gehört zum Kreis Sant’Antonino und zum Bezirk Bellinzona.
Geographie
Die Gemeinde liegt am Südrand der Magadinoebene, wird vom Fluss Tessin allerdings nicht berührt. Im Süden der Gemeinde erhebt sich das Cenerimassiv mit dem Mattro (1201 m ü. M.) als höchstem Punkt, in dessen unmittelbarer Nähe die Gemeindegrenze von Sant’Antonino verläuft.
Der alte Dorfkern (226 m ü. M.) liegt am Fuss des Monte Ceneri. Unmittelbar südlich oberhalb des Dorfs verlaufen heute die Nordrampen der A2 und des Streckenabschnitts Bellinzona–Lugano der Gotthardbahn, die in Richtung Süden den Monte Ceneri überwinden müssen.
Nördlich unterhalb des Dorfs breitet sich auf etwa 210 m ü. M. die Magadinoebene aus. Durch das Gemeindegebiet verläuft die Gotthardbahn-Stichstrecke Bellinzona–Locarno («Tessiner Talbahn»), die in Cadenazzo nach Luino verzweigt, und die Hauptstrasse 2. Letztere ist die wichtigste Strassenverbindung in der Magadinoebene und ist durch den Transitverkehr – ab dem Autobahnanschluss bei Camorino (Bellinzona-Sud) der A2 nach Locarno und Italien – stark belastet. Aufgrund der logistischen Lage ist Sant’Antonino der Sitz der Migros Tessin.
Nachbargemeinden sind von Nordwesten aus im Uhrzeigersinn Bellinzona, Isone und Cadenazzo.
Geschichte
Das Dorf wurde 1219 als Sancto Antorino erstmals erwähnt. Bis 1442 war es nach Bellinzona kirchgenössig, anschliessend bis 1830 nach Cadenazzo. Früher ein Bauerndorf, entwickelt es sich seit den 1960er-Jahren zur Vorortsgemeinde von Bellinzona und ist seit 2000 dank seiner günstigen geographischen und verkehrstechnischen Lage zunehmend ein Gewerbe- und Industriestandort.
Sant’Antonino bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[6]
Bevölkerung

Einwohnerzahlen: Volkszählungsdaten[7][8]
Industrie
- Interroll Holding (Schweiz) AG[9]
Sport
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Sant’Antonino: Romanischer Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert und einschiffige Barockkirche aus dem 16./17. Jahrhundert. Das ehemalige Beinhaus ist heute eine Lourdesgrotte.[12]
- Casa Grino: Einfamilienhaus beim Bahnhof in Form eines Kreissektors, 1984–1985 nach Plänen von Franco und Paolo Moro erbaut.[12]
- Spirale verde: In der Industriezone vom Landschaftsarchitekten Paolo L. Bürgi für die Knoll-Bio Research realisierter, aus hundert Pappeln bestehender spiralförmiger Garten.[12]
Persönlichkeiten
- Christian Vitta (* 1972), ehemaliger Gemeindepräsident der Gemeinde Sant’Antonino, Staatsrat des Kantons Tessin.[13]
Literatur
- Virgilio Gilardoni: Inventario delle cose d’arte e di antichità. Edizioni dello Stato. Bellinzona 1955, S. 271–274. Ders.: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Bellinzona 1967, S. 324, 375, 545–546.
- Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 489 f.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
- Graziano Tarilli: Sant’Antonino. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. September 2023.
- Celestino Trezzini: Sant’Antonino. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 6: Saint Gelin – Schaffer. Attinger, Neuenburg 1931, S. 80 (Digitalisat).
Bilder
-
Sant’Antonino -
Bahnhof Sant’Antonino -
Pfarrkirche Sant’Antonino (2018) -
Sant’Antonino Martyr von Apamea
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Sant’Antonino
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Sant’Antonino
- Sant’Antonino: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
Einzelnachweise
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 795.
- ↑ Patriziato di Sant’Antonino (mit Fotos) (italienisch) auf patriziatosantantonino.ch/
- ↑ Martin Schuler: Cantone Ticino – L’effettivo della popolazione a livello locale prima del 1850. (CSV; 34 KB) Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 16. Juni 2023, abgerufen am 26. April 2025.
- ↑ Daten der Eidgenössischen Volkszählungen ab 1850 nach Gemeinden. (XLSX; 10 MB) Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 12. Juli 2024, abgerufen am 26. April 2025 (Öffnung in Excel nur über "Anhang/Excel-Datensatz" möglich).
- ↑ Interroll (Schweiz) AG auf portal.dnb.de (abgerufen am: 9. Mai 2016.)
- ↑ Unione Sportiva Sant’Antonino (italienisch) auf infoassociazioni.ch
- ↑ Unione Sportiva Sant’Antonino in portal.dnb.de (abgerufen am: 9. Mai 2016.)
- ↑ a b c Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 489 f.
- ↑ Christian Vitta (mit Foto) in ti.ch/dfe (abgerufen am: 9. Mai 2016.)


