Sankt Jakob am Thurn

Sankt Jakob am Thurn (Dorf)
Ortschaft
Sankt Jakob am Thurn (Österreich)
Sankt Jakob am Thurn (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Hallein (HA), Salzburg
Gerichtsbezirk Hallein
Pol. Gemeinde Puch bei Hallein  (KG Thurn/Thurnberg)
Koordinaten 47° 44′ 24″ N, 13° 5′ 43″ Of1
Höhe 515 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 522 (1. Jän. 2025)
Gebäudestand 161 (2001)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13647
Zählsprengel/ -bezirk Puch-Umgebung (50209 001)
Bild
Der Weiher, dahinter der Turm
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
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522

Sankt Jakob am Thurn ist ein Ortsteil und eine Ortschaft der Gemeinde Puch bei Hallein im Tennengau. Die Ortschaft hat 522 Einwohner (Stand 1. Jänner 2025).[1]

Lage

Der Ort liegt rechtsseitig über dem Salzachtal auf einer Geländeverflachung auf rund 520 m an einem Teich, der von Oberthurnbach durchflossen wird. Der Teich wurde erst im 2. Viertel des 20. Jahrhunderts angelegt.[2][3] Seit 1991 ist der Teich ein geschützter Landschaftsteil (Listeneintrag).

Geschichte

Der Ort entstand um das Schloss Sankt Jakob am Thurn, das auf das 12. oder 13. Jahrhundert und die Salzburger Ministerialenfamilie derer von Thurn zurückgeht.

Der Name St. Jakob für die Kirche besteht schon seit 1324. Joseph Anton von Plaz ließ im Jahre 1752 die Loreto-Kapelle als Anbau an die Pfarr- und Wallfahrtskirche durch Baumeister Kassian Singer errichten.[4] Das Schloss und die dazugehörenden Häuser werden noch im 18. Jahrhundert teilweise Thurn, teilweise auch St. Jakob genannt, bis sich schließlich die Bezeichnung St. Jakob am Thurn durchsetzte.[5]

1924 kaufte Charlotte von Bornemann, verheiratete Wurmbrand-Stuppach, das Schloss und ließ den Teich anlegen.[6]

Jakobischützen

Zur Erinnerung an die Jakobsbruderschaften, die während der Wallfahrten die Pilger betreuten, entstanden die Jakobischützen, die wohl bei Fronleichnamsprozession die Legende des hl. Jakob aufführten. Die Jakobibruderschaft ist 1738 nachgewiesen und wurde im Zuge der Aufklärung um 1783 verboten. Erst 1926 kam es zu einer Neugründung unter Kuno Brandauer und Josef Fallnhauser. Einschränkungen für den Verein folgten in der NS-Zeit. Nach 1945 wurden der Verein wiederbelebt und wirkt heute bei kirchlichen und regionalen Festen, Brauchtumsveranstaltungen und Schützenfesten mit. Die angebliche Türkenbedrohung von 1476 als Gründungslegende der Schützen geht wohl auf ein Missverständnis eines Prozessionsspiels im Barock zurück.[7]

Einrichtungen

Sehenswürdigkeiten

Commons: Sankt Jakob am Thurn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. St. Jakob See. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  3. Thurn im Franziszeischen Kataster. Abgerufen am 2. Februar 2025.
  4. Österreich Lexikon, abgerufen am 13. Oktober 2012
  5. Gertrude Kermauner: St. Jakob am Thurn – Chronik eines Dorfes. 2. Auflage. Eigenverlag Patzner, St. Jakob am Thurn 2012, ISBN 978-3-200-02869-2. zitiert nach St. Jakob am Thurn. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  6. St. Jakob am Thurn. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  7. Jakobischützen in St. Jakob am Thurn. In: Salzburger Heimatvereine. Abgerufen am 2. Februar 2025.
  8. Paracelsus-Schule Salzburg. Abgerufen am 3. Februar 2025.