Rudolf Wyssenbach
Rudolf Wyssenbach (latinisiert auch Rodolphus Wyssenbachius oder Vyssenbachius; * vor 1527 in Zürich; † um 1571) war ein Zürcher Zeichner, Formschneider, Drucker und Verleger.[1]
Leben und Werk
Wyssenbach war der Sohn eines Zürcher Krämers.[1]
Er arbeitete seit 1544 in der Werkstatt des Zürcher Buchdruckers Christoph Froschauer (der Ältere). Hier wirkte er an bebilderten Ausgaben von Druckwerken mit.[1]
Er gründete dann einen eigenen Verlag. Er gab unter anderem Kunstblätter und Architekturdarstellungen als Vorlage für Kunsthandwerker heraus. Des Weiteren verlegte er theologische Schriften und kleinere Druckerzeugnis wie Liedflugblätter und Fastnachtsspiele. Diese Werke sind zwischen 1548 und 1551 sowie 1564 nachgewiesen.[1][2]
Er übertrug 1550 die Intabulatura di lauto del divino Francesco da Milano, et dell’eccellente Pietro Paulo Borrono da Milano. (Venedig 1546) mit geringfügigen Änderungen ins Deutsche. Einige Sätze aus dieser Lautentabulatur wurden von Conrad Neusidler bearbeitet.[1]
Im Oktober 1551 ging er geschäftlich mit dem Buchdrucker Andreas Geßner (dem Jüngeren) zusammen. 1554 trat er zunächst aus dieser gemeinsamen Unternehmung aus. 1557 arbeitete er wieder als Drucker und Formschneider für Andreas Geßner.[1]
Zwei Brüder von Rudolf Wyssenbach arbeiteten ebenfalls als Formschneider. Sein Sohn Hans Rudolf Wyssenbach arbeitete zwischen 1596 und 1604 ebenfalls in Zürich als Buchdrucker.[1]
Literatur
- Hans Radke, Peter Király: Wyssenbach, Rudolf. In: Laurenz Lütteken (Hrsg.): MGG Online (Abonnement erforderlich).
- Hans Radke: Wyssenbach, Rudolf. In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Erste Ausgabe, Band 14 (Vollerthun – Zyganow). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1968, DNB 550439609, Sp. 921–922 (= Digitale Bibliothek Band 60, S. 81910–81911)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Abschnitt nach: Hans Radke, Peter Király: Rudolf Wyssenbach. In: MGG1 und MGG2.
- ↑ Vgl. auch Rudolf Wyssenbach: Ein schön Tabulaturbuch. Zürich 1563 (in deutscher Tabulatur, Landesbibliothek Dresden), darin etwa ein anonymer Springtanz. Vgl. Adalbert Quadt: Lautenmusik aus der Renaissance. Nach Tabulaturen hrsg. von Adalbert Quadt. Band 1 ff. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1967 ff.; 4. Auflage ebenda 1968, Band 2, S. 36, 62 („geb. vor 1527, gest. 1572“) und 65 (zu Ein schön Tabulaturbuch).