Sabinus (Dichter)

Sabinus († vor 15 n. Chr.) war der Name eines römischen Dichters in der augusteischen Zeit. Er schuf Epen und elegische Dichtungen in der Art seines Freundes Ovid, der ihn mehrmals erwähnt.

Die Werke des Sabinus sind nicht erhalten. Aus Ovids Amores 2,18,27ff. wissen wir von Antwortbriefen zu Ovids Heroides (Odysseus an Penelope, Hippolytos an Phaidra, Aeneas an Dido, Demophon an Phyllis, Iason an Hypsipyle, Phaon an Sappho). Gewiss handelte es sich dabei um eine literarische Spielerei; der psychologische Gehalt der Heroides gründet ja gerade darauf, dass die Absenderinnen keine Antwort erwarten können.

Ferner schrieb Sabinus ein unvollendetes Lehrgedicht nach dem Vorbild von Ovids Fasti. Titel und Thema eines weiteren Werkes sind wegen der schlechten handschriftlichen Überlieferung der Ovid-Stelle[1] schwer festzustellen, mögliche Konjekturen reichen von Troadem bis Chrysen.[2]

Sabinus starb offenbar frühzeitig, denn sein Werk Fasti blieb unvollendet.

Literatur

Anmerkungen

  1. Ovid, epistulae ex Ponto 4,16,15f.
  2. Friedrich Vollmer: Sabinus 21. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I A,2, Stuttgart 1920, Sp. 1598 f. (Digitalisat).