Sainte-Christine (Maine-et-Loire)

Sainte-Christine
Sainte-Christine (Frankreich)
Sainte-Christine (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département Maine-et-Loire
Arrondissement Cholet
Gemeinde Chemillé-en-Anjou
Koordinaten 47° 17′ N, 0° 51′ W
Postleitzahl 49120
Ehemaliger INSEE-Code 49268
Eingemeindung 15. Dezember 2015
Status Commune déléguée

Blick auf Sainte-Christine

Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Sainte-Christine ist eine Ortschaft und ehemalige Gemeinde mit 748 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im französischen Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Cholet. Die Bewohner werden Christinois und Christinoises genannt.

Der Erlass des Präfekten vom 24. September 2015 legte mit Wirkung zum 15. Dezember 2015 die Eingliederung von Sainte-Christine als Commune déléguée gemeinsam mit zwölf bis dahin selbstständigen Gemeinden und Ortschaften zur Commune nouvelle Chemillé-en-Anjou fest.[1]

Geografie

Karte von

Sainte-Christine liegt etwa 31 Kilometer südwestlich von Angers, etwa 58 Kilometer westlich von Saumur und etwa 25 Kilometer nordnordöstlich von Cholet in der Région naturelle der Mauges, Teil der historischen Provinz des Anjou. Das Gebiet von Sainte-Christine liegt äußersten Südosten des Armorikanischen Massivs auf einer Hochebene mit Ursprung aus dem Paläozoikum.[2] Das Bodenrelief ist hügelig mit Höhen bis 124 m und wird von tiefen Flusstälern eingeschnitten. Das Ortszentrum liegt auf etwa 104 m Höhe. Das Ortsgebiet wird entwässert vom Fluss Jeu, der es im Süden begrenzt, und seinem Nebenfluss, dem Ruisseau du Pas Chevreau, der es im Westen begrenzt.

Umgeben wird Sainte-Christine von zwei Nachbargemeinden und einer Commune déléguée von Chemillé-en-Anjou:

Mauges-sur-Loire
Montrevault-sur-Èvre Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Neuvy-en-Mauges
(Commune déléguée)

Toponymie und Geschichte

Frühe Formen des Ortsnamens waren: Apud Sanctam Christinam (11. Jahrhundert), Villa de Sancta Christina (1211), Ste-Chrétine (1292), La ville de Ste-Christine (1385).[2]

Zeugen aus der Urgeschichte auf dem Ortsgebiet sind sechs polierte Äxte und eine unterirdische Zuflucht, bei der weitere polierte Äxte und Feuersteine gefunden wurden.

Das Gebiet war unter dem Ancien Régime ein bedeutendes Lehen, das Jean du Plantis 1484 von René Fresneau erwarb.

Bewohner von Sainte-Christine nahmen am Aufstand der Vendée, dem bewaffneten Kampf der royalistisch-katholisch gesinnten Landbevölkerung gegen Repräsentanten und Truppen der Ersten Französischen Republik, teil. Am 25. Januar 1794 wurde zwischen Sainte-Christine ein Bataillon der Republikaner von Truppen unter der Führung von Henri de La Rochejaquelein geschlagen. Am nächsten Tag kampierte der republikanische General Jean-Baptiste Moulin und seine Kolonne in den Nebengebäuden des Schlosses Le Plantis, das in Brand gesteckt worden war. Er rückte nicht weiter auf das Dorf vor, sondern verließ Sainte-Christine am nächsten Tag in Richtung Cholet.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Sainte-Christine: Einwohnerzahlen von 1800 bis 2020
Jahr  Einwohner
1800
  
365
1806
  
412
1821
  
530
1831
  
540
1836
  
517
1841
  
530
1846
  
545
1851
  
548
1856
  
532
1861
  
537
1866
  
532
1872
  
511
1876
  
463
1881
  
451
1886
  
449
1891
  
431
1896
  
410
1901
  
410
1906
  
408
1911
  
400
1921
  
354
1926
  
372
1931
  
365
1936
  
355
1946
  
335
1954
  
343
1962
  
331
1968
  
305
1975
  
291
1982
  
286
1990
  
360
1999
  
407
2006
  
740
2013
  
813
2020
  
766
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5][6]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Der Bevölkerungsrückgang ab 1856 ist auf die Krise in der Textilindustrie zurückzuführen, die die Gemeinde traf und eine hohe Arbeitslosigkeit verursachte. Die Bevölkerungszunahme ab 1990 ist aufgrund neuer Ansiedlungen auf Grundstücken der Gemeinde entstanden.

Kirche Sainte-Christine
Kirche Sainte-Christine
Innenraum
Innenraum

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Sainte-Christine aus dem 12. Jahrhundert
  • Schloss Le Martreil aus dem 19. Jahrhundert
  • Schloss Le Plantis aus dem 15. Jahrhundert

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 479–480.
Commons: Sainte-Christine – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Recueil spécial des actes administratifs de la préfecture. (PDF) Département Maine-et-Loire, 30. November 2015, S. 10–13, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  2. a b c Célestin Port: dictionnaire historique, géographique et biographique de Maine-et-Loire. 2. Auflage. Band 4. Archives départementales de Maine-et-Loire, 1996, ISBN 2-85672-008-0, S. 252–254 (französisch, maine-et-loire.fr [abgerufen am 28. Februar 2025]).
  3. Notice Communale Sainte-Christine. EHESS, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  4. Populations légales 2006 Commune de Sainte-Christine (49268). INSEE, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  5. Populations légales 2013 Commune de Sainte-Christine (49268). INSEE, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  6. Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).