Rottmannsdorf
Rottmannsdorf Stadt Zwickau
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| Koordinaten: | 50° 40′ N, 12° 28′ O |
| Höhe: | 373 m |
| Fläche: | 4,25 km² |
| Einwohner: | 677 (30. Juni 2011)[Ohne Beleg] |
| Eingemeindung: | 1. April 1996 |
| Postleitzahl: | 08064 |
| Vorwahl: | 0375 |
![]() Stadtteile von Zwickau
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![]() Blick auf Rottmannsdorf mit der Wehrkirche
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Rottmannsdorf ist ein Stadtteil der Stadt Zwickau, die seit 2008 Kreisstadt des Landkreises Zwickau im Freistaat Sachsen ist. Der Ort liegt im Stadtbezirk Zwickau-Süd und trägt die amtliche Nummer 58. Der Ort wurde im 19. Jahrhundert als Wendischrottmannsdorf bezeichnet und im Jahr 1937 in Rottmannsdorf umbenannt. Seit dem 1. Januar 1994 ist Rottmannsdorf ein Stadtteil von Zwickau.
Geographie
Lage und Verkehr
Rottmannsdorf liegt im Süden des Zwickauer Stadtgebiets. Der Ort wird im Norden vom Plotzschbach tangiert, der über den Rödelbach in die Zwickauer Mulde entwässert. Durch die südliche Ortsflur verläuft die Bundesautobahn 72.
Nachbarorte
| Oberplanitz | Cainsdorf | |
| Hüttelsgrün |
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Culitzsch |
| Ebersbrunn | Hirschfeld, Voigtsgrün | Niedercrinitz |
Geschichte
Das Waldhufendorf Rottmannsdorf wurde 1421 erstmals urkundlich als Ruczmerstorff erwähnt. Das wenige Kilometer westlich gelegene Altrottmannsdorf bei Schönfels wurde im Gegensatz dazu im Jahr 1441 erstmals urkundlich als „Roczmanstorff“ erwähnt. Ab dem 16. Jahrhundert ist für das heutige Rottmannsdorf die Bezeichnung Wendischrottmannsdorf oder Wendisch Rottmannsdorf belegt. Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618 bis 1648) wurde der Ort fast völlig verwüstet. Die Grundherrschaft über Wendischrottmannsdorf lag bis ins 19. Jahrhundert beim Rittergut Planitz.[1][2] Die Wehrkirche des Orts stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist eine Schwesterkirche von Planitz.
Wendischrottmannsdorf gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Zwickau im Erzgebirgischen Kreis.[3] 1856 wurde der Ort dem Gerichtsamt Zwickau und 1875 der Amtshauptmannschaft Zwickau angegliedert.[4] Am 1. Juni 1924 wurde die Freiwillige Feuerwehr (Wendisch-)Rottmannsdorf gegründet.[5] Im Rahmen der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstämmiger Ortsnamen wurde Wendischrottmannsdorf am 1. November 1937 in Rottmannsdorf umbenannt.[6]
Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Rottmannsdorf im Jahr 1952 zum Kreis Zwickau-Land im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Zwickau fortgeführt wurde und 1994 im Landkreis Zwickauer Land aufging.
Am 1. April 1996 wurde Rottmannsdorf in die kreisfreie Stadt Zwickau eingemeindet.[7] Seit 2008 gehört Rottmannsdorf als Stadtteil von Zwickau zum Landkreis Zwickau. Außerdem ist Rottmannsdorf seit der Eingemeindung eine Ortschaft im Sinne der §§ 65 bis 69 der Sächsischen Gemeindeordnung und hat einen Ortschaftsrat. Ortsvorsteher von 2000[8] bis 2001[9] war Gerhard Kehle, seit 2001[10] ist es Eckard Hertel[11][12][13][14] (Bürger für Zwickau).
Sehenswürdigkeiten
In Rottmannsdorf befindet sich das „Echo“, ein Aussichtspunkt und Naturdenkmal.
Bevölkerungsentwicklung
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Literatur
- Werner Leichsenring: Familienbuch für die Kirchgemeinde Rottmannsdorf 1580–1799 nach einer Kartei von etwa 1970. Kopie der Familienkarten. Leipzig: Deutsche Zentralstelle für Genealogie 1994; 800 Familien
Weblinks
- Rottmannsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Städtebauliches Entwicklungskonzept Zwickau 2020 Stadtteilbeschreibung Stadtbezirk Süd. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
Einzelnachweise
- ↑ Das Schloss Planitz. In: www.sachsens-schloesser.de. Abgerufen am 2. August 2025.
- ↑ Geschichte von Schloss und Herrschaft Planitz
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 64 f.
- ↑ Die Amtshauptmannschaft Zwickau im Gemeindeverzeichnis 1900. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. April 2023; abgerufen am 24. Juli 2025.
- ↑ Webseite der Freiwilligen Feuerwehr Rottmannsdorf
- ↑ Michael Rademacher: Beschreibung der Orte des Landkreises Zwickau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Rottmannsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 2. August 2025.
- ↑ Service. In: Zwickauer Pulsschlag. Band 11, Nr. 17, 9. August 2000, S. 6 (zwickau.de [PDF; abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Service. In: Zwickauer Pulsschlag. Band 12, Nr. 1, 10. Januar 2004, S. 4 (zwickau.de [PDF; abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Ein Blick zurück: Das Jahr 2001 in Zwickau. In: Zwickauer Pulsschlag. Band 12, Nr. 29, 30. Dezember 2001, S. 4 (zwickau.de [PDF; abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Beschlüsse des Stadtrates der Stadt Zwickau. Verpflichtung der neugewählten Ortsvorsteher. In: Zwickauer Pulsschlag. Band 15, Nr. 20, 15. September 2004, S. 2 (zwickau.de [PDF; abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Gewählte Ortsvorsteher im Rathaus begrüßt. In: Zwickauer Pulsschlag. Band 25, Nr. 23, 5. November 2014, S. 1 (zwickau.de [PDF; abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Im Rahmen der Kommunalwahlen am 26. Mai wurden auch in Zwickau neue Ortschaftsräte gewählt. In: Zwickauer Pulsschlag. Band 30, Nr. 21, 2. Oktober 2019, S. 1 (zwickau.de [PDF; abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Bisherige Ortsvorsteher erneut gewählt und nun vereidigt. In: Zwickauer Pulsschlag. Band 35, Nr. 18, 6. September 2024, S. 5 (zwickau.de [PDF; abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Statistische Information 1/2011 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
- ↑ Städtebauliches Entwicklungskonzept der Stadt Zwickau 2020 (Stand: Dezember 2006) sowie Statistische Informationen der Stadt Zwickau 2006/1.


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