Salomón González Blanco
Salomón González Blanco (* 22. April 1902 (nach anderen Angaben: 1900) in Playa de Catazajá, Chiapas; † 17. März 1992) war ein mexikanischer Politiker des Partido Revolucionario Institucional (PRI), der unter anderem zwischen 1957 und 1970 unter drei Präsidenten Minister für Arbeit und Sozialversicherung war. 1984 wurde ihm die Medalla Belisario Domínguez del Senado de la República verliehen, die höchste Auszeichnung der mexikanischen Regierung.
Leben
Salomón González Blanco, Sohn des Rechtsanwalts Miguel Gonzalez und dessen Ehefrau Patrocinia Blanco Corzo, begann nach dem Schulbesuch ein Studium der Rechtswissenschaften an der Escuela Libre de Derecho und der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM), welches er am 16. Mai 1927 mit einer Licenciatura en Derecho mit der Arbeit „Sindicalismo y la Evolución Social“ über Gewerkschaftswesen und soziale Entwicklung beendete. Im Anschluss arbeitete er von 1927 bis 1930 als Zweiter Hilfssekretär der Vierten Abteilung des Obersten Gerichtshofs des Bundesdistrikts, 1930 als Richter am Ersten Berufungsgericht in Villahermosa sowie 1931 als Richter am Obersten Gerichtshof des Bundesstaates Tabasco. Er lernte zu dieser Zeit den späteren Finanz- und Außenminister Antonio Carrillo Flores kennen und war zwischen 1931 und 1932 Direktor des Juarez-Instituts in Tabasco. Nachdem er einen Doktor der Rechte an der Nationalen Rechtsschule der UNAM erworben hatte, lehrte er 15 Jahre lang als Professor für Arbeitsrecht an der UNAM und der Escuela Libre de Derecho. Am 6. September 1934 wurde er für die Partei der institionalisierten Revolution PRI (Partido Revolucionario Institucional) Mitglied des Senats (Senado de la República), eine der beiden Kammern des Kongresses der Union (Congreso General de los Estados Unidos Mexicanos), und vertrat in diesem für wenige Wochen bis zum 27. Dezember 1934 den Bundesstaat Tabasco. Nach seinem Mandatsverzicht war er zwischen dem 1. Januar 1935 und dem 31. Dezember 1940 Richter am Suprema Corte de Justicia de la Nación (SCJN), dem Obersten Gerichts Mexikos.
Danach war er von 1941 bis 1947 Richter am Obersten Gerichtshof des Bundesdistrikts und zeitweise Kommissar der Landwirtschaftsabteilung der Nationalen Agrarkommission sowie stellvertretender Rechnungsprüfer des Amtes für allgemeines Rechnungswesen des Ministeriums für Finanzen und öffentliche Kredite. 1947 wechselte er ins Ministerium für Arbeit und Sozialversicherung und war zunächst Generaldirektor der Schlichtungsabteilung sowie im Anschluss zwischen dem 20. September 1947 und dem 31. Dezember 1952 als Oficial Mayor ranghöchster Beamter dieses Ministeriums. Im Anschluss fungierte er vom 1. Januar 1953 bis zum 16. November 1957 als Unterstaatssekretär im Ministerium für Arbeit und Sozialversicherung.
González Blanco übernahm schließlich am 17. November 1957 als Nachfolger von Adolfo López Mateos[1] in der Regierung von Präsident Adolfo Ruiz Cortines[2] selbst das Amt als Minister für Arbeit und Sozialversicherung (Secretarío del Trabajo y Previsión Social). Dieses Ministeramt bekleidete er auch in der darauf folgenden Regierung des nunmehrigen Präsidenten Adolfo López Mateos (1. Dezember 1958 bis 30. November 1964) und der Regierung von Präsident Gustavo Díaz Ordaz,[3] so dass er dieses Ministeramt mehr als 13 Jahre lang unter drei Präsidenten innehatte.[4][5][6] 1984 wurde ihm die Medalla Belisario Domínguez del Senado de la República verliehen, die höchste Auszeichnung der mexikanischen Regierung. Bei den Vorwahlen der PRI 1963 gehörte er zu den Kandidaten für das Amt des Staatspräsidenten, unterlag allerdings dem späteren Wahlsieger Gustavo Díaz Ordaz.
Am 1. September 1976 wurde er abermals Mitglied des Senats und vertrat in diesem bis zum 9. Dezember 1977 den Bundesstaat Chiapas. Er gehörte dem Hauptausschuss (Gran Comisión) und fungierte im September 1977 als Sitzungspräsident des Sentas. Nachdem der bisherige Amtsinhaber Jorge de la Vega Domínguez[7] zum Handelsminister ernannt wurde, übernahm González Blanco als dessen Nachfolger zwischen dem 9. Dezember 1977 und seiner Ablösung durch Juan Sabines Gutiérrez[8] am 28. November 1979 das Amt als kommissarischer Gouverneur von Chiapas.[9] Er selbst gehörte daraufhin als Vertreter des Bundesstaates Chiapas vom 20. Dezember 1979 bis zum 31. August 1982 für die PRI noch einmal dem Senat als Mitglied an. 1984 wurde ihm die Medalla Belisario Domínguez del Senado de la República verliehen, die höchste Auszeichnung der mexikanischen Regierung.[10]
Salomón González Blanco, dessen älterer Bruder Alberto González Blanco (1898–1974)[11] von 1963 bis 1968 ebenfalls Richter am Suprema Corte de Justicia de la Nación war, war mit Josefa Garrido verheiratet, deren Bruder Tomás Garrido Canabal (1890–1943)[12] unter anderem von 1934 bis 1935 Minister für Landwirtschaft und Entwicklung war. Aus dieser Ehe ging der Sohn Patrocinio González Garrido (1934–2021)[13] hervor, der unter anderem von 1988 bis 1993 als Gouverneur von Chiapas sowie zwischen 1993 und 1994 als Innenminister fungierte.
Veröffentlichung
- Derecho del trabajo, Suprema Corte de Justicia de la Nación, Benemérita Universidad Autónoma de Puebla, Neuauflage 2014
Hintergrundliteratur
- Roderic Ai Camp: Mexican Political Biographies, 1935–2009, University of Texas Press, Austin 2011, ISBN 978-0-292-72634-5, S. 298 f.
- Manuel Quijano Torres: 200 AÑOS DE ADMINISTRACIÓN PÚBLICA EN MÉXICO. LOS GABINETES EN MÉXICO: 1821–2012, S. 510, 539, INAP 2012 ( vom 26. Januar 2022 im Internet Archive)
- Suprema Corte de Justicia de la Nación: Salomón González Blanco (1902–1902), 283 ( vom 26. Januar 2022 im Internet Archive)
Weblinks
- González Blanco, Salomón. In: rulers.org. (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ López Mateos, Adolfo. In: rulers.org. Abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
- ↑ Ruiz Cortines, Adolfo (Tomás). In: rulers.org. Abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
- ↑ Díaz Ordaz (Bolaños Cacho), Gustavo. rulers.org, abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
- ↑ GABINETE DE ADOLFO RUIZ CORTINES 1952–1958 (S. 153 ff.), in: Manuel Quijano Torres: 200 AÑOS DE ADMINISTRACIÓN PÚBLICA EN MÉXICO. LOS GABINETES EN MÉXICO: 1821–2012, INAP 2012 ( vom 26. Januar 2022 im Internet Archive)
- ↑ GABINETE DE ADOLFO LÓPEZ MATEOS 1958–1964 (S. 149 ff.), in: Manuel Quijano Torres: 200 AÑOS DE ADMINISTRACIÓN PÚBLICA EN MÉXICO. LOS GABINETES EN MÉXICO: 1821–2012, INAP 2012 ( vom 26. Januar 2022 im Internet Archive)
- ↑ GABINETE DE GUSTAVO DÍAZ ORDAZ 1964–1970 (S. 149 ff.), in: Manuel Quijano Torres: 200 AÑOS DE ADMINISTRACIÓN PÚBLICA EN MÉXICO. LOS GABINETES EN MÉXICO: 1821–2012, INAP 2012 ( vom 26. Januar 2022 im Internet Archive)
- ↑ Vega Domínguez, Jorge de la. In: rulers.org. Abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
- ↑ Sabines Gutiérrez, Juan (del Perpetuo Socorro). In: rulers.org. Abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
- ↑ Mexican States: Chiapas Governors. In: rulers.org. Abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
- ↑ Salomón González Blanco. archivos.juridicas.unam.mx, abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
- ↑ Roderic Ai Camp: Mexican Political Biographies, 1935–2009, S. 298
- ↑ Garrido Canabal, Tomás. In: rulers.org. Abgerufen am 22. August 2025 (englisch).
- ↑ González Blanco Garrido, José Patrocinio. In: rulers.org. Abgerufen am 22. August 2025 (englisch).