San Pancrazio (Genua)

Chiesa si San Pancrazio
San Pancrazio in Genua
Innenansicht

San Pancrazio ist eine katholische Kirche im historischen Zentrum von Genua in der italienischen Region Ligurien. Sie befindet sich in der gleichnamigen Piazza im Stadtviertel Maddalena, nahe der Via Fossatello und Via di Sottoripa. Seit 1976 wird sie von der Delegazione di Genova e Liguria des Souveränen Malteserordens betreut, der hier regelmäßig seine Gottesdienste feiert.

Geschichte

Die erste Erwähnung einer Kirche an dieser Stelle stammt aus dem Jahr 1023, als der Bischof Landolfo II. in einem Dokument die Kirche als Nachbarbau von San Marcellino nennt.[1] Am 24. März 1593 wurde sie durch ein Breve von Papst Clemens VIII. den genuesischen Familien Calvi und Pallavicini als Pfarrkirche zugewiesen.[2]

Auf Veranlassung des genuesischen Adligen Camillo Pallavicini, Oratorianer, wurde am 1. Juli 1645 die Genueser Niederlassung der Kongregation des hl. Philipp Neri in der Kirche gegründet.[3] Die Gemeinschaft wurde während der Pest von 1656–1657 dezimiert, 1659 jedoch neu konstituiert und zog bald darauf in die Via Lomellini um, wo ab 1674 eine neue Kirche errichtet wurde.

Die ursprüngliche Kirche wurde 1684 beim Bombardement Genuas durch die Flotte Ludwigs XIV. zerstört. Der heutige barocke Bau entstand im 18. Jahrhundert nach Plänen des Architekten Antonio Maria Ricca.[4]

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Kirche erneut schwere Schäden durch alliierte Luftangriffe, wurde danach jedoch restauriert. Seit 1976 befinden sich neben der Kirche die Zentrale der Delegation und seit 1993 ein vom Malteserorden betriebenes Ambulatorium, in dem jährlich tausende medizinische Untersuchungen durchgeführt werden.[5]

Architektur und Ausstattung

Die Fassade der Kirche ist halbkreisförmig und wird von vier Pilastern mit pflanzenförmigen Kapitellen gegliedert. Das Kircheninnere besteht aus einem einzigen hohen Raum mit Kuppel.

Zu den wichtigsten Kunstwerken zählen:

  • die Apsisfresken von Giacomo Antonio Boni, die den hl. Pankratius darstellen, der von Engeln in den Himmel getragen wird,[6]
  • ein Triptychon mit Szenen aus dem Leben des heiligen Pankratius (Anfang 16. Jahrhundert), zugeschrieben Adriaen Isenbrant, das 1691 zerlegt und kürzlich restauriert hinter dem Hochaltar wieder zusammengesetzt wurde,
  • eine Statue des heiligen Pankratius von Filippo Parodi (17. Jahrhundert),
  • eine Statue der Madonna della Misericordia von Francesco Maria Schiaffino (18. Jahrhundert).

Literatur

  • Nadia Pazzini Paglieri, Rinangelo Paglieri: Chiese in Liguria. Genova, Sagep Editrice, 1990, ISBN 88-7058-361-9.
  • Touring Club Italiano: Guida d’Italia – Liguria. Mailand, 2009.
  • G.B. Cevasco: Descrizione di Genova e del Genovesato. Tipografia Ferrando, Genova, 1846.
  • C.G. Ratti: Instruzione di quanto può vedersi di più bello in Genova in pittura, scultura ed architettura, ecc. Genova, 1780.
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Einzelnachweise

  1. G.B. Cevasco: Descrizione di Genova e del Genovesato, Tipografia Ferrando, Genova, 1846.
  2. La chiesa di S. Pancrazio auf www.irolli.it, abgerufen am 3. Februar 2014 (Archivversion).
  3. Storia della chiesa di S. Filippo auf www.oratoriosanfilippo.org.
  4. Touring Club Italiano: Guida d’Italia – Liguria, Mailand, 2009.
  5. Website der Delegation Ligurien des Malteserordens
  6. C.G. Ratti: Instruzione di quanto può vedersi di più bello in Genova in pittura, scultura ed architettura, ecc., Genova, 1780.

Koordinaten: 44° 24′ 41,4″ N, 8° 55′ 44,6″ O