Žemaiten

Die Žemaiten, auch Schemaiten, Samogiten, Samogitier oder Samaiten, litauisch Žemaičiai, waren ein baltischer Volksstamm. Er war im westlichen Litauen, in Samogitien (lit. Žemaitėjė), ansässig. Ihre Sprache Žemaitisch besteht bis heute dem Litauischen angenähert als litauischer Dialekt, der auch „Niederlitauisch“ genannt wird, fort. Um 880 n. Chr. bezeichnete der angelsächsische Reisende Wulfstan die Žemaiten als Sarmanten.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Samogitier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- „Baltic Tribes - die letzten Heiden Europas.“ – preisgekrönte „Abenteuerdoku“ aus Lettland 2018 (Filmbeschreibung). Im Zuge der Handlung bereist ein fiktiver dänischer Kaufmann und Späher – das gab es nach Angaben des mittelalterlichen Liber Census Daniæ wirklich – die Länder aller baltischen Stämme und der Liven und Insel-Esten, etwa ab 1200 bis zur Schlacht von Schaulen (1236). Die Angaben über Besiedlung, soziale Sitten, Religion, Handel, Kleidung, Hausbau, Bevölkerungszahl, Städte usw. und die eingefügten animierten Kurzerklärungen stehen auf aktuellem geschichtswissenschaftlichen und archäologischen Forschungsstand und stammen vom Institutsleiter für Archäologie an der Universität Lettlands, Juris Urtāns, dem Balten-Archäologen Tomasz Nowakiewicz (Universität Warschau) und dem lettischen Archäologen und Burg-Kurator Gundars Kalniņš. In min. 1:15:45 – 1:20:00 werden einige bekannte Angaben über die „Samogiten“ verfilmt oder erklärt, darunter ihr sumpfiges Siedlungsgebiet, in dem Handel und Kampf vorwiegend bei Frost möglich war, Siedlungsformen und unterirdische Verbindungspfade, ihre späteste Christianisierung aller europäischen Ethnien erst im 15. Jahrhundert, überlieferte (noch lange im baltischen Raum beschriebene) Totenfeiern mit dem sitzend aufgebahrten Verstorbenen über einige Tage und Nächte und ihren Herzog Vykintas, der die erfolgreiche Schlacht von Schaulen vorbereitete, mit der der Schwertbrüderorden zerschlagen wurde.
Literatur
- Mes, žemaičiai: albumas (sud. Arūnas Baltėnas, Vita Ivanauskaitė-Šeibutienė). – Vilnius: R. Paknio leidykla, 2011. – 224 p.: iliustr. – ISBN 978-9955-736-40-0