Schloss Črnelo
| Schloss Črnelo | |
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| Daten | |
| Ort | Turnše |
| Koordinaten | 46° 9′ 52,7″ N, 14° 37′ 6,9″ O |
Schloss Črnelo (slowenisch: Dvorec Črnelo, von asl. črъmьnъ rot, Karmin;[1] mhd. Rottenbichell nhd. Rotenbühel und Rosenbühel) ist ein barockes Schloss in Turnše, Gemeinde Domžale (Slowenien). Es entstand aus einer mittelalterlichen Burganlage, die im 18. Jahrhundert in ein barockes Herrenhaus umgebaut wurde.
Geschichte
Die Burg wird erstmals 1297 zusammen mit dem Grafen Wilhelm von Rotenpühel erwähnt.[2] Sie soll von Markgraf Poppo I. (Istrien) erbaut worden sein, der den Beinamen "von Roth" trug.[3] Vor 1310 besaßen die Grafen Piers-Rothenbüchel die Burg, nach deren Absterben 1395 die Grafen Lamberg, 1619 die Grafen Saurau. 1515 wurde sie im Windischen Bauernkrieg beschädigt und geplündert. Die Burg ist in einem Stich von Valvasor aus dem Jahr 1679 überliefert.[4] Zu den späteren Besitzern gehörten die Familien Rasp (1673), Apfalter (1710) und 1763/64 kurzzeitig auch der Laibacher Kaufmann Alexander Andrioli. Die Burg wurde im 18. Jh. verwüstet und verfiel.[5]
Im 18. Jahrhundert entstand am Hangfuß ein neues barockes Herrenhaus (Dvorec Črnelo), wobei Material der alten Burg wiederverwendet wurde.[6] Im 19. Jahrhundert wurde die Anlage mehrfach umgebaut, verlor jedoch im 20. Jahrhundert ihre repräsentative Funktion. Seit 2006 steht das Ensemble (Herrenhaus und Burgstelle) als Kulturdenkmal unter Schutz. Heute ist das Schloss in Privatbesitz; die Kapelle wurde teilweise renoviert, das Herrenhaus ist sanierungsbedürftig.[2]
Architektur

Die mittelalterliche Burg bestand aus einer rechteckigen Anlage mit vier Flügeln und Wehrtürmen. Vom alten Bau sind nur Reste erhalten. Das barocke Schloss zeigt eine eingeschossige, vierflügelige Anlage mit Innenhof und Arkaden, schlicht gegliederter Fassade und Portal mit Voluten. Umgeben ist es von einem kleinen Park mit Obstbeständen und einer Kapelle.[2]
Literatur
- Majda Smole: Graščine na nekdanjem Kranjskem. Ljubljana 1982.
- Ivan Jakič: Vsi slovenski gradovi. Ljubljana 1997, S. 81.
- Enciklopedija Slovenije. Bd. 2. Ljubljana 1988, S. 82.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Franz Miklosich: Die slavischen Ortsnamen aus Appellativen. Wien 1872, S. 14 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ a b c Grad Črnelo. In: Visit Domžale. Abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ Franz Schumi: Črnelo. In: Fran Levec (Hrsg.): Ljubljanski zvon. Band 7. Ljubljana 1887, S. 317 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Johann Weichard von Valvasor: Die Ehre dess Hertzogthums Crain. 2. Auflage. Band 3. Rudolfswerth 1877, S. 474–475 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Gradovi v Sloveniji
- ↑ Majda Smole: Graščine na nekdanjem Kranjskem. Ljubljana 1982, S. 121, 207, 537, 566.
