Ronald Grierson

Ronald Grierson (geboren als Rolf Hans Griessmann 6. August 1921 in Nürnberg; gestorben 23. Oktober 2014 in Paris) war ein britischer Bank- und Industriemanager deutscher Herkunft.

Leben

Rolf Hans Griessmann war ein Sohn des Papierfabrikanten Ernst Griessmann und der Gerda Rosenfelder. Er besuchte das Realgymnasium Nürnberg und zog 1932 mit den Eltern nach Frankreich, wo er das Lycée Pasteur besuchte. 1937 gelangte er nach England, wo er die Highgate School und das Balliol College Oxford besuchte.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Griessmann 1940 für drei Monate interniert. Er wurde dann Angehöriger des Pionierkorps und 1942 unter dem Namen Ronald Hugh Grierson Soldat der British Army und diente im Black Watch und beim Special Air Service (SAS). Nach Kriegsende war er bis 1947 Stabsoffizier des SAS im Rang eines Majors bei der Britischen Rheinarmee und bis 1952 als Oberstleutnant beim SAS in London.

Grierson wurde Managing Director bei der Investmentbank S. G. Warburg & Co. In der Regierung Wilson wurde er 1966 (unbezahlter) Managing Director der Industrial Reorganisation Corporation, scheiterte allerdings 1967 mit seinen Vorstellungen bei der Fusion der General Electric Company (GEC) und Associated Electrical Industries und schied aus dem Amt aus. Von 1968 bis 1996 war er dann Vorstandsmitglied bei GEC. Grierson wurde 1972 Generaldirektor Industrie bei der Europäischen Kommission, schied jedoch nach Unstimmigkeiten mit Altiero Spinelli 1974 aus. Er wurde danach für weitere zwei Jahre Manager bei der Investmentbank Panmure Gordon. Von 1984 bis 1990 reorganisierte er das Management des South Bank Arts Complex.

Grierson wurde 1990 zum Ritter des Order of the British Empire ernannt. Er erhielt 2013 einen Ehrendoktortitel der University of Buckingham. Grierson war verheiratet mit Elizabeth Heather Firmston-Williams, sie hatten einen Sohn.

Literatur

  • Grierson, Ronald, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: Saur, 1980, ISBN 3-598-10087-6, S. 241.
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