Rudolphskirchen

Rudolphskirchen
Ortsgemeinde Rathskirchen
Koordinaten: 49° 37′ N, 7° 43′ O
Höhe: 280 m ü. NHN
Einwohner: 120 (7. Juni 2007)[Ohne Beleg]Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/NoEinwQuelle
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 67744
Vorwahl: 06364
Rudolphskirchen (Rheinland-Pfalz)
Rudolphskirchen (Rheinland-Pfalz)
Lage von Rudolphskirchen in Rheinland-Pfalz

Rudolphskirchen (auch Rudolfskirchen) ist ein Ortsteil der im rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis gelegenen Ortsgemeinde Rathskirchen. Bis 1969 war er eine selbständige Gemeinde.

Lage

Der Ort liegt im Nordpfälzer Bergland unmittelbar nordwestlich des Kernorts Rathskirchen. Durch das Siedlungsgebiet fließt der Nußbach. In diesen mündet am südöstlichen Siedlungsrand der Authenbach, der zuvor von links den Hahnenbach aufnimmt.

Geschichte

Rudolphskirchen gehörte bis Ende des 18. Jahrhunderts zur reichsunmittelbaren Herrschaft Reipoltskirchen, die zuletzt gemeinschaftlicher Besitz der Fürsten von Isenburg-Büdingen und der Grafen von Hillesheim war.[1] Zeitweise hieß der Ort Rutterskirchen und Rudelskirchen.[2] Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3]

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war der Ort in den Kanton Wolfstein eingegliedert. 1815 gehörte der Ort zunächst zu Österreich. Nach dem Wiener Kongress wurde er ein Jahr später dem Bayern zugeschlagen. Von 1818 bis 1862 gehörte Rudolfskirchen – so die damalige Schreibweise – weiterhin dem Kanton Wolfstein an und war Bestandteil des Landkommissariat Kusel, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.

1928 hatte Rudolphskirchen 113 Einwohner, die in 26 Wohngebäuden lebten. Die Protestanten gehörten seinerzeit zur Pfarrei von Rathskirchen, die Katholiken zu derjenigen von Reipoltskirchen.[4] Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Kusel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rudolphskirchen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Rudolphskirchen (damals 80 Einwohner) am 7. Juni 1969 aufgelöst und aus ihr zusammen mit der ebenfalls aufgelösten Nachbargemeinde Rathskirchen (178 Einwohner) die heutige Ortsgemeinde Rathskirchen neu gebildet.[5] Am 16. März 1974 wechselte der Ort in den fünf Jahre zuvor neu geschaffenen Donnersbergkreis.

Kultur

Denkmäler

Mit einem Grabmal, zwei Hofanlagen, einem Türgewände und der protestantischen Kirche – alle in der örtlichen Kirchenstraße befindlich – existieren vor Ort insgesamt fünf Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.[6]

Medien

Rudolphskirchen war Drehort der Folge Tod im Häcksler aus der Fernsehkrimireihe Tatort, nach deren Ausstrahlung es 1991 zu Protesten gegen die provinzielle Darstellung der Pfalz im Film kam.[7]

Infrastruktur

Durch Rudolphskirchen verläuft die Landesstraße 386, die den Ort unter anderem mit Rockenhausen und Kirchheimbolanden verbindet.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises, Band 1, Speyer 1837, S, 496 (Google Books)
  2. Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz, Bände 45-46. 1927, ISSN 0073-2680, OCLC 1696248, S. 85 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 765–766 (Digitalisat).
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 193 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  6. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Donnersbergkreis. Mainz 2024, S. 43 f. (PDF; 5,3 MB).
  7. Rathskirchen – Ein Ortsporträt von Bernd Schwab (Memento vom 13. Dezember 2015 im Internet Archive), SWR Landesschau Rheinland-Pfalz, abgerufen am 4. Januar 2013