Robert Teske

Robert Teske (* 8. März 1990 in Brandenburg an der Havel) ist ein rechtsextremer deutscher Politiker (AfD). Es zog als Direktkandidat der AfD Thüringen über den Wahlkreis Suhl – Schmalkalden-Meiningen – Hildburghausen – Sonneberg in den 21. Deutschen Bundestag ein.[1]

Leben

2010 legte Teske sein Abitur am Gymnasium Osterholz-Scharmbeck ab. Von 2010 bis 2013 absolvierte er eine Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung in Bremen. 2014 bis 2018 war er Mitarbeiter in einer Spedition. Von 2019 bis 2025 war Teske Büroleiter von Björn Höcke (AfD) im Thüringer Landtag.[2]

Seit 2014 ist er Mitglied der Alternative für Deutschland. Ab Oktober 2016 war Teske Gründungsvorsitzender des Landesverbandes der Jungen Alternative Bremen,[3] ab Dezember 2017 zusätzlich stellvertretender Landesverbandsvorsitzender des AfD-Landesverbandes Bremen.[4] Im Oktober 2017 kandidierte Teske erfolglos auf der Landesliste der AfD Bremen für die Bundestagswahl 2017.[5] Seit 2024 ist Teske Mitglied des Vorstandes des Kreisverband Mittelthüringen, seit 2024 Mitglied des Landesvorstands der AfD Thüringen und seit 2024 Mitglied des Erfurter Stadtrates. Bei der Landtagswahl in Thüringen 2024 kandidierte Teske erfolglos als Direktkandidat der AfD im Kyffhäuserkreis.[6]

Teske beschäftigt seit April 2025 den neurechten Publizisten Benedikt Kaiser in seinem Abgeordnetenbüro im Deutschen Bundestag.[7]

Nähe zur rechtsextremen Organisationen

Teske war mehrfach auf Demonstrationen der rechtsextremen Identitären Bewegung angetroffen worden.[8][9][10] Im Gespräch mit dem Bremer Weser-Kurier äußerte Teske: „Die Identitären […] werden zu Unrecht vom Verfassungsschutz beobachtet.“[8]

Der Verfassungsschutz stellte im September 2017 den nur elf Monate zuvor gegründeten und von Robert Teske geführten Landesverband Bremen der Jungen Alternativen wegen des Verdachts rechtsextremistischer gegen die Verfassung gerichteter Bestrebung unter Beobachtung, da „unter den Führungspersonen des […] Landesverbandes […] Personen [seien], die sich für die rechtsextremistischen ‚Identitären‘ engagieren.“[11] Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer urteilte über die JA Bremen: „Die Botschaften dieser Gruppe sind Rassismus pur“.[4] Durch die Übernahme von Ideologiefragmenten der Identitären Bewegung wie „großer Austausch“ und „Remigration“ durch Teske zum Beispiel auf Twitter[12] sieht der Verfassungsschutz auch die rechtsextreme Weltanschauung der Identitären Bewegung als geteilt an.[11]

In seinem Gutachten zur AfD vom Januar 2019 kommt der Verfassungsschutz mit Bezug auf Robert Teske zu dem Schluss, dass die AfD-Jugendorganisation JA „durchaus die Ziele und Ausrichtung des [rechtsextremen und verfassungsfeindlichen] Vereins ‚Ein Prozent‘ teilt und unterstützt.“[13][14]

Einzelnachweise

  1. Deutscher Bundestag - Robert Teske. Abgerufen am 2. April 2025.
  2. Höckes Männer. Tagesschau, 28. Februar 2025, abgerufen am 7. Juni 2025.
  3. Patricia Brandt: Bremer Landesverband der AfD-Jugend in Farge gegründet. in: Weser-Kurier. 19. Oktober 2016.
  4. a b Ulrich Mäurer: Jugendorganisation der AFD in Bremen, die „Jungen Alternativen“, sind seit vergangener Woche Beobachtungsobjekt des Bremer Verfassungsschutzes. 3. September 2018.
  5. Sebastian Leber: Rechte vor Einzug in den Bundestag. In: Tagesspiegel. 21. September 2017.
  6. Stefan Schard (CDU) gewinnt den Wahlkreis Kyffhäuserkreis I. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 12. September 2024.
  7. Rechtsextremer Personalwechsel. t-online, 7. Juni 2025, abgerufen am 7. Juni 2025.
  8. a b Jan Oppel: AfD-Jugend bei rechter Demo. In: Weser-Kurier. 22. Juni 2017.
  9. Simone Schnase, Sebastian Sirk: Seit' an Seit‘ mit Identitären. In: die tageszeitung. 21. Juni 2017.
  10. Jan Oppel: AfD demonstriert mit Aktivisten der Identitären Bewegung. In: Weser-Kurier. 17. August 2017.
  11. a b Verfassungsschutzbericht 2018. Hrsg.: Landesamt für Verfassungsschutz Bremen.
  12. „Stadtamt 0700. Der große Austausch ist Wirklichkeit...#Remigration“. Tweet von Robert Teske auf Twitter am 16. Februar 2017.
  13. Gutachten zu tatsächlichen Anhaltspunkten für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung in der „Alternative für Deutschland“ (AfD) und ihren Teilorganisationen. In: Bundesamt für Verfassungsschutz. 15. Januar 2019.
  14. https://netzpolitik.org/2019/wir-veroeffentlichen-das-verfassungsschutz-gutachten-zur-afd/#2019-01-15_BfV-AfD-Gutachten_Quelle-640