Sölk

Sölk
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sölk
Sölk (Österreich)
Sölk (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Steiermark Steiermark
Politischer Bezirk: Liezen
Kfz-Kennzeichen: GB
Hauptort: Stein an der Enns
Fläche: 288,50 km²
Koordinaten: 47° 24′ N, 13° 58′ O
Höhe: 941 m ü. A.
Einwohner: 1.461 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 5,1 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8961
Vorwahlen: 03685, 03689
Gemeindekennziffer: 6 12 66
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Stein an der Enns 100
8961 Sölk
Website: www.soelk.at
Politik
Bürgermeister: Werner Schwab (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Sölk im Bezirk Liezen
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk LiezenAich (Expositur Gröbming)Gröbming (Expositur Gröbming)Haus (Expositur Gröbming)Michaelerberg-Pruggern (Expositur Gröbming)Mitterberg-Sankt Martin (Expositur Gröbming)Öblarn (Expositur Gröbming)Ramsau am Dachstein (Expositur Gröbming)Schladming (Expositur Gröbming)Sölk (Expositur Gröbming)AdmontAigen im EnnstalAltausseeAltenmarkt bei Sankt GallenArdningBad AusseeBad MitterndorfGaishorn am SeeGrundlseeIrdning-DonnersbachtalLandlLassingLiezenRottenmannSankt Gallen (Steiermark)SelzthalStainach-PürggTriebenWildalpenWörschachSteiermark
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk Liezen
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Sölk ist eine österreichische Gemeinde im Bezirk Liezen in der Steiermark, die durch die Zusammenlegung der vormals eigenständigen Gemeinden Großsölk, Kleinsölk und Sankt Nikolai im Sölktal im Rahmen der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform 2015 entstand.[1] Eine Beschwerde, die von der Gemeinde St. Nikolai im Sölktal gegen die Zusammenlegung beim Verfassungsgerichtshof eingebracht wurde, war nicht erfolgreich.[2]

Die Gemeinde Sölk ist flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde der Steiermark (nach Mariazell und Admont).

Geografie

Die Gemeinde Sölk liegt überwiegend in den Niederen Tauern, die Ortschaft Stein an der Enns im äußersten Norden befindet sich bereits im Ennstal. Sie umfasst die als Sölktal oder Sölktäler bezeichneten Talungen des Sölkbachs und seiner beiden Quellbäche, dem Großsölkbach und dem Kleinsölkbach. Das Sölktal zweigt bei Stein an der Enns gegenüber Gröbming aus dem Ennstal Richtung Süden ab. Bei Großsölk verzweigt es sich in das Richtung Südwesten verlaufende Kleinsölktal mit der Ortschaft und das Großsölktal, das über Sankt Nikolai im Sölktal zum Sölkpass führt und die Schladminger Tauern von den Rottenmanner und Wölzer Tauern östlich trennt. Sonst spricht man hier im Raum beiderseits der beiden Sölktäler von Sölker Alpen.

Der Naturpark Sölktäler, dessen Gebiet mit dem der Gemeinde kongruent ist, gehört zu den fünf steirischen Naturparks.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften bzw. Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2023[3], Einwohner Stand 1. Jänner 2025[4]):

  • Großsölk (2.083,19 ha, 458 Ew.) samt Gatschberg, Schatten, Schlein und Stein an der Enns
  • Kleinsölk (13.237,89 ha, 544 Ew.) samt Brandstatt, Dörfl, Gelsenberg, Hinterwald, Reith, Schweiger, Sölkdörfl, Stein an der Enns und Vorderwald
  • St. Nikolai (13.529,11 ha, 459 Ew.) samt Fleiß, Hochegger und Mößna

Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Großsölker Teil von Stein an der Enns.

Nachbargemeinden

Michaelerberg-Pruggern Mitterberg-Sankt Martin Öblarn
Schladming Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Irdning-Donnersbachtal (LI)
Lessach (TA) Krakau (MU) Schöder (MU) St. Peter am Kammersberg (MU) Oberwölz (MU)

Geschichte

Sölk wurde um 1075 bis 1080 erstmals urkundlich erwähnt. Großsölk war Sitz einer Grundherrschaft.

Eine Tür und ein Stubeninventar eines Wirthauses von Mössna, datiert aus dem Jahr 1577, gelangte vor 1900 ins 1895 von Karl Lacher gegründete Culturhistorische und Kunstgewerbemuseum. Die Türinschrift mit zwei Zitaten aus dem Johannesevangelium, übersetzt nach Martin Luther, dokumentiert den Einzug der Reformation im Sölktal, weil die Bewohner mit den verweltlichten und inkompetenten Amtsträgern der katholischen Kirche unzufrieden geworden waren.[5]

Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848; die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark. Am 15. November 1944 stürzte bei der Putzental-Alm ein US-amerikanischer Bomber ab. 1945 bis 1955 war das Gebiet Teil der britischen Besatzungszone in Österreich. 1959 wurde eine Fahrstraße auf Ennstalerseite von Kaltenbach und auf Murtalerseite von der Kreutzerhütte bis zur Sölkpasshöhe errichtet.

Bevölkerungsentwicklung

Gemeindepartnerschaften

Seit 1. Juni 1972 besteht eine Gemeindepartnerschaft von Kleinsölk mit der Stadt Ilshofen in Baden-Württemberg, Deutschland.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Niederschloss Großsölk
Pfarrkirche St. Nikolai im Sölktal
Großsölk
Kleinsölk
St. Nikolai im Sölktal
Regelmäßige Veranstaltungen
  • „Sölkpassmesse“ am 1. Sonntag im August

Wirtschaft und Infrastruktur

Gemeindeeigene Betriebe
  • Orts- und Infrastrukturentwicklungs-KG
  • Kleinkraftwerk Knallbach der Gemeinde Sölk GmbH
  • Kläranlage St. Nikolai
  • Freibad Mößna
  • Schilift Mößna

Bildung

  • Kindergarten Stein an der Enns
  • Kindergarten St. Nikolai im Sölktal
  • Volksschule Stein an der Enns
  • Volksschule St. Nikolai im Sölktal
  • Neue Mittelschule Stein an der Enns

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

  • seit 2015 Werner Schwab (ÖVP)

Wappen

Alle drei Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit.

Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 16. November 2015. Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:

„In einem durch eine rot unterlegte silberne Kette im Göpelschnitt geteilten Schild oben in Grün je ein silbernes sechsspeichiges Wagenrad, unten in Schwarz ein springender silberner Hirsch, unterlegt von einem silbernen Lilienstab.“[9][10]
Commons: Sölk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  2. Erkenntnis des VfGH vom 24. November 2014, G 183/2014.
  3. Regionalinformation 31.12.2023.zip, bev.gv.at (1.119 kB, 0003450398_100_Verwaltungseinheiten_KG_2023.csv); abgerufen am 20. Jänner 2025
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  5. Ulrich Becker: Die Reformation, Website museum-johaneum.at (Abschnitt: Mehr als eine Tür − Die Tür aus Mössna, abgerufen am 16. Juni 2025)
  6. Städtepartnerschaft mit Ilshofen (Memento des Originals vom 6. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ilshofen.de
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Sölk. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 20. Juli 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Sölk. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 20. Juli 2020.
  9. 95. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 29. Oktober 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Sölk (politischer Bezirk Liezen), abgerufen am 3. November 2015
  10. 128. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 20. Oktober 2016, mit der die Verlautbarung über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Sölk (politischer Bezirk Liezen) geändert wird, abgerufen am 3. November 2016