Rocco Forte Hotel de Rome
| Rocco Forte Hotel de Rome | ||
|---|---|---|
![]() Hotelbau, 2009 | ||
| Daten | ||
| Ort | Berlin-Mitte, Behrenstraße/Bebelplatz | |
| Architekt | Ludwig Heim | |
| Architekten | Ludwig Hoffmann, Richard Paulick | |
| Bauherrin | Dresdner Bankgesellschaft | |
| Baustil | Neorenaissance | |
| Baujahr | 1889 | |
| Bauzeit | 1887 bis 1889, 1952 | |
| Grundfläche | 7125 m² | |
| Koordinaten | 52° 30′ 57″ N, 13° 23′ 38″ O | |
| ||
| Besonderheiten | ||
| Kulturdenkmal | ||
Das Rocco Forte Hotel de Rome ist ein luxuriöses Hotel im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Es gehört zu den Rocco Forte Hotels, steht in der Behrenstraße 37 am Bebelplatz und wurde im Oktober 2006 eröffnet.[1][2] Der Name des Hotels erinnert an das Grand Hotel de Rome, das bis 1910 rund 400 Meter entfernt stand. In unmittelbarer Nähe befinden sich die St.-Hedwigs-Kathedrale und die Staatsoper Unter den Linden.
Das Hotel de Rome gehört zum Hotelverbund The Leading Hotels of the World[3] und wurde bis Herbst 2025 von der Hotelgruppe Rocco forte betrieben. Im Oktober übernimmt die Eigentümerin der Immobilie, die italienische Gruppe Statuto, selbst den Betrieb.[4]
Geschichte
Ein Bankgebäude entsteht


Das zwischen 1887 und 1889 nach Plänen des Architekten Ludwig Heim[5] begonnene Gebäude an der Behrenstraße 36–39 wurde kurz nach Inbetriebnahme mehrfach erweitert,[6] unter anderem fügte Ludwig Hoffmann im Jahr 1923 drei weitere Etagen über dem Attikageschoss hinzu. Das Haus diente bis 1945 als Hauptsitz der Dresdner Bank.
Bei den Endkämpfen des Zweiten Weltkriegs wurden die Gebäudeteile an der Ecke des Bebelplatzes bis auf das Erdgeschoss zerstört.[6] Als im Jahr 1952 die Kriegsschäden beseitigt wurden, ließ der beauftragte Bauleiter und Architekt Richard Paulick die zusätzlichen Attikageschosse zurückbauen, weil sie die beabsichtigte Harmonisierung der Größenverhältnisse am Platz störten.[7]
In der DDR-Zeit diente das Bankgebäude kurzzeitig als Kino, dann als Sitz der Bezirksleitung der SED und schließlich als Staatsbank der DDR und Sitz des Berliner Stadtkontors.[7]
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 stand der Gebäudekomplex wegen Abwicklung der Staatsbank für mehr als ein Jahrzehnt in weiten Teilen leer. Das Gebäude ist ein gelistetes Baudenkmal.[8]
Umbau und Umnutzung zum Hotel
Im Jahr 2003 erwarb die Commerz Grundbesitz Investmentgesellschaft den Ostteil der ehemaligen Geschäftszentrale der Dresdner Bank. Er umfasst den Kern, den vollständig erhaltenen Teil an der Französischen Straße und den Zwischenteil an der Hedwigskirchgasse. Der neue Eigentümer vermietete das Grundstück für 20 Jahre an Rocco Forte. 2019 erwarb Caleus Capital Investors die Immobilie.
Die eichenvertäfelten ehemaligen Büros der Bankdirektoren werden als Suiten genutzt.[9] Im Terrazzofußboden der einstigen Schalterhalle – des heutigen Ballsaals – stehen die Namen der Hauptgeschäftsstellen der Bank: Dresden, Bremen, London und Berlin.
Das Spa des Hotels befindet sich im früheren Tresor der Bank. Die 15 Zentimeter dicken Stahltüren führen heute in ein Behandlungszimmer. Blattgold-Mosaike an den Wänden sollen an die Goldreserven der Bank erinnern, die hier aufbewahrt worden sind.[9] Im früheren Tresorraum der Schließfächer befindet sich das Hotelschwimmbad.
Das Hotel hat 108 Zimmer und 37 Suiten,[10] die von Olga Polizzi (* 1946) gestaltet wurden, der Tochter des Firmengründers Charles Forte.[11]
Im Hotel befinden sich das italienische Restaurant Chiaro[12] und die Bar The Rooftop Terrace sowie der Opera Court für Afternoon Tea.[13]
Hotel-Auszeichnungen
- 2013: European Finest Hotels: Eines der 70 besten Hotels in Europa[5]
- 2013: Varta-Führer: Empfehlung
- 2013: Der Feinschmecker: Restaurant Parioli ist eines der besten italienischen Restaurants in Berlin
- 2017: Forbes Travel Guide: Five-Star Hotel Rating Award
- 2018: Busche Gala Awards: Hotel des Jahres 2019
- 2022: Forbes Travel Guide: Five Star Award[14]
Hotel-Direktoren
- 2006–2015: Thies Sponholz
- 2015–2017: Peter Kienast
- 2017–2023: Gordon Debus[15]
- seit 2023: Ulrich Schwer
Architektur
Es handelt sich um einen Monumentalbau mit drei Geschossen und einem zu Beginn der 1920er Jahre aufgesetzten zurückspringenden Attikageschoss im Stil der römischen Hochrenaissance. Die mit Werkstein verkleidete Hauptfassade erstreckt sich an der Behrenstraße und bildet mit einem fünfachsigen Risaliten die Südseite des Forum Fridericianum.[6] Ursprünglich befand sich der Risalit symmetrisch in der Mitte des Gebäudes, bevor dieses nach Westen um neun Achsen verlängert wurde. Ebenfalls nachträglich erhielt der Seitenflügel an der Hedwigkirchstraße seine endgültige Form. Die Rückseite des Bauwerks an der Französischen Straße ist neunachsig, alle Achsen sind jeweils durch Kolossalsäulen monumental betont. Der Bauwerkssockel besitzt rundumn ein Bossenwerk. Fenster und Eingänge sind hier rundbogig.[7]
Mehrere Innenhöfe bildeten eine vollständige Abfolge von Kassenräumen, die erhalten sind, aber wegen der Umnutzung im Inneren zu Beginn des 21. Jahrhunderts verändert wurden.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hotel de Rome eröffnet in Berlin - WELT. Abgerufen am 4. April 2023.
- ↑ Hochtief Projektentwicklung feiert Richtfest im ‚OpernCarrée‘. ( vom 24. September 2015 im Internet Archive) Bei: hochtief.de
- ↑ Westeuropa. Abgerufen am 4. April 2023.
- ↑ Maxima Tribull: Fünf Sterne im Abwärtstrend?. Berliner Zeitung, Printausgabe vom 28. August 2025, S. 5.
- ↑ a b Geschichte | Hotel de Rome. Abgerufen am 13. Mai 2022.
- ↑ a b c d Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Berlin, Deutscher Kunstverlag, 2006, ISBN 3-422-03111-1, S. 122.
- ↑ a b c Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-I. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 172 ff.
- ↑ Kulturdenkmal eh. Dresdner-Bank-Gebäude
- ↑ a b Hotel de Rome - 5* Luxushotel in Berlin – Rocco Forte. 7. Juli 2017, archiviert vom am 7. Juli 2017; abgerufen am 13. Mai 2022.
- ↑ Hotel de Rome: 5-Sterne-Luxushotel im Zentrum von Berlin. Abgerufen am 4. April 2023.
- ↑ Luxury Hotels - 5 Star Hotels and Resorts - Rocco Forte. 30. Januar 2018, archiviert vom am 30. Januar 2018; abgerufen am 13. Mai 2022.
- ↑ CHIARO | Hotel de Rome. Abgerufen am 13. Mai 2022.
- ↑ Opera Court | Hotel de Rome. Abgerufen am 4. April 2023.
- ↑ Berliner Morgenpost: „Forbes“ zeichnet „Hotel de Rome“ aus. 26. April 2022, abgerufen am 4. April 2023 (deutsch).
- ↑ Hotel-Manager des Jahres: Gordon A. Debus – schlummer-atlas.de. Abgerufen am 4. April 2023.

