Mehrere steinzeitliche Streufunde deuten auf eine frühe Siedlungsgeschichte hin. Am Westausgang des Ortes wurden im Schindwinkel Reste einer bronzezeitlichen Siedlung gefunden, außerdem nördlich des Ortes ein keltischerEisenverhüttungsplatz. Am Abhang des Usseltals wurden bei den Wochenfeldquellen Reste eines römischen Gutshofs gefunden; an derselben Stelle befand sich im Mittelalter der WeilerWochenfeld mit Eisenschmelzöfen.
Der Ortsname Rohrbach lässt sich auf das früher bei den Rohräckern entsprungene Rohrbächlein zurückführen. Im Mittelalter lag Rohrbach im Sualafeldgau. Erstmals erwähnt wurde der Ort 955 als Schenkung von König Otto I. dem Großen (dem späteren Kaiser Otto I.) an Bischof Starchand von Eichstätt, damals gemeinsam mit Ellenbrunn und Trugenhofen als Bestandteil einer Königshube. 1100 bis 1342 gehörte Rohrbach zur Hofgerichtsbarkeit den Grafen von Lechsgemünd-Graisbach. Diese hatten außerdem einigen Grundbesitz in Rohrbach, neben dem Kloster Kaisheim und den Adelshofmarken Tagmersheim und Stepperg.
Mit Auflösung der Grafschaft Lechsgemünd-Graisbach fielen 1342 deren Rechte und Besitztümer an die Wittelsbacher. 1505 bis 1808 gehörte Rohrbach zum Fürstentum Pfalz-Neuburg, und zwar zum neuburgischen Gericht Graisbach-Monheim. Folgerichtig gehörte es bis 1879 zum bayerischen Landgericht Monheim, erst ab 1. Oktober 1879 dann zum Amtsgericht Neuburg an der Donau.[2] Verwaltungstechnisch wechselte Rohrbach infolge der neuen Gerichtsorganisation vom Bezirksamt Donauwörth (seit der Trennung von Justiz und Verwaltung am 1. Juli 1862) am 1. Januar 1880 zum Bezirksamt Neuburg an der Donau.
Schon 1581 wurde in Rohrbach eine Schule eingerichtet. 1637/38 wurde Rohrbach im Dreißigjährigen Krieg so stark verwüstet, dass nur noch acht Einwohner übrig blieben.
Willibald Herlein, Albert Steib: Das Dorfleben. Geschichte der Ortschaft Rohrbach im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als Beispiel für Entwicklung der Verhältnisse auf dem Lande, Ensdorf 1983.
↑Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 399 f.)
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.602.
↑Adam Horn und Werner Meyer: Die Kunstdenkmäler von Bayern, Regierungsbezirk Schwaben, Band V., Stadt und Landkreis Neuburg a. d. Donau. München 1958. Seiten 665–668. ISBN 3-486-50516-5