Rudolf Ibbeken
Rudolf Ibbeken (* 1660 oder 1667 in Oldenburg; † 13. Oktober 1750 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe und Superintendent der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst.
Leben
Ibbeken war der Sohn des Oldenburger Kaufmanns Hero Ibbeken und dessen Ehefrau Anna Rebecka geb. Mencke, der Schwester des an der Universität Leipzig tätigen Gelehrten und Juristen Lüder Mencke (1658–1726).
Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. Vermutlich hatte er an der Universität Leipzig, im näheren Kontakt zu seinem Onkel, Theologie studiert. Sicher ist, dass er in Leipzig 1697 promovierte und im selben Jahr als Respondent tätig war. Ab 1703 war er als dänischer Legationsprediger in Polen und Sachsen. 1707 wurde er Pastor in Stollhamm, wo er die Weihnachtsflut 1717 erlebte, die seine Gemeinde schwer verwüstete. 1720–32 war er Pastor in Osternburg bei Oldenburg. Im November 1732 wurde er zum Generalsuperintendenten der Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst sowie zum Hauptpastor an der oldenburgischen Lambertikirche ernannt. Die näheren Umstände dieser Ernennung sind unbekannt.
Am 1. Januar 1733 trat Ibbeken die Nachfolge Caspar Bussings in Oldenburg an und übte sein Amt mit hohem Pflichtbewusstsein aus. Die aufkommenden Ideen der Aufklärung und des Pietismus wies er entschieden zurück. 1737 ließ die Wertheimer Bibel des Theologen Lorenz Schmidt verbieten, eine Übersetzung im Geiste der Aufklärung. 1744 untersagte er oldenburgischen Studenten den Besuch „illegaler“ pietistischer Seminare der Herrnhuter und Böhmischen Brüder und drohte ihnen den Verlust des Anstellungsrechts in den Grafschaften an. Von seinen Zeitgenossen wurde er als Gelehrter sowie als Kenner der orientalischen Sprachen und des Hebräischen geschätzt.
Nach seinem Tod wurde Johann Adam Flessa sein Amtsnachfolger.
Literatur
- Hans von Seggern: Ibbeken, Rudolf. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 342 (online).